Eisenmangel

Eisenmangel ist eine weit verbreitete Gesundheitsstörung, bei der die Eisenreserven im Körper aufgebraucht werden und das lebenswichtige Eisen in nicht ausreichender Konzentration zur Verfügung steht.

Die Symptome fangen langsam an, können aber unbehandelt ernste gesundheitliche Konsequenzen haben. Blasse Haut und Probleme bei der Konzentration können erste Symptome bei Eisenmangel darstellen. Anhand spezifischer Blutwerte können Eisenmangel und Abläufe im Eisenstoffwechsel bestimmt werden.

Ursachen von Eisenmangel

Ein Eisenmangel kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Es ist wichtig, alle möglichen Ursachen bei der Abklärung des Eisenmangels zu berücksichtigen.

Blutungen
Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist Eisenmangel häufig und auf den erhöhten Blutverlust während der Menstruation zurückzuführen. Auch durch Blutungen im Magen-Darm-Trakt, wie z.B. bei Magengeschwüre, kann es zu Eisenmangel kommen.

Unausgewogene Ernährung
Bei einer unausgewogenen Ernährung, insbesondere bei Vegetariern oder Veganern, kann es zu einem Eisenmangel kommen, da pflanzliche Eisenquellen weniger effizient absorbiert werden können.

Chronische Erkrankungen
Chronische Erkrankungen, die den Eisenstoffwechsel durcheinander bringen oder die Absorption von Eisen im Darm blockieren.

Versteckte Entzündungen
Auch versteckte Entzündungen (Silent Inflammation) sind in der Lage, den Eisenspiegel zu beeinflussen. So können z.B. Parodontitis oder Kieferentzündungen einen Eisenmangel hervorrufen. Der Einfluss auf den Eisenstoffwechsel erfolgt über die Produktion von entzündlichen Immunbotenstoffen und kann zu einer Anämie führen.

Symptome von Eisenmangel

Da Eisen verschiedene wichtige Funktionen im Körper erfüllt, fallen auch die Symptome eines Eisenmangels vielfältig aus. Zu den Symptomen gehören:

  • Müdigkeit, Schwäche und Erschöpfung
  • Depressive Verstimmungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Atemnot
  • Blasse Haut, brüchige Nägel, sprödes Haar und Haarausfall
  • Eingerissene Mundwinkel
  • Tinnitus
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schwindel und Herzklopfen

Da diese Symptome auch bei anderen Mängeln und Erkrankungen vorhanden sein können, ist eine genaue Diagnostik notwendig.

Diagnostik von Eisenmangel

Bei der Diagnostik von Eisenmangel und dem Eisenstoffwechsel gibt es unterschiedliche Werte und Parameter, die Sie wissen sollten. Je nach individueller Situation wird die Diagnostik ursachenorientiert angepasst.

Eisen im Blut

Eisen kann sowohl im Vollblut, als auch im Serum gemessen werden. In der Regel wird das Eisen im Serum bestimmt. Dieser Eisenwert im Blut ist bei gesunden Menschen starken Schwankungen im Tagesverlauf ausgesetzt und ist folglich nur bedingt zur Diagnostik von Eisenmangel zu empfehlen.

Ferritin im Blut

Das Ferritin wird auch als Speichereisen bezeichnet und kann ebenfalls im Blutserum nachgewiesen werden. Das Ferritin schützt den Körper vor einer grossen Menge an freiem Eisen, da dieser oxidativen Stress verursachen kann. Der Ferritinwert kann einen Eisenmangel schon früh nachweisen und ist ein wichtiger Wert bei der Eisen-Diagnostik.

Transferrin Wert

Transferrin ist ein Protein, das in der Lage ist, Eisen zu binden und im Blut zu transportieren.
Bei einem Eisenmangel produziert die Leber mehr Transferrin, um die niedrige Konzentration von Eisen effektiver transportieren zu können. Folglich ist bei einem Eisenmangel der Transferrin Wert kompensatorisch erhöht.

Transferrinsättigung

Die Transferrinsättigung gibt Auskunft darüber, wie viele Transferrin-Moleküle mit Eisen beladen sind. Ist die Transferrinsättigung erniedrigt, so deutet es darauf hin, dass ein Eisenmangel vorhanden ist.
Die Transferrinsättigung kann ebenfalls mit Hilfe einer Blutuntersuchung kontrolliert werden und bietet eine wertvolle Information über den individuellen Eisenstoffwechsel.

Löslicher Transferrinrezeptor (sTfR)

Der lösliche Transferrinrezeptor ist ein Glykoprotein und bei der Beurteilung des Eisenstoffwechsels hilfreich. Der sTfR ist in der Lage eisenbeladenes Transferrin zu binden und sorgt für eine Aufnahme des Eisens in die Zelle. Bei einem Eisenmangel wird vermehrt sTfR gebildet, um die niedrige Menge von Eisen zu kompensieren und die Aufnahmekapazität in die Zelle zu erhöhen.

Erythrozyten-Werte

Weiterhin können auch Erythrozyten wichtige Hinweise geben, wie der Eisenstoffwechsle ist und ob ein Eisenmangel vorliegen könnte. So können auch die Blutwerte der Erythrozyten, wie z.B. Erythrozytenzahl, Hämatokrit, MCV oder MCH, bei der Diagnostik von Eisenmangel eine wertvolle Information liefern.

Weitere Parameter

Bei einem ausgeprägten Mangel können auch die Hepcidin und Ceruloplasmin bestimmt werden. Auch Co-Faktoren für die Eisenaufnahme wie Vitamin A, Vitamin C und Vitamin D sollten beobachtet werden.

Behandlung von Eisenmangel

Die Behandlung von Eisenmangel konzentriert sich auf eisenreiche Ernährung, korrekt ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel und in schweren Fällen auf Infusionstherapie. Die zeitgleiche Einnahme von Vitamin C kann die Eisenaufnahme erheblich verbessern und sollte unterstützend eingesetzt werden.

Um Folgeerscheinungen wie Anämie (Blutarmut) zu vermeiden, ist es entscheidend, frühzeitig auf mögliche Symptome zu achten. Eine ausgewogene Ernährung und regelmässige ärztliche Kontrollen spielen eine Schlüsselrolle in der Prävention und Behandlung von Eisenmangel.

Med. pract. Dana Hreus M.A.

Möchte man nicht nur den Eisenmangel beheben, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen finden, ist es ratsam, eine individuelle, zielführende Diagnostik durchzuführen.

Med. pract. Dana Hreus M.A.

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.