Misteltherapie
Die Misteltherapie ist eine komplementärmedizinische Behandlungsmethode, die auf die immunstärkende und tumorhemmende Wirkung von Mistelextrakten setzt. Sie kann unterstützend zu klassischen Behandlungsmethoden wie Chemotherapie und Strahlentherapie eingesetzt werden.
Auch bei Diabetes, Bluthochdruck, Immunstörungen oder Gelenkerkrankungen kann die Misteltherapie hilfreich sein und herkömmliche Behandlungen unterstützen oder teilweise ersetzen.
Im Folgenden wird die Misteltherapie als ergänzende Behandlung zur konventionellen Tumortherapie betrachtet und der Einsatz bei entzündlichen Gelenkbeschwerden und Autoimmunerkrankungen beschrieben.
Dr. med. Karsten Ostermann M.A.
Die Misteltherapie kann, eingebettet in ein optimal abgestimmtes Behandlungskonzept, bei verschiedenen Erkrankungen angewendet werden. Besonders bei der Behandlung unterschiedlicher Krebsarten und zur Stärkung des Immunsystems hat sich die Misteltherapie als äusserst wirksam erwiesen.
Was versteht man unter Misteltherapie?
Mistelextrakt besitzt eine tumorsuppressive und immunstärkende Wirkung. Die Mistel, eine parasitische Pflanze, wächst auf verschiedenen Baumarten. Die europäische Mistel, auch Viscum album genannt, wird seit Jahrhunderten zur Behandlung von Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Panikattacken und geschwächtem Immunsystem verwendet. Darüber hinaus werden Mistelextrakte häufig bei Krebs verschrieben und auch zur Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck und Arthritis eingesetzt.
In der klinischen Praxis wird Mistelextrakt intravenös oder oral während der Hauptbehandlung verabreicht, um deren Ergebnisse zu verbessern und die Verträglichkeit zu optimieren. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen sollte die Mistel nur unter ärztlicher Aufsicht und nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden. Bei richtiger Anwendung kann Misteltherapie die Lebensqualität des Patienten steigern, die Wirksamkeit der Hauptbehandlung erhöhen und die Nebenwirkungen verringern.
Anwendungsgebiete der Misteltherapie
Neben der bekannten Anwendung bei Tumorerkrankungen findet die Misteltherapie zunehmend auch bei anderen Krankheitsbildern Verwendung.
Die immunmodulierenden Eigenschaften der Pflanze können beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen unterstützend wirken. Auch chronisch entzündliche Erkrankungen wie Arthritis können von der Behandlung profitieren.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Misteltherapie bei Krebs
Die Misteltherapie wird häufig als ergänzende Behandlung zur Chemo- und Strahlentherapie bei Krebs eingesetzt, da der Mistelextrakt tumorhemmende und immunstärkende Eigenschaften besitzt.
Dadurch kann die Lebensqualität während der Behandlung verbessert und die Ergebnisse der Primärtherapie optimiert werden.
Grundsätzlich kann die Misteltherapie unterstützend bei fast allen Tumorarten angewendet werden. Allerdings gibt es nicht bei allen Subtypen wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit der Therapie. Häufig findet sie Anwendung bei Brustkrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Knochenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Blasenkrebs und Gebärmutterkrebs.
Bei schwarzem Hautkrebs, Lymphomen und Hirntumoren wird jedoch von einer Misteltherapie abgeraten, da potenziell Komplikationen auftreten können.
Tumorassoziiertes Fatigue-Syndrom
Das tumorassoziierte Fatigue-Syndrom ist ein Zustand der Erschöpfung und Müdigkeit, der bei Krebspatienten auftreten kann und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Es kann sowohl während der akuten Behandlung als auch noch Monate danach auftreten.
Eine Misteltherapie kann die Genesung unterstützen, den Schlaf verbessern und zu einer höheren Lebensqualität der Patienten beitragen, sodass sie möglichst bald in ein normales Leben zurückkehren können.
Misteltherapie zur Immunstärkung
Die Misteltherapie wird häufig zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt, insbesondere bei Krebspatienten, aber auch bei anderen Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen.
Sie stimuliert die Immunzellen, kann die Zytokinproduktion modulieren und somit Einfluss auf Entzündungsprozesse nehmen.
Dadurch kann das eigene Immunsystem besser auf Gefahren reagieren, Infektionen überwinden und zu einem gesunden Leben beitragen.
Misteltherapie bei Gelenkschmerzen
Aufgrund ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften wird die Misteltherapie auch bei entzündlichen Gelenkerkrankungen eingesetzt.
Durch die entzündungshemmende Wirkung kann die Gelenkschwellung reduziert werden, was zu einer verbesserten Beweglichkeit des betroffenen Gelenks führt und den Heilungsprozess positiv beeinflussen kann.
Da die wissenschaftliche Studienlage bisher begrenzt ist, wird die Behandlung nur in Einzelfällen durchgeführt. Bei Interesse sollten Sie sich daher an Ihren behandelnden Arzt wenden.
Misteltherapie Nebenwirkungen
Die Misteltherapie kann gelegentlich zu lokalen Nebenwirkungen wie Juckreiz und Hautrötungen sowie zu systemischen Effekten wie Schwäche oder leichtem Fieber führen. Daher ist eine sorgfältige Überwachung durch erfahrene Behandler wichtig.
In der Regel ist die Misteltherapie jedoch gut verträglich und kann sogar dazu beitragen, Nebenwirkungen anderer Therapien zu reduzieren.
Häufige Fragen und Antworten zu Misteltherapie
Im Frage-und-Antwort-Bereich beantworten wir häufig gestellte Fragen zur Misteltherapie.
Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, Ihren behandelnden Arzt zu konsultieren.
Ja, sowohl klinische Studien als auch persönliche Erfahrungsberichte belegen die Wirksamkeit der Misteltherapie. Dennoch sollte stets individuell und unter Berücksichtigung der Wünsche des Patienten ein Therapieplan erstellt werden.
Die Mistel ist eine faszinierende Pflanze, die auf verschiedenen Wirtsbäumen und Sträuchern gedeiht. Wissenschaftlich gehört sie zur Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae) und ist in zahlreichen Arten weltweit verbreitet.
In Europa ist vor allem die Weissbeerige Mistel (Viscum album) bekannt.
Für die Misteltherapie wird ein Extrakt aus den Pflanzenteilen hergestellt, der dann bei der Behandlung verwendet wird.
Die Wirkung kann von Person zu Person unterschiedlich schnell eintreten und wird durch die Dosierung, die allgemeine Gesundheit des Patienten und viele weitere Faktoren beeinflusst.
In vielen Fällen zeigen sich bereits nach wenigen Wochen Verbesserungen in der allgemeinen Lebensqualität.
Neben der oralen Einnahme wird der Mistelextrakt häufig auch durch Injektionen verabreicht. Dabei sind subkutane Injektionen, also in das Unterhautfettgewebe, sowie intravenöse Injektionen üblich.
Weiterführende Informationen
Die weiterführenden Informationen sollen dazu dienen, Ihnen einen besseren Überblick über das Themengebiet zu verschaffen.