Neuraltherapie

Die Neuraltherapie ist ein Verfahren der Komplementärmedizin, bei dem ein Lokalanästhetikum, meist Procain oder Lidocain, an bestimmten Körperpunkten injiziert wird, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Besonders bei chronischen Beschwerden wie Rückenschmerzen, Migräne oder Gelenkerkrankungen findet Neuraltherapie Anwendung, da herkömmliche Schmerzmittel oft nicht ausreichend wirken.
Im Folgenden werden wir die Wirkungsweise, mögliche Anwendungsgebiete und häufige Fragen zur Neuraltherapie näher beleuchten.
Was ist Neuraltherapie?
Der Ansatz der Neuraltherapie beruht auf der Vorstellung, dass Narben und chronische Entzündungen, sogenannte Störfelder, das Nervensystem aus dem Gleichgewicht bringen und dadurch gesundheitliche Probleme sowie Schmerzen in anderen Körperbereichen verursachen können.
Die Idee ist, diese Störfelder durch gezielte Injektionen zu behandeln, um das vegetative Nervensystem zu beruhigen. Dabei wird häufig das Lokalanästhetikum Procain verwendet.
Durch die vorübergehende Blockade der Schmerzweiterleitung mittels Nervenlähmung soll dem Körper die Möglichkeit gegeben werden, in einen schmerzfreien Grundzustand zurückzukehren.
Neuraltherapie nach Huneke
Die Neuraltherapie wurde in den 1920er Jahren von den Brüdern Ferdinand und Walter Huneke entwickelt. Ihr Ansatz basiert auf einer bemerkenswerten Beobachtung, die Ferdinand Huneke 1925 bei seiner Schwester machte. Sie hatte jahrelang unter starken Migränebeschwerden gelitten. Als Ferdinand ihr zur Behandlung einer Venenentzündung eine intravenöse Injektion mit dem Lokalanästhetikum Procain gab, verschwand ihre Migräne plötzlich.
Diese von den Brüdern als „Sekundenphänomen“ bezeichnete Spontanheilung inspirierte die gezielte Injektion von Lokalanästhetikum in sogenannte Störfelder, um Patienten mit chronischen Leiden zu behandeln.
Auch heute ist die Neuraltherapie nach Huneke ein weit verbreitetes Therapieverfahren, das darauf abzielt, chronische Schmerzen zu lindern.
Neuraltherapie Anwendungsgebiete
Die Neuraltherapie bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere bei der Behandlung chronischer Schmerzerkrankungen wie Migräne, Gelenkbeschwerden, chronischen Entzündungen und Durchblutungsstörungen.
Wenn Sie Interesse an der Neuraltherapie haben, aber unsicher sind, ob sie für Ihre Beschwerden geeignet ist, empfehlen wir Ihnen, Ihren behandelnden Arzt um eine fachkundige Einschätzung zu bitten.
Anwendung bei Migräne
Migräne ist ein episodisch auftretender Kopfschmerz, der die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Oftmals führt der langfristige Einsatz von Schmerzmedikamenten zu einer Verschlechterung der Symptome.
Die Neuraltherapie bietet eine vielversprechende Ergänzung zur herkömmlichen Schmerzmedikation. Sie kann helfen, die Schmerzspirale zu durchbrechen und dabei weniger Nebenwirkungen zu verursachen.
Anwendung bei Endometriose
Bei Endometriose können starke Unterleibsschmerzen rund um die Regelblutung auftreten. Zusätzlich sind entzündliche Prozesse beteiligt, die die Schmerzempfindlichkeit erhöhen und die Lebensqualität beeinträchtigen können.
Die Neuraltherapie zielt darauf ab, den Schmerzkreislauf zu durchbrechen, Entzündungen zu reduzieren und Linderung zu verschaffen.
Anwendung bei Entzündungen
Die Neuraltherapie wird besonders bei chronischen Entzündungen in Gelenken, Muskeln oder Organen als alternative Methode eingesetzt, um den übermässigen Gebrauch von Schmerzmitteln zu vermeiden. Dabei wird Procain in die betroffenen Bereiche injiziert, um die Schmerzweiterleitung vorübergehend zu unterbrechen und die Entzündungsreaktion zu mildern.
Neuraltherapie Nebenwirkungen und Risiken
Die Neuraltherapie ist eine sehr gut verträgliche Behandlungsmethode für chronische Schmerzen. Nebenwirkungen treten nur selten auf und sind in der Regel milder als die, die durch die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln entstehen können. Gelegentlich kann es zu kleinen Blutergüssen an der Einstichstelle oder zu einer leichten lokalen Schwellung kommen.
Einige Patienten berichten von einer vorübergehenden Verschlechterung ihrer Schmerzen, bevor eine Besserung eintritt. Diese sogenannte Erstverschlimmerung ist jedoch selten und von kurzer Dauer. Insgesamt bietet die Neuraltherapie, wenn sie von erfahrenen Fachleuten durchgeführt wird, ein sehr geringes Risiko.
Med. pract. Dana Hreus M.A.
In der Alpine BioMedical wenden wir die Neuraltherapie als unterstützende Massnahme an, um Schmerzen zu lindern und die regulativen Prozesse des Körpers zu verbessern.

Häufige Fragen und Antworten zur Neuraltherapie
Im folgenden Abschnitt werden wir häufig gestellte Fragen zur Neuraltherapie beantworten. Bei individuellen Fragen zu Ihrer persönlichen Situation empfehlen wir, sich an Ihren behandelnden Arzt zu wenden.
Die Neuraltherapie kann je nach Anwendungsfall schnell und nachhaltig zur Linderung von Schmerzen beitragen. Zudem ist sie mit deutlich weniger Nebenwirkungen verbunden als der langfristige Einsatz von Schmerzmitteln, der auf Dauer die Organe schädigen kann.
Welche Therapie in Ihrem Fall am besten geeignet ist, sollten Sie in enger Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt entscheiden.
Neuraltherapie wird häufig bei chronischen Schmerzerkrankungen wie Migräne, Gelenkbeschwerden, Entzündungen, Rückenschmerzen oder anhaltenden postoperativen Beschwerden eingesetzt.
Auch in der Biologischen Zahnmedizin, nach oralchirurgischen Eingriffen, wird die Neuraltherapie erfolgreich eingesetzt.
Ob die Neuraltherapie für Ihre Beschwerden geeignet ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.
Ist Neuraltherapie gefährlich? Nein, in der Regel ist die Neuraltherapie sehr gut verträglich und zeigt nur selten Nebenwirkungen. Gelegentlich können kleine Blutergüsse an den Einstichstellen auftreten, die jedoch nach wenigen Tagen wieder verschwinden.
Patienten berichten häufig von positiven Erfahrungen und deutlich geringeren Nebenwirkungen im Vergleich zu ihrer gewohnten Schmerztherapie.
Die Häufigkeit und Abstände zwischen den Behandlungen richten sich nach den individuellen Beschwerden des Patienten und werden entsprechend angepasst. In der Regel sind drei bis zehn Behandlungen erforderlich, um erste Verbesserungen zu erzielen.
Weiterführende Informationen
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