Weisser Hautkrebs

Weisser Hautkrebs ist die häufigste Form von Hautkrebs und wird unterteilt in Basaliom (Basalzellkarzinom) und Plattenepithelkarzinom.
Gegenüber dem schwarzen Hautkrebs neigen die weissen Hautkrebsarten seltener zur Metastasierung und scheinen weniger aggressiv zu sein.
Das Basalzellkarzinom entsteht in den tiefen Basalzellen der Haut, wohingegen das Plattenepithelkarzinom aus den oberflächlichen Epithelzellen entsteht. Durch langjährige, intensive UV-Exposition oder genetische Faktoren kann sich ein weisser Hautkrebs begünstigt entwickeln.

Was versteht man unter weissem Hautkrebs?

Unter weissem Hautkrebs werden das Plattenepithelkarzinom und das Basaliom (Synonym Basalzellkarzinom) zusammengefasst. Man versteht darunter eine bösartige Veränderung der Zellen der Haut.

Das Basaliom neigt üblicherweise nicht dazu, Metastasen, also Streuherde, zu bilden, weshalb es eigentlich als semimaligne (halb-bösartig) bezeichnet wird. Das Plattenepithelkarzinom der Haut geht von den Epithelzellen aus und neigt im Vergleich zu dem Plattenepithelkarzinom der Schleimhaut relativ selten zur Metastasierung.

Häufige Lokalisationen von weissem Hautkrebs

Weisser Hautkrebs tritt in der Regel an den Stellen auf, die der UV-Strahlung am stärksten ausgesetzt sind – folglich ist besonders das Gesicht betroffen (80 %). Basalzellkarzinome oder Plattenepithelkarzinome sind am übrigen Körper eher selten. Im Gesicht ist die Nase (30 %) besonders häufig betroffen, da sie durch intensive UV-Strahlung einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein kann. Lippen, Augen (insbesondere Augenlider), Ohren und Kopfhaut weisen ebenfalls eine erhöhte Inzidenz von weissem Hautkrebs auf.

Weissen Hautkrebs erkennen

Den weissen Hautkrebs zu erkennen, ist besonders zu Beginn nicht einfach, da die initialen Veränderungen nicht sofort an ein Basaliom oder ein Plattenepithelkarzinom denken lassen. Regelmässige Kontrollen bei einem erfahrenen Hautarzt sind wichtig, um Veränderungen der Haut rechtzeitig zu erkennen.

Vorstufe von weissem Hautkrebs

Vorstufen von Krebs werden auch als Präkanzerosen bezeichnet. Sie geben Auskunft darüber, dass ein Gewebe geschädigt ist und sich in einen Krebs umwandeln kann, wenn die ursächlichen Faktoren nicht beseitigt werden.

Die Vorstufen des weissen Hautkrebses unterscheiden sich, je nachdem ob es sich um ein Basaliom oder ein Plattenepithelkarzinom handelt. Beim Basaliom gibt es keine spezifischen Vorstufe, sodass das Karzinom üblicherweise auf intakter, aber sonnengeschädigter Haut entsteht. Das Plattenepithelkarzinom hingegen kann folgende Vorläufer haben.

Aktinische Keratose

Es handelt sich um Läsionen der Haut, die durch jahrelange Sonneneinstrahlung entstehen und sich entsprechend mit dem Alter entwickeln. Definitionsgemäss ist die Aktinische Keratose eine Präkanzerose, wodurch sich ein Plattenepithelkarzinom aus ihr entwickeln kann. Optisch zeigt sich eine erhabene, schuppige Läsion, die sehr unterschiedlich gefärbt sein kann.

Morbus Bowen

Der Morbus Bowen oder auch Bowen Karzinom ist ein intraepidermales Carcinoma in situ der Haut, das heisst, es handelt sich um eine bösartige Veränderung der Haut, die aber die Hautschicht, in der sie entstanden ist, noch nicht verlassen hat. Optisch imponiert eine erhabene, schuppige und unregelmässig geformte, aber scharf begrenzte Hautveränderung.
Man kann Morbus Bowen ebenfalls als eine Vorstufe des weissen Hautkrebses klassifizieren.

Anfangsstadium vom weissen Hautkrebs

Im Anfangsstadium fällt das Basaliom meist durch eine kleine, erhabene Verhärtung auf, die oft von kleinen Blutgefässen umgeben ist (Teleangiektasien). Meist fällt dann beim Rasieren eine Stelle auf, die häufig blutet und verkrustet oder eine Druckstelle der Brille im Bereich der Nase.
Das Plattenepithelkarzinom fällt durch oben genannte Vorläufer auf (Aktinische Keratose und Morbus Bowen), die sich dann mit der Zeit verändern können.

Eine dermatologische Untersuchung kann für Sicherheit sorgen. Im Zweifel sollten solche Vorläuferläsionen entfernt werden, um die Gefahr von weissem Hautkrebs zu reduzieren.

Weissen Hautkrebs erkennen

Den weissen Hautkrebs zu erkennen kann sich, je nach Erscheinungsform, als schwierig darstellen.
Das Basaliom zu erkennen kann für den Laien sehr schwierig bis unmöglich sein, weshalb es dem Dermatologen obliegt, mittels Lupe oder Mikroskop ein Basaliom zu erkennen. Aber selbst da kann eine Probenentnahme und die feingewebliche Untersuchung notwendig werden.
Das Plattenepithelkarzinom hingegen kann etwas leichter abgegrenzt werden, weil es mit seiner dichten, schuppigen, eher rauen und unregelässigen Form stärker heraussticht.
Aber auch hierbei ist unbedingt eine genaue Diagnostik bei einem Hautarzt notwendig.

Arten von weissen Hautkrebs

Bei den Arten von weissem Hautkrebs unterscheidet man zwischen Basaliomen (Basalzellkarzinome) und Plattenpithelkarzinomen. Die beiden Typen entstehen aus unterschiedlichen Zellen der Haut und zeigen entsprechend ein anderes Erscheinungsbild.

Basaliom

Das Basalzellkarzinom wird auch Basaliom (veraltet nach aktueller Nomenklatur) und Basalkarzinom (umg.) genannt. Es handelt sich um ein Karzinom, das von den Stammzellen der Epidermis der Haut (Basalzellen)ausgeht und eher selten metastasiert. Die Ursache liegt in einer jahrelangen Sonnenexposition. Da das Basaliom eher selten streut bzw. metastasiert, trägt es auch die Bezeichnung semi-maligne, was so viel wie halb-bösartig bedeutet.

Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom oder auch veraltet Spinaliom und Spinozelluläres Karzinom genannt, ist ein Tumor der Epithelzellen der Haut. Die Epithelzellen sind eng miteinander verbunden und bilden die Grundsubstanz der Haut.
Die Ursachen von Plattenepithelkarzinomen sind neben der exzessiven Sonnenstrahlung auch ionisierende Bestrahlung (z.B. Röntgen, Höhenstrahlung), chemischen Auslöser (z.B. Teer), HIV oder Immunsuppression.

Symptome von weissem Hautkrebs

Die Symptome bestehen hauptsächlich aus den typischen Hautveränderungen, die sich leicht dermatologisch diagnostizieren lassen. Ausserdem können Juckreiz, Nässen, Blutungen oder Schmerzen auftreten.

Weisser Hautkrebs kann auch benachbarte Strukturen wie Nerven, Blutgefässe, Muskeln oder Knochen zerstören, was zu weiteren Symptomen führen kann. Im Allgemeinen beschränken sich alle Symptome auf die Haut, da Metastasen selten sind. Ist der Krebs jedoch sehr weit fortgeschritten, sind auch Metastasen in anderen Bereichen möglich.

Ursachen von weissem Hautkrebs

Das Basalzellkarzinom (Basaliom) ist der häufigste Tumor der Haut in Europa und die Inzidenzen steigen von Jahr zu Jahr (aktuell etwa 200 pro 100.000 Einwohner und Jahr). Es entsteht de novo, das heisst ohne Vorläuferläsion. Risikofaktoren stellen die UV-Belastung wie auch eine genetische Disposition (z.B. Hauttyp, Geschlecht) dar.
Häufig können sich bei einem Patienten im Laufe der Zeit mehrere Basalzellkarzinome entwickeln. Da die Statistik jedoch nur neue Fälle erfasst, ist die Inzidenz dieser Krebsart in Wirklichkeit viel höher als angegeben.

Das Plattenepithelkarzinom der Haut wird vorwiegend durch chronische UV-Exposition, insbesondere gegenüber UV-B, verursacht. Auch die Immunsuppression, insbesondere bei Chemotherapie und HIV, ist ein etablierter Risikofaktor. Im Bereich des Genitals sind chronische Entzündungen bei mangelnder Hygiene und die Infektion mit HPV eine Ursache. Besonders die Aktinische Keratose ist eine Vorläuferläsion, aus der sich häufig ein Plattenepithelkarzinom entwickeln kann. Die Inzidenz beträgt ca. 32 pro 100.000 Einwohner und Jahr. Dabei ist ein deutlicher Anstieg ab dem 65. Lebensjahr zu verzeichnen.

Für alle Arten des weissen Hautkrebses kommen aus komplementärmedizinischer Sicht noch andere Einflussfaktoren in Betracht. Aus ganzheitlicher Sicht werden auch Faktoren wie Darmgesundheit und die Fähigkeit zur Entgiftung in die generelle Entstehung von Malignomen einbezogen.

Behandlungen von weissen Hautkrebs

Die Therapieoptionen sind weit gefächert und unterscheiden sich je nach Art, Lokalisation und Stadium. Behandelt werden weisse Hauttumore meist durch eine lokale Chemotherapie mit Cremes oder mittels einer vollständigen chirurgischen Entfernung, welche oft mit einer plastischen Deckung einhergehen muss. Bei fortgeschrittenen Stadien kann auf eine Therapie mit Medikamenten oder Strahlentherapie zurückgegriffen werden.

Konventionelle Behandlung

Die aktinische Keratose, die Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms, wird in erster Linie chirurgisch behandelt. Auch Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome werden in erster Linie operativ entfernt. Dies geschieht durch eine oberflächliche Exzision oder vorzugsweise durch eine Entfernung mittels Laser. Der Einsatz von Lasern ist jedoch wegen der fehlenden histologischen Beurteilung meist nicht möglich.

Alternativ zum Laser wird auch die Kältebehandlung (Kryotherapie) angeboten, die mit Hilfe von flüssigem Stickstoff die entsprechenden Hautstellen einfrieren und dadurch die Zellen abtöten.

Es existieren eine Reihe topischer, d.h. in Form von Cremes oder Lösungen direkt auf den Tumor auftragbarer, Chemotherapeutika. Diese werden besonders bei chirurgisch schwierig zugänglichen oder kleinen Tumoren verwendet.
Bei fortgeschrittenen Stadien des weissen Hautkrebs ist auch eine Bestrahlung möglich.

Komplementärmedizinische Behandlung

Da die konventionelle Behandlung teilweise mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden ist oder wegen Nebenerkrankungen keine Operation möglich ist, kann, in Absprache mit dem Dermatologen, eine komplementäre Zusatztherapie durchgeführt werden.

Im Folgenden werden einige der Methoden und Wirkstoffe angegeben, die bei weissem Hautkrebs eine therapeutische Wirksamkeit aufweisen.

Fiebertherapie und Hyperthermie

Fiebertherapie und die Hyperthermie basieren auf der Tatsache, dass der menschliche Körper bei hohen Temperaturen in der Lage ist, bestimmte Viren und Bakterien besser abzutöten und Krebszellen anzugreifen. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur kann eine Immunantwort im Körper ausgelöst werden, die das Wachstum von Krebszellen hemmt. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Fiebertherapie und Hyperthermie die Wirksamkeit konventioneller Krebsbehandlungen wie Chemotherapie und Strahlentherapie verbessern können. Es ist jedoch wichtig, dass sie von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden, um mögliche Risiken und Komplikationen zu vermeiden.

Hyperthermie unterdrückt die Post – In vitro Proliferation und das Tumorwachstum beim malignen Melanom und Kolonkarzinom in Mäusen

Thermische Therapie mit Radiofrequenz zur Behandlung von Basalzellkarzinomen: Eine Pilotstudie

Curcumin

Der natürliche gelbe Farbstoff Curcumin, welcher sich in Kurkuma befindet, zeigt vielfältige gesundheitliche Wirkungen. Auch krebshemmende Eigenschaften wurden in Studien nachgewiesen – darunter auch gegen weissen Hautkrebs.

Curcumin induziert eine p53-abhängige Apoptose in menschlichen Basalzellkarzinom-Zellen

Curcumin als Therapeutikum für die Behandlung von Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses durch Aktivierung von SIRT1

Curcumin hemmt das Tumorwachstum von Plattenepithelkarzinomen der Haut in Vivo

Resveratrol

Resveratrol hat eine starke antioxidative Wirkung und kommt z.B. in roten Weintrauben, Rotwein, Himbeeren oder Heidelbeeren vor. In Studien wurde eine krebshemmende Wirkung bei Basaliomen und Plattenepithelkarzinomen nachgewiesen.

Die Auswirkungen des Bioflavonoids Quercetin auf Plattenepithelkarzinome des Kopfes und des Halses

Potenzielle Mechanismen von Quercetin bei der Krebsprävention: Fokus auf zelluläre und molekulare Ziele

Quercetin

Quercetin ist ein natürlicher gelber Wirkstoff, der in zahlreichen Früchten und Gemüsesorten nachweisbar ist. Dieser Naturfarbstoff zeigt im Körper zahlreiche positive gesundheitliche Eigenschaften für die Gesundheit. Darunter wurde auch eine Wirksamkeit bei weissem Hautkrebs festgestellt.

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Dr. med. Karsten Ostermann M.A.

Naturheilkundliche Massnahmen können eine wertvolle Unterstützung sein, wenn sie fachkundig und unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden. Eingebettet in ein integratives Konzept können komplementärmedizinische Methoden das volle Potential entfalten.

Dr. Karsten Ostermann

Lebenserwartung beim weissen Hautkrebs

Die Lebenserwartung von weissem Hautkrebs ist im Allgemeinen nicht vermindert, weil Metastasierungen nur selten vorkommen. Das trifft sowohl auf Patienten mit Basaliomen, als auch mit Plattenepithelkarzinomen zu.
Wichtig ist, dass körperliche Ungleichgewichte gefunden und beseitigt werden, damit sich der gesundheitliche Zustand nicht verschlechtert.

Häufige Fragen und Antworten zum weissen Hautkrebs

Weisser Hautkrebs kommt in der heutigen Zeit recht häufig vor und wirft bei betroffenen Menschen viele Fragen auf. Im Folgenden versuchen wir, Ihnen diese Fragen zu beantworten.

Weisser Hautkrebs ist nur selten tödlich, da er kaum zur Metastasierung neigt und gut behandelbar ist. Allerdings ist die Rezidivrate sehr hoch, sodass häufig eine lebenslange dermatologische Kontrolle notwendig ist.

Auf jeden Fall sollte eine dermatologische Diagnostik erfolgen, denn nicht nur weisser Hautkrebs muss behandelt werden, selten gibt es auch eine weisse Form des schwarzen Hautkrebses, der wesentlich gefährlicher ist.

Ein Basaliom sollte auf keinen Fall selber aufgekratzt werden. Die Behandlung sollte beim Dermatologen liegen.

Selten kann der weisse Hautkrebs Metastasen bilden. Daher sollten sie behandelt werden.

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.