Fibromyalgie

Fibromyalgie, auch als Weichteilrheuma bezeichnet, ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich durch Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen auszeichnet.
Obwohl die genaue Ursache noch nicht vollständig geklärt ist, spielen Stress, genetische Faktoren und Veränderungen im zentralen Nervensystem eine wichtige Rolle.
Die Behandlung erfolgt häufig durch eine Kombination aus Schmerzmitteln, Physiotherapie, Bewegung und Stressbewältigung. Ergänzend können alternative Therapien wie Akupunktur, Phytotherapie, Hyperthermie und Mitochondrientherapie Erleichterung bringen.
Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ist entscheidend, um den Verlust an Lebensqualität frühzeitig zu minimieren.
Was ist das Fibromyalgiesyndrom?
Das Fibromyalgie-Syndrom ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich durch weit verbreitete Schmerzen in Muskeln und Gelenken sowie Erschöpfung und Schlafstörungen auszeichnet. Dieser Zustand der dauerhaften Erschöpfung und Schmerzen kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und manchmal zu sozialem Rückzug führen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Fibromyalgie eine Störung der Schmerzwahrnehmung und -verarbeitung darstellt. Das zentrale Nervensystem nimmt Schmerzen intensiver wahr, obwohl keine körperlichen Schäden als Ursache für die Schmerzen gefunden werden können.
Fibromyalgie Ursachen
Die genauen Ursachen für Fibromyalgie sind noch nicht vollständig geklärt, aber sie stehen im Fokus intensiver Forschung.
Aktuelle Erkenntnisse legen nahe, dass Infektionserkrankungen, chronischer Stress und Schlafstörungen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen. Bei Patienten mit Fibromyalgie ist zudem häufig eine Dysbalance der Neurotransmitter Substanz P, Glutamat, Noradrenalin, Serotonin, Dopamin und körpereigenen Opioiden feststellbar.
Mitochondrien haben ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf Fibromyalgie. Daher sollte immer eine Mitochondropathie in Betracht gezogen und die Mitochondrien gestärkt werden.
Hormonelle Ungleichgewichte können insbesondere bei Frauen den Verlauf der Fibromyalgie beeinflussen, wobei Schwankungen im Zyklusverlauf eine Intensivierung bewirken können.
Auch Risikofaktoren wie Vitamin-D-Mangel, andere rheumatische Erkrankungen, Rauchen und Adipositas sollten bei der Ursachensuche berücksichtigt werden.
Chronische Schmerzen können zu Verspannungen, schlechtem Schlaf und psychischem Unwohlsein führen, was die Schmerzwahrnehmung negativ beeinflussen kann.
Dieser Teufelskreis kann herausfordernd sein, aber mit einer engen Betreuung durch den behandelnden Arzt gibt es zahlreiche Möglichkeiten, ihn zu durchbrechen und die Lebensqualität zu verbessern.
Fibromyalgie Symptome – Ein Überblick
Fibromyalgie ist eine komplexe Erkrankung, die sich durch vielfältige Beschwerden im gesamten Körper äussert. Die Art und Intensität der Symptome können von Patient zu Patient stark unterschiedlich sein.
Obwohl die Erkrankung häufiger bei Frauen auftritt, können die Symptome bei Männern oft ausgeprägter sein.
Zu den Leitsymptomen gehören anhaltende Schmerzen, die an verschiedenen Stellen und in wechselnder Intensität im ganzen Körper auftreten können. Zusätzlich gibt es einen Druckschmerz an den sogenannten Tender Points, die vor allem im Hals-Nacken-Bereich sowie im unteren Rücken und an den Hüften lokalisiert sind. Viele Betroffene leiden zudem unter Schlafstörungen, Morgensteifigkeit, Konzentrationsproblemen, Fatigue und Depressionen, was die Schmerztoleranz weiter beeinträchtigen kann.
Aufgrund der charakteristischen Kombination von Symptomen wird die Erkrankung auch als Fibromyalgie-Syndrom bezeichnet.
Diese Symptomatik kann die Lebensqualität erheblich einschränken und führt oft zu sozialem Rückzug, da das Umfeld häufig wenig Verständnis zeigt. Es ist jedoch wichtig, Betroffene nicht alleine zu lassen und dort, wo es möglich ist, Unterstützung anzubieten.
Fibromyalgie-Schmerzen bei Kälte
In den kalten Jahreszeiten können sich die Symptome der Fibromyalgie verschlimmern, da Kälte häufig einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat. Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, sich warm zu halten und sicherzustellen, dass die Körperkerntemperatur stabil bleibt.
Leichter Sport und Bewegung können sehr hilfreich sein. Dabei sollte jedoch stets auf das individuelle Bedürfnis nach Regeneration und ausreichend Schlaf geachtet werden.
Fibromyalgie-Symptome Augen
Einige Patienten berichten über Fibromyalgie-Symptome, die die Augen betreffen. Dazu können starke Trockenheit, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Schmerzen um und hinter den Augen sowie Schwellungen der Augenlider gehören.
Die Augen sind Organe mit einer hohen Nervenversorgung, feinen muskulären Steuerung und intensiver Durchblutung. Daher sind sie gelegentlich auch von solchen Symptomen betroffen.
Fibromyalgie Test und Diagnose
Die Diagnose von Fibromyalgie kann herausfordernd sein, da es keinen direkten Test gibt und sie als Ausschlussdiagnose betrachtet wird.
Patienten durchlaufen oft verschiedene Stationen im Gesundheitssystem, um andere Erkrankungen des Bewegungsapparats, Infektionen und Autoimmunerkrankungen auszuschliessen, bevor die Diagnose gestellt und die passende Therapie begonnen werden kann.
Der Gesamteindruck ist letztendlich entscheidend, basierend auf den von den Patienten beschriebenen Symptomen und dem möglichen Druckschmerz an bestimmten Tenderpoints.
Es ist wichtig, eine gründliche Diagnostik mit exzellenten Laboren durchzuführen, um eine individuelle und ursachenorientierte Therapie zu ermöglichen.
Fibromyalgie Behandlung
Leider gibt es bisher keine speziellen Fibromyalgie Medikamente, die die Ursache der Erkrankung behandeln, da diese noch nicht vollständig verstanden ist. Umso wichtiger ist es, eine individuelle Behandlungsstrategie für jeden Patienten zu entwickeln.
Die Behandlung von Fibromyalgie ist vielseitig und umfasst eine Vielzahl von Therapieansätzen, um den Betroffenen bestmöglich zu unterstützen. Für eine optimal angepasste Therapie ist eine gründliche, ursachenorientierte Diagnostik entscheidend.
Schulmedizinische Ansätze
Verschiedene Schmerzmittel können eingesetzt werden, um akute Schmerzen effektiv zu lindern. Diese bieten eine kurzfristige, symptomatische Erleichterung, um den Leidensdruck zu verringern.
Eine physiotherapeutische Behandlung wird empfohlen, um eine Schonhaltung aufgrund der Schmerzen zu vermeiden und die Beweglichkeit zu fördern.
Zusätzlich können angeleitete Entspannungsübungen den Betroffenen helfen, besser mit den Schmerzen und dem damit verbundenen Stress umzugehen.
Ergänzend dazu ist es wichtig, Schlafstörungen zu behandeln und emotionale Belastungen zu bewältigen, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
Komplementärmedizinische Ansätze
Komplementärmedizinische Ansätze zur Behandlung von Fibromyalgie können eine wertvolle Ergänzung zu konventionellen Therapien sein.
So kann Akupunktur dabei helfen Schmerzen zu lindern, Schröpfen kann die Durchblutung anregen und so Verspannungen lösen und pflanzliche Heilmittel (Phytotherapie)
können Entzündungsherde im Körper reduzieren und so zu einer Besserung der Symptomatik beitragen.
Weitere wirkungsvolle integrative Ansätze umfassen Hyperthermie, Mitochondrientherapie, Darmsanierung und Entgiftung des Körpers, die darauf abzielen, die Ursachen der Beschwerden gezielt anzugehen.
Hyperthermie
Die Hyperthermie ist eine effektive und bewährte Methode zur Behandlung von Fibromyalgie. Studien haben gezeigt, dass durch die gezielte Überwärmung eine signifikante Verbesserung der Symptome und eine Reduktion der Schmerzen erreicht werden kann.
Wesentliche Mechanismen umfassen die Förderung der Durchblutung, die Optimierung des Stoffwechsels, positive Effekte auf das vegetative Nervensystem sowie immunologische Anpassungen mit entzündungshemmender Wirkung.
Quellen:
- Ganzkörperhyperthermie in der Schmerztherapie. Eine kontrollierte Studie an Patienten mit Fibromyalgie
- Milde wasserfiltrierte Infrarot-A-Ganzkörperhyperthermie reduziert Schmerzen bei Patienten mit Fibromyalgie-Syndrom – Eine randomisierte Placebo-kontrollierte Studie
- Fibromyalgie mit schweren Verlaufsformen in einem multidisziplinären Therapiesetting mit Schwerpunkt auf Hyperthermietherapie – eine prospektive kontrollierte Studie
Mitochondrientherapie
Es gibt zahlreiche Studien, Untersuchungen und Therapieberichte, die einen Zusammenhang zwischen Fibromyalgie und der Funktion der Mitochondrien aufzeigen. Daher kann die Mitochondrientherapie eine wertvolle Massnahme bei der Behandlung von Fibromyalgie sein. Zu den Methoden, die die Mitochondrien unterstützen können, gehören die IHHT-Therapie, Ozontherapie, Infusionstherapie und Chelattherapie.
Quellen:
- Role of mitochondrial dysfunction and biogenesis in fibromyalgia syndrome: Molecular mechanism in central nervous system
- Evidence of Mitochondrial Dysfunction in Fibromyalgia: Deviating Muscle Energy Metabolism Detected Using Microdialysis and Magnetic Resonance
- Mitochondrial myopathy presenting as fibromyalgia: a case report Oxidative stress and mitochondrial dysfunction in fibromyalgia
Darmsanierung
Die Darmgesundheit und die Zusammensetzung des Darmmikrobioms spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Fibromyalgie. Daher ist die Darmsanierung eine weitere wichtige Massnahme bei der Behandlung von Fibromyalgie.
Entgiftung von toxischen Metallen
Eine chronische Belastung mit toxischen Metallen kann zu anhaltendem oxidativem Stress führen und dadurch die Symptome von Fibromyalgie verstärken. Eine Entgiftung des Körpers durch Chelat-Therapie oder INUSpherese kann eine wertvolle Unterstützung bei der Behandlung von Fibromyalgie bieten.
Quellen:
- Metal-induced oxidative stress level in patients with fibromyalgia syndrome and its contribution to the severity of the disease: A correlational study
- Oxidative stress and antioxidative parameters and metal ion content in patients with fibromyalgia syndrome: implications in the pathogenesis of the disease
Ernährung und Lebensstil bei Fibromyalgie
Ernährungs- und Lebensstil-Anpassungen können vielen Menschen erheblich dabei helfen, ihre Schmerzen besser zu bewältigen und sind ein wesentlicher Bestandteil der ganzheitlichen Behandlung von Fibromyalgie.
Zusätzlich zu regelmässiger Physiotherapie wird viel individuell angepasste Bewegung empfohlen, da dies positive Auswirkungen auf die Schmerzwahrnehmung haben kann. Es ist ratsam, mit Ihrem Physiotherapeuten über geeignete Angebote zu sprechen, um die bestmögliche Unterstützung zu erhalten. Wichtig ist hierbei immer eine ausgewogene Balance zwischen Regeneration, Schlaf und Bewegung.
Die Umstellung auf eine wenig verarbeitete, kohlenhydratarme Ernährung kann sehr vorteilhaft sein. Bei Fibromyalgie gibt es keine strikt verbotenen Lebensmittel, jedoch können glutenhaltige Produkte bei vielen Betroffenen die Symptome verstärken. Es kann daher hilfreich sein, mögliche Allergien zu testen und Gluten vorübergehend zu meiden (siehe Artikel: Glutenunverträglichkeit). Bei Interesse können Sie gerne Ihren behandelnden Arzt nach einem individuellen Ernährungsplan fragen.
Eine weitere wichtige Anpassung des Lebensstils kann die Vermeidung von Stressoren und das Erlernen von Entspannungsstrategien sein. Dies kann vielen Patienten helfen, besser mit ihrer Situation umzugehen und die Symptome zu kontrollieren.
Leben mit Fibromyalgie – Schübe und Arbeitsfähigkeit
Die Diagnose Fibromyalgie und die damit verbundenen Symptome können für Betroffene eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität darstellen, da die Schmerzen oft ein ständiger Begleiter sind und die frühere Unbeschwertheit beeinträchtigen.
Besonders in stressigen Phasen können Fibromyalgie-Schübe auftreten, die sich durch besonders starke Symptome äußern und vorübergehend zu Arbeitsunfähigkeit und sozialem Rückzug führen können. In solchen Zeiten ist es besonders wichtig, nicht alleine mit der Erkrankung zu sein und Strategien zu entwickeln, um den Schub abzufangen.
Eine Rehabilitation (REHA) bei Fibromyalgie kann hilfreich sein, um Strategien zu erlernen, die den Umgang mit der Erkrankung erleichtern, neue Perspektiven eröffnen und Abstand zum Alltagsstress schaffen.
Bei Interesse sollten Sie sich bei Ihrem behandelnden Arzt über mögliche Angebote informieren.
Dr. med. Karsten Ostermann M.A.
Das Behandlungskonzept sollte immer multimodal, das heisst verschiedene ineinander greifende Therapien, ausgelegt sein. Einzelmassnahmen führen selten zum Erfolg.

Häufige Fragen und Antworten zu Fibromyalgie
Im folgenden Abschnitt beantworten wir häufig gestellte Fragen zur Fibromyalgie. Bei individuellen Anliegen oder spezifischen Fragen zu Ihrer persönlichen Situation empfehlen wir, sich an Ihren behandelnden Arzt zu wenden
Fibromyalgie wird als unheilbar angesehen.
Unserer Erfahrung nach lässt sich die Erkrankung mit einem integrativen, ursachenorientierten Ansatz sehr gut behandeln. Dadurch können die Symptome erheblich reduziert und der Körper gestärkt werden, sodass die Lebensqualität wiederhergestellt werden kann.
Ja, neben der medikamentösen Schmerzbehandlung spielen Lebensstiländerungen eine bedeutende Rolle in der Behandlung von Fibromyalgie. Eine entzündungshemmende Ernährung, regelmäßige sportliche Aktivitäten und gezielte Entspannungsstrategien können die Symptome erheblich lindern. Diese Ansätze bieten den Patienten die Möglichkeit, aktiv an ihrer Genesung mitzuwirken und ihre Lebensqualität zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, eine genaue Planung und Rücksprache mit einem erfahrenen Arzt zu halten, um eine Verschlechterung zu vermeiden.
Ein wesentlicher Bestandteil der schulmedizinischen Behandlung ist die optimale Anpassung der Schmerzmedikation, um das Wohlbefinden der Patienten zu verbessern. Es gibt kontinuierlich neue Medikamente, die entweder effektiver wirken oder weniger Nebenwirkungen aufweisen.
Bevor Sie neue Medikamente einnehmen, ist es jedoch wichtig, sich mit Ihrem behandelnden Arzt zu beraten, um eine individuell abgestimmte Lösung zu finden.
Fibromyalgie selbst verkürzt die Lebenserwartung nicht, da sie keine direkten Schäden an den Organsystemen verursacht. Dennoch können der durch die Erkrankung entstehende Stress, sozialer Rückzug und ein Verlust an Lebensqualität indirekte Auswirkungen auf die Lebensdauer haben.
Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die mit einer Vielzahl von Symptomen verbunden ist. Betroffene berichten häufig über wechselnde Schmerzen im gesamten Körper, anhaltende Müdigkeit, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Schwierigkeiten bei der Konzentration.
Ja, Stress spielt eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Fibromyalgie. Sowohl privater als auch beruflicher Stress, insbesondere über längere Zeiträume, können das Risiko für Fibromyalgie erhöhen. Es ist daher ratsam, Stress so weit wie möglich zu reduzieren.
Wenn Sie sich gestresst fühlen oder von Ihrer aktuellen Situation überfordert sind, zögern Sie nicht, sich professionelle Unterstützung zu suchen.
Ja, eine Glutenunverträglichkeit kann die Symptome einer Fibromyalgie verstärken. Das liegt daran, dass der Körper auf unverträgliche Lebensmittel mit Entzündungen reagiert, die wiederum die Schmerzwahrnehmung negativ beeinflussen können.
Weiterführende Informationen
Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.