Hautkrebs

Hautkrebs ist der Oberbegriff für alle bösartigen Tumore der Haut. Der Begriff umfasst primär den weissen und schwarzen Hautkrebs. Der weisse Hautkrebs gliedert sich in Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom. Zu dem schwarzen Hautkrebs werden die Melanome gezählt. Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in der heutigen Zeit, wobei die Inzidenz jährlich zunimmt.

  • Weisser Hautkrebs

    Zu dem weissen bzw. hellen Hautkrebs gehören Basaliom und Plattenepithelkarzinom. Sie wachsen langsam und bilden selten Metastasen aus.

  • Schwarzer Hautkrebs

    Der schwarze Hautkrebs wird als Melanom bezeichnet. Er wächst häufig aggressiv und bildet frühzeitig Metastasen.

Was versteht man unter Hautkrebs?

Hautkrebs bezeichnet maligne, also bösartige Veränderungen von Hautzellen. Je nach Ursprungszelle unterscheidet man dann die Formen des Tumors.

  • Das Basalzellkarzinom (weisser Hautkrebs) ist der häufigste Hautkrebs weltweit. Er entsteht aus einer Veränderung der Basalzellen, den tiefen Stammzellen der Haut.
  • Das Plattenepithelkarzinom (weisser Hautkrebs)ist der zweithäufigste Hautkrebs und bildet sich durch ein Entartung der Epithelzellen, also den klassischen Hautzellen.
  • Das Melanom (schwarzer Hautkrebs) entsteht aus den Pigmentzellen der Haut, also den Melanozyten. Es handelt sich um den gefährlichsten und aggressivsten Hautkrebs.

Häufige Lokalisationen von Hautkrebs

Die meisten Arten von Hautkrebs entwickeln sich an sonnenexponierten Körperstellen. Das bedeutet, dass Hautkrebs besonders häufig im Gesicht auftritt, vorzugsweise an der Nase, der Kopfhaut, den Lippen, den Augen oder den Augenlidern. Schwarzer Hautkrebs bzw. Melanome können aber auch an den Finger- oder Zehennägeln entstehen und sich als schwarzer Strich entlang des Nagels zeigen. Die übrigen Hautbereiche sind seltener betroffen.

Abgrenzung zu gutartigen Hauttumoren

Es gibt aber glücklicherweise nicht nur bösartige Veränderungen der Haut, gutartige Hauttumore sind ungleich häufiger und machen nur selten behandlungsbedürftige Probleme. Beispiele für gutartige Hauttumore sind Fibrom, Lipom, Hämangiom oder Atherom. Es handelt sich eher um harmlose Hautveränderungen und müssen nur dann behandelt werden, wenn Probleme entstehen.

Grundsätzlich ist die Unterscheidung zwischen bösartigen Veränderungen und denen gutartiger Natur relativ einfach. Eine genaue Abgrenzung zwischen Hautkrebs und gutartigen Tumor kann Ihr Hautarzt durchführen.

Hautkrebs erkennen

Die frühe Erkennung von Hautkrebs ist besonders bei Melanomen wichtig, da diese häufig in den Körper streuen und somit Metastasen bilden. Auffällige neue Muttermale können ein Melanom darstellen und sollten möglichst schnell überprüft werden.

Hautkrebs kann am besten mittels spezieller Lupen oder Mikroskope bei einem Dermatologen erkannt werden. Eine solche Kontrolle sollte besonders bei Risikogruppen regelmässig durchgeführt werden.
Den weissen Hautkrebs zu erkennen ist für den Laien schwieriger, da besonders das Basalzellkarzinom anfangs kaum sichtbar ist. Die aktinische Keratose (Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms) ist relativ leicht zu erkennen und sollte vorsorglich behandelt werden, damit kein Plattenepithelkarzinom daraus entsteht.

Hautkrebs oder Muttermal?

Die Unterscheidung des Melanoms zu einem Pigmentnävus, umgangssprachlich auch Muttermal oder Leberfleck genannt, ist nicht immer ganz einfach und sollte im Zweifel einem Hautarzt überlassen werden. Wichtig ist ide ABCD-Regel. Muttermale sind oft seit Geburt vorhanden und verändern sich im späteren Leben nicht oder nur sehr langsam. Die Färbung und Form weisst hohe Variabilität auf und kann ohne entsprechende Instrumente und Expertise oft nur schwer richtig beurteilt werden. Neu aufgetretene Muttermale, die eine schnelle Veränderung durchmachen, sollten grundsätzlich als verdächtig beurteilt werden.

Hautkrebs oder Warze?

Die verschiedenen Art von Warzen haben als Ursache die Infektion mit einem der zahlreichen Humanen Papillomviren gemeinsam. Die meisten sind harmlos, einige aber sind ansteckend und können bestimmte Arten von Krebs auslösen, am bekanntesten ist hier der Gebärmutterhalskrebs. Optisch unterscheiden sich die Hautkrebsformen von Warzen meist dadurch, dass Warzen regelmässige Berandungen haben. Da aber auch Warzen dermatologisch behandelt werden sollten, sollte die Unterscheidung durch einen Hautarzt erfolgen.

Hautkrebs oder Altersflecken bzw. Alterswarzen?

Altersflecken kennzeichnen sich durch die zunehmende Einlagerungen des Pigments Melanin in der Haut. Die Ursache für Altersflecken ist ein verminderter Abbaumechanismus des Hautfarbstoffs. Altersflecken sind scharf begrenzt und nicht erhaben – ähneln damit blassen Leberflecken. Ein Melanom kann sich gelegentlich ähnlich darstellen, weshalb eine regelmässige Kontrolle wichtig ist.

Die Alterswarze oder Seborrhoische Keratose ähneln einer aktinischen Keratose. Die aktinische Keratose ist die Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms. Folglich besteht auch bei der Alterswarze eine Verwechslungsgefahr zu bösartigen Veränderungen, weshalb eine regelmässige Kontrolle beim Dermatologen empfehlenswert ist.

ABCDE-Regel

Zum Erkennen des schwarzen Hautkrebs wird die ABCDE-Regel angewendet. Mit dieser Regel kann ein Melanom von einem Muttermal bzw. Leberfleck abgegrenzt werden.
Die ABCDE-Regel dient aber lediglich als Anhalt und sollte durch weitere diagnostische Massnahem gesichert werden.

  • A – Asymmetrie: nicht rundlich
  • B – Begrenzung: unregelmässig oder unscharf begrenzte Ränder
  • C – Colour (Farbe): unregelmässige Färbung, fleckig
  • D – Durchmesser: schnelle Grössenzunahme
  • E – Erhabenheit und Entwicklung: ein neu und in kurzer Zeit entstandener, erhabener Fleck

Anzeichen und Vorstufen von Hautkrebs

Leider sind die Anzeichen von Hautkrebs in der Regel besonders am Anfang sehr begrenzt. Aber besonders das Plattenepithelkarzinom hat typische Vorläufer wie die aktinische Dermatose und den Morbus Bowen.

Bei der aktinischen Keratose handelt es sich um Läsionen der Haut, die durch jahrelange Sonneneinstrahlung entstehen und sich entsprechend mit dem Alter entwickeln. Optisch zeigt sich eine erhabene, schuppige Läsion, die sehr unterschiedlich gefärbt sein kann.

Der Morbus Bowen oder auch Bowen Karzinom ist ein Carcinoma in situ der Haut in der Epidermis der Haut. Es handelt sich um eine bösartige Veränderung der Haut, die aber die Hautschicht, in der sie entstanden ist, noch nicht verlassen hat. Optisch imponiert eine erhabene, schuppige und unregelmässig geformte, aber scharf begrenzte Hautveränderung.

Arten von Hautkrebs

Bei den Arten von Hautkrebs ist besonders der weisse und der schwarze Hautkrebs bedeutsam, da sie am häufigsten vorkommen. Aus Gründen der Vollständigkeit wird aber auch der rote Hautkrebs mit in die Liste aufgenommen.

Weisser Hautkrebs

Weisser Hautkrebs ist die häufigste Form von Hautkrebs und wird unterteilt in Basalzell- (BZK) und Plattenepithelkarzinome (PEK). Die weissen Hautkrebsarten neigen seltener zur Metastasierung und sind weniger aggressiv. Sie entstehen durch langjährige, erhöhte Exposition mit UV-Strahlen der Sonne, wobei auch genetische Faktoren eine Rolle spielen.

Das Basalzellkarzinom, auch Basaliom genannt, entsteht in den Basalzellen der Haut. Es handelt sich um den häufigsten bösartigen Hauttumor. Das Plattenepithelkarzinom hingegen entsteht aus den Epithelzellen der Haut. Beide Krebsarten zeigen eine geringere Malignität als der schwarze Hautkrebs.

Schwarzer Hautkrebs

Schwarzer Hautkrebs, auch als malignes Melanom bekannt, ist eine aggressive Form von Hautkrebs, der aus pigmentierten Hautzellen (Melanozyten) entsteht. Hauptauslöser sind intensive UV-Strahlung und genetische Veranlagung. Frühe Anzeichen für Melanome sind oft Veränderungen in der Form, Farbe oder Grösse von Muttermalen. Eine gründliche dermatologische Untersuchung ist entscheidend für die Früherkennung. Die sichere Diagnose erfolgt durch Hautbiopsien, bildgebende Verfahren und Blutuntersuchungen auf entsprechende Tumormarker.

Der schwarze Hautkrebs ist bekannt dafür, schnell in den Körper zu streuen und Metastasen auszubilden. Diese Eigenschaft macht Melanome sehr gefährlich.

Roter Hautkrebs

Der rote Hautkrebs oder auch Merkelzellkarzinom ist eine seltene Krebserkrankung der Haut. Sie äussert sich in rötlich kugeligen Geschwülsten, die häufig, aber nicht immer, in sonnenexponierten Arealen des Körpers auftreten. Eine Metastasierung ist möglich. Teilweise wird auch das kutane T-Zell Lymphom als roter Hautkrebs bezeichnet, der jedoch von den weissen Blutkörperchen und nicht von den Hautzellen ausgeht.

Symptome von Hautkrebs

Die Symptome von Hautkrebs sind im Allgemeinen unauffällig. Abgesehen von den jeweils typischen Hautveränderungen, gibt es meist keine Schmerzen, höchstens ein Jucken. Erst im Spätstadium, wenn sich Metastasen gebildet haben, kommt es zu Beschwerden, die dann aber nicht primär mit der Haut assoziiert werden. Ein typisches Beispiel wären Knochenschmerzen bei Knochenmetastasen des Melanoms.

Ursachen von Hautkrebs

Als primäre Ursache aller Arten von Hautkrebs wird die Sonnenexposition angesehen. Durch die UV-Strahlung kommt es zu Schäden in den Reparaturmechanismen des Zellkerns, was dann zu Entartung und krankhaftem Wachstum führen kann. Besonders im höheren Lebensalter nimmt dieser Effekt zu, da die körpereigene Erkennung von fehlerhaften Zellen mit dem Alter abnimmt. Auch genetische Faktoren spielen mit in die Entstehung hinein. So steigt bei bestimmten, meist für den Alltag unerheblichen Mutationen, das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Auch andere Faktoren wie Hautfarbe oder Zahl der Muttermale gibt Aufschluss über das persönliche Hautkrebsrisiko.

Aus einer eher ganzheitlichen, komplementärmedizinischen Perspektive können auch andere Einflussfaktoren in Betracht gezogen werden. So können zum Beispiel eine schwache Darmgesundheit und eine schlechte Entgiftungsfähigkeit die Entstehung von bösartigen Erkrankungen, wie Hautkrebs, begünstigen. Zur optimalen Vorbeugung von Krebs und anderen Gesundheitsproblemen empfehlen wir daher den Besuch eines ganzheitlichen Arztes, damit alle Einflussfaktoren berücksichtigt werden können.

Behandlungen von Hautkrebs

Die Behandlung von Hautkrebs erfolgt sehr individuell und wird je nach unterschiedlichen Gesichtspunkten ausgewählt.

Folgende Behandlungen haben sie bei Hautkrebs etablier:

Chirurgie

Klassische, konventionelle Massnahmen umfassen die chirurgische Entfernung (Resektion) des Hautkrebs. Das Abtragen der Hautschichten kann auch mit Hilfe eines Lasers (Laserchirurgie) oder der Kryochirurgie erfolgen. Bei der Kryochirurgie bzw. Kältebehandlung werden die betroffenen Hautareale eingefroren, wodurch die Hautzellen absterben und entfernt werden können.

Chemotherapie und Strahlentherapie

Sollten sich Metastasen gebildet haben, so kommen in der Regel Chemotherapie und Strahlentherapie zur Anwendung.

Photodynamische Therapie

Weiterhin kann die Lichttherapie bzw. Photodynamische Therapie, bei unterschiedlichen Krebsarten der Haut, erfolgreich und schonend eingesetzt werden.

Hyperthermie und Fiebertherapie

Aus komplementärmedizinischer Sicht zeigen besonders die Hyperthermie und die Fiebertherapie gute Erfolge. Durch die Erwärmung des Körpers werden körpereigene Mechanismen in Gang gebracht, die den Hautkrebs von innen beseitigen können.

Misteltherapie

Die Misteltherapie hat einen hohen Stellenwert in der alternativen Krebstherapie. Viele Studien belegen eine Wirksamkeit bei Hautkrebs.

Infusionstherapie

Mit Hilfe der Infusionstherapie können unterstützende Wirkstoffe zugeführt und Vitalstoffmängel effektiv ausgeglichen werden.

Darmsanierung

Ein kranker Darm kann zu vielfältigen gesundheitlichen Problemen führen. So zeigen unterschiedliche Studien auch den Zusammenhang einer Darmdysbiose und der Entstehung von Hautkrebs. Mit Hilfe der Darmsanierung kann die Darmfunktion normalisiert und Probleme, wie Leaky Gut oder SIBO, behandelt werden.

Hautkrebsvorsorge

Hautkrebsvorsorge ist wichtig, um Hautkrebs in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen und damit eine Behandlung einleiten zu können. Daher ist das regelmässige Hautkrebsscreening beim entsprechend ausgebildeten Arzt wichtig.
Ein solches Screening sollte ab dem 35. Lebensjahr mindestens alle 2 Jahre durchgeführt werden, da die Inzidenz des malignen Melanoms ab Mitte 30 zunimmt. Im Rahmen dieser Vorsorgen können im höheren Lebensalter dann auch die Arten des weissen Hautkrebses erkannt werden.

FAQ

Hautkrebs kommt in der heutigen Zeit häufig vor und macht einen grossen Teil aller Hautkrebsarten aus. Entsprechend ist es wichtig, dass sich Betroffene gut mit dem Thema auseinandersetzen und die richtigen Entscheidungen bei der Therapie machen.

Hautkrebs kann in vielen Formen und Farben auftreten, was seine Erkennung erschweren kann. Oft, aber nicht immer, ist die entsprechende Veränderung neu und unterscheidet sich von “normalen” Muttermalen. Daher ist es ratsam, regelmässige Kontrolluntersuchungen bei einem Dermatologen durchzuführen, der in der Lage ist, bösartigen Hautkrebs zu erkennen.

Bei der Unterscheidung zwischen Hautkrebs und Warze sind die Ränder in der Regel ein guter Indikator. Je unregelmässiger und ausgefranster, desto eher handelt es sich um eine bösartige Läsion. Wir empfehlen jedoch immer, einen Hautarzt aufzusuchen, um eine endgültige Diagnose zu erhalten. Sowohl Hautkrebs, als auch Warze sollten auf jeden Fall von einem Hautarzt behandelt werden.

Wenn sich keine Metastasen gebildet haben, entweder weil der Krebs früh genug erkannt wurde oder weil die entsprechende Krebsform selten Metastasen bildet, ist die Überlebensrate sehr hoch. Wenn sich bereits Metastasen gebildet haben, ist die Prognose nicht so gut, aber das hängt von der Art des Krebses und der Menge der Metastasen und den betroffenen Stellen ab. Ein erfahrener Dermatologe kann Ihnen mehr Informationen über die Überlebensrate im Einzelfall geben.

Die Überlebenschance bei weißem Hautkrebs und früh erkanntem Melanom ist sehr hoch. Melanome in fortgeschrittenen Stadien haben eine schlechtere Prognose, je nachdem, wie viele Metastasen vorhanden und welche Stellen betroffen sind. Ein erfahrener Dermatologe kann Ihnen mehr Informationen über die Überlebenschance im Einzelfall geben.

Der limitierende Faktor sind in der Regel die Metastasen. Wurden lebenswichtige Organe befallen, ist dort die zu erwartende Todesursache zu suchen, z.B. Lungenversagen bei Lungenmetastasen.

Ja, prinzipiell kann jeder Krebs Metastasen bilden. Bei manchen Formen, wie dem Melanom, geschieht das früher und häufiger als bei anderen.

Es sollte eine Untersuchung beim Dermatologen stattfinden, da es sich um eine ungefärbte bzw. unpigmentierte Form des Melanoms handeln kann.

Juckende Muttermale können ein Hinweis auf Hautkrebs sein und sollten durch einen Dermatologen untersucht werden.

Da Muttermale üblicherweise symptomlos sind, sollte ein Hautarzt konsultiert werden.

Nach feingeweblicher Untersuchung und Bestätigung der vollständigen Entfernung müssen regelmässige Nachkontrollen beim Dermatologen stattfinden.

Neu aufgetretene, schwarze Hautveränderungen sollten nach der ABCDE-Regel beurteilt und beim Hautarzt mittels Mikroskop oder Lupe untersucht werden.

Ja, Jucken ist ein Symptom des Hautkrebses, wohingegen Muttermale üblicherweise symptomlos sind. Sie sollten einen Hautarzt konsultieren.

Ja, bei manchen Hautkrebsformen, besonders im Frühstadium, haben sich mit der Diclofenac Salbe gute Effekte gezeigt. Die Anwendung von Diclofenac bei Hautkrebs sollte unbedingt von einem erfahrenen Arzt verordnet werden.

Ja, es gibt Topika (Salben), die gegen die aktinische Keratose gute Wirkung zeigen. Die genaue Salbe sollte stets individuell durch einen erfahrenen Arzt bestimmt werden.

Es gibt Studien, die zeigen, dass durch die Einnahme von Vitamin B3 das Risiko, an einem Basalzellkarzinom zu erkranken, um etwa 25% gesenkt werden kann.

Je nach Risikogruppe, spätestens ab dem 35. Lebensjahr.