Hirntumor

Ein Hirntumor ist eine abnorme Wucherung von Zellen im Gehirn, die sowohl primär als auch sekundär, wie durch Metastasen verursacht, entstehen können. Diese Karzinome oder Krebsarten können das Gehirn schädigen, verdrängen und neurologische Funktionen beeinträchtigen. Zu den häufigsten und typischsten Symptomen gehören Kopfschmerzen, Sehstörungen und Krampfanfälle. Hirntumore stellen aufgrund ihrer Lage und des begrenzten Raums im Schädel eine besondere Gefahr dar, da sie schnell zu einer Raumforderung und einem erhöhten Hirndruck führen können. Die Früherkennung von Hirntumoren ist daher entscheidend, um eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen, die Lebensqualität zu erhalten und langfristige neurologische Folgen so gering wie möglich zu halten.
Was ist ein Hirntumor?
Ein Hirntumor ist eine abnormale Zellwucherung im Gehirn, die entweder direkt aus dem Gehirngewebe oder aus den Zellen der umgebenden Strukturen, wie den Blutgefässen oder den Hirnhäuten, entstehen kann. Tumore im Gehirn werden grundsätzlich in zwei Hauptkategorien unterteilt: gutartige und bösartige Tumore. Gutartige Hirntumore wachsen im Vergleich zu bösartigen Tumoren häufig langsamer und bleiben in der Regel lokal begrenzt. Sie können jedoch aufgrund ihres vermehrten Wachstums Druck auf benachbartes Gehirngewebe ausüben, was zu neurologischen Auffälligkeiten wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Sehstörungen oder motorischen Problemen führen kann. In einigen Fällen kann ein gutartiger Tumor operativ entfernt werden, ohne dass das Risiko eines Rückfalls erhöht ist. Bösartige Hirntumore hingegen, jene, die auch als Hirnkrebs bezeichnet werden, sind aggressiver und wachsen deutlich schneller. Diese Tumore können in das umliegende Gewebe eindringen und dort zu Schädigungen des Hirngewebes führen, was eine Behandlung erschwert. Sie können auch Metastasen bilden, wobei sie sich über das Blut-oder Lymphsystem in andere Teile des Gehirns oder des Körpers problemlos ausbreiten können.
Hirntumoren können zudem auch in primäre oder sekundäre Tumore unterteilt werden. Primäre Hirntumore entstehen direkt im Gehirn, aus unterschiedlichen Zellarten. Beispiele für primäre Tumoren sind Gliome, Meningeome oder Akustikusneurinome. Sekundäre Tumore hingegen sind Metastasen, die durch Streuung anderer Krebserkrankungen entstehen. Häufige primäre Krebserkrankungen, die Metastasen im Gehirn bilden, sind Brust-, Lungen– und Nierenkrebs.
Die Häufigkeit von Hirntumoren ist je nach Altersgruppe und Geschlecht abhängig. Bei Erwachsenen sind Hirntumore eher eine Erkrankung im mittleren und höheren Lebensalter, wobei die Diagnose von bösartigen Tumoren wie dem Glioblastom heutzutage häufiger wird. Es gibt auch geschlechtsspezifische Unterschiede. Männer sind in der Regel häufiger von bestimmten Tumoren betroffen, während bei Frauen Tumoren wie Meningeome häufiger auftreten. Eine frühzeitige Erkennung des Tumors ist dabei entscheidend, da sie die Prognose der Erkrankung erheblich verbessern kann. Ein früh entdeckter Tumor lässt sich oft besser behandeln und bietet dem Patienten bessere Überlebenschancen.
Gutartige und bösartige Hirntumore
Hirntumore lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Gutartige (benigne) und bösartige (maligne) Tumore.
Gutartige Hirntumoren wachsen langsam, breiten sich nicht in umliegendes Gewebe aus und lassen sich folglich leichter behandeln. Trotzdem stellen sie ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar und müssen entsprechend behandelt werden.
Bösartige Hirntumore wachsen meist schnell, breiten sich in umliegendes Gewebe aus und haben eine wesentlich schlechtere Behandlungsprognose. Ausserdem können sie metastasieren und Strukturen des gesamten Körpers befallen.
Im Folgenden schauen wir uns die wichtigsten Tumorarten einmal genauer an.
Gutartige Hirntumore
Gutartige Hirntumore sind in der Regel langsam wachsende Zellneubildungen im Gehirn oder den angrenzenden Strukturen, die im Gegensatz zu bösartigen Tumoren keine Metastasen bilden und nur selten in umliegendes Gewebe ausbreiten. Sie sind oft weniger lebensbedrohlich und können in vielen Fällen operativ entfernt werden. Dennoch ist ihr Risiko für Beschwerden stark von ihrer Lage abhängig. Denn selbst ein gutartiger Tumor kann bereits zu unangenehmen Symptomen führen, indem er auf empfindliche Hirnstrukturen, Nerven oder Blutgefässe drückt. Dies kann zu verschiedenen Symptomen wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder auch neurologischen Ausfällen führen. Typischerweise wachsen gutartige Hirntumore über längere Zeiträume sehr langsam und bleiben häufig lange symptomfrei. Da sie sich nicht im Körper ausbreiten, sind sie oft gut behandelbar und haben eine gute Prognose. In vielen Fällen ist oftmals eine vollständige Heilung möglich, besonders wenn der Tumor operativ entfernt werden kann. Einige gutartige Tumore erfordern jedoch keine sofortige Behandlung und werden stattdessen regelmässig überwacht.
Ein häufig auftretender gutartiger Hirntumor ist das Meningeom, das aus den Hirnhäuten, auch Meningen genannt, entsteht. Charakteristisch für Meningeome ist ein langsames Wachstum, wodurch sie oft lange unbemerkt bleiben. Viele Betroffene haben keinerlei Beschwerden, sodass die Diagnose häufig eher zufällig gestellt wird. Erst wenn das Meningeom grösser wird und auf umliegende Hirnareale drückt, können Symptome auftreten. In solchen Fällen ist eine Operation oder Strahlentherapie möglich, insbesondere wenn der Tumor an einer Stelle sitzt, die chirurgisch gut zugänglich ist.
Ein weiteres Beispiel sind Hypophysenadenome, die aus dem Gewebe der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) entstehen. Diese Tumore können die Hormonproduktion beeinflussen und dadurch vielfältige Symptome hervorrufen. Viele Betroffene erleben oftmals Sehstörungen, da die Hypophyse nahe am Sehnerv liegt. Je nach Art des Adenoms können auch hormonelle Veränderungen bemerkbar werden. Klassische hormonelle Veränderungen können dabei Gewichtszunahme, Zyklusstörungen oder übermässigen Durst sein. Die Behandlung besteht bei Hypophysenadenomen oft aus einer endoskopischen Operation, die über die Nase durchgeführt wird. In einigen Fällen kann jedoch auch eine medikamentöse Therapie ausreichen.
Ein weiterer gutartiger Tumor ist das Akustikusneurinom, das sich aus den Hüllzellen des Hör- und Gleichgewichtsnervs entwickelt. Obwohl es gutartig ein gutartiger Tumor ist, kann es aufgrund seiner Lage erhebliche Beschwerden verursachen. Erste Anzeichen sind häufig ein einseitiger Hörverlust oder Tinnitus, begleitet von Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Je nach Grösse des Tumors kann entweder eine regelmässige Kontrolle, gezielte Bestrahlung oder eine chirurgische Entfernung des Tumors notwendig sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass gutartige Hirntumore oft gut behandelbar sind und in der Regel eine günstige Prognose haben. Die Lebenserwartung ist in den meisten Fällen nicht eingeschränkt, solange der Tumor keine schwerwiegenden neurologischen Probleme verursacht.
Bösartige Hirntumore
Bösartige Hirntumore sind besonders aggressive Neubildungen im Gehirn, die schnell wachsen, in das umliegende Gewebe eindringen und meistens schwerer behandelbar sind. Im Gegensatz zu gutartigen Tumoren verdrängen sie nicht nur benachbarte Strukturen, sondern infiltrieren diese auch. Deshalb ist oftmals eine vollständige chirurgische Entfernung von bösartigen Tumoren unmöglich. Viele bösartige Hirntumore stammen entweder aus dem Gehirn selbst oder entstehen als Metastasen anderer Krebserkrankungen. Aufgrund ihres schnellen und aggressiven Wachstums verschlechtern sich die Symptome häufig sehr schnell. Abhängig von der Tumorart und Lokalisation können Patienten unter anhaltenden Kopfschmerzen, Übelkeit, Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen oder auch epileptischen Anfällen leiden. In vielen Fällen ist die Prognose ungünstig, da häufig nach einer Bahnlungskombination aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie die Tumorzellen noch zurückbleiben und weiterwachsen.
Der bösartigste und häufigste primäre Hirntumor ist das Glioblastom. Es wächst extrem schnell und breitet sich wie fingerförmige Ausläufer in das Hirngewebe aus, wodurch eine vollständige Entfernung oftmals nahezu unmöglich ist. Glioblastome sind besonders therapieresistent und kehren meistens trotz intensiver Behandlung zurück. Die Lebenserwartung ist daher meist stark eingeschränkt, denn selbst mit optimaler Therapie überleben die meisten Patienten nur wenige Monate bis Jahre.
Ein weiteres Beispiel sind hochgradige Astrozytome, die aus neuronalen Stützzellen, den Astrozyten, entstehen. Während Astrozytome niedrigeren Grades noch relativ langsam wachsen, sind hoch invasive Formen nur noch schwer zu behandeln. Sie zerstören gesundes Hirngewebe, wodurch neurologische Ausfälle auftreten.
Ein weiterer bösartiger Tumor ist das Medulloblastom, das vor allem im Kindesalter auftritt. Es entsteht aus den zellulären Strukturen im Kleinhirn und kann sich über den Liquor im zentralen Nervensystem ausbreiten. Obwohl Medulloblastome oft gut auf intensive Behandlung ansprechen, ist die Therapie äusserst intensiv und oft mit erheblichen Langzeitfolgen verbunden.
Insgesamt haben bösartige Hirntumore oft eine schlechte Prognose. Selbst mit intensiver Behandlung kehren viele Tumore zurück, und die Lebenserwartung hängt stark von der Art, dem Grad und der Lage des Tumors ab. Dennoch gibt es immer mehr Fortschritte in der Forschung, die langfristig bessere Therapieoptionen ermöglichen könnten.
Arten von Hirntumoren
Hirntumore umfassen eine vielfältige Gruppe von Neubildungen im Gehirn, die sich in ihrer ursprünglichen Herkunft, Lokalisation und biologischen Eigenschaften unterscheiden. In den folgenden Abschnitten wollen wir Ihnen genauer die Unterschiede zwischen gutartigen und bösartigen Hirntumoren erläutern und welche Tumorarten jeweils typischerweise vertreten sind:
Glioblastom
Der häufigste bösartige Tumor, der dem Hirngewebe entspringt, ist das Glioblastom. Es bildet sich aus Gliazellen, genauer den Astrozyten und weist ein sehr aggressives Wachstum und eine entsprechend schlechtere Prognose auf.
Symptome überschneiden sich mit denen anderer Hirntumore, wobei das perifokale Ödem (Schwellung im umliegenden Gewebe), das der Tumor auslöst, die Beschwerden zusätzlich verstärkt.
Das typische Erkrankungsalter eines Glioblastom liegt zwischen 45 und 60 Jahren.
Zu den bisher bekannten Risikofaktoren gehören das seltene vererbte Lynch-Syndrom und das Li-Fraumeni-Syndrom, die auch als Tumorprädispositionssyndrome bezeichnet werden.
Meningeom
Meningeome sind Tumore, die den weichen Hirnhäuten entstammen und 15% aller Hirntumore ausmachen. Das übliche Erkrankungsalter liegt zwischen 40 und 60 Jahren.
Sie wachsen langsam und bleiben lange symptomfrei, was die Diagnose erschweren kann. Wenn Meningeome symptomatisch werden, zeigen sich häufig Gesichtsfeldausfälle, epileptische Anfälle oder Kopfschmerzen.
Nach gesicherter Diagnose wird eine chirurgische Entfernung angestrebt, die je nach Tumorgrad gute bis mässige Prognosen liefert.
Astrozytom
Das Astrozytom ist ein Oberbegriff für verschiedene, sowohl gut- als auch bösartige Tumore der Astrozyten, die alle Altersgruppen betreffen.
Die Symptome können je nach Grösse, Lage und Grad des Tumors variieren.
Die Prognose hängt von vielen Faktoren ab, einschliesslich des Tumorstadiums, der Lage und der ausgewählten Behandlung.
Oligodendrogliom
Das Oligodendrogliom ist ein Primärtumor, der von den Oligodendrozyten ausgeht. Das Wachstum ist häufig langsam und lokal begrenzt, es gibt aber auch Formen, die schnell wachsen und höchst maligne sind.
Typische Symptome sind epileptische Anfälle und Schlaganfall, da die Tumore häufig zur Einblutung neigen, was ein akutes Handeln unerlässlich macht. Aber auch klassische Symptome eines Hirntumors sind häufig.
Je nach Bösartigkeit, Lage und Grösse ergeben sich unterschiedlich gute Überlebensprognosen.
Ependymom
Das Ependymom ist ein Tumor, der von den Ependymzellen ausgeht. Diese kleiden die flüssigkeitsgefüllten Hohlräume des Gehirns aus, die eine wichtige Aufgabe für die Nährstoffversorgung des Gehirns tragen und durch den Tumor in ihrer Funktion eingeschränkt sein können.
Sollte der Tumor den Abfluss des Hirnwassers behindern, kommt es zu Hirndruckzeichen wie Übelkeit, Erbrechen und Unruhe. Wenn der Abfluss nicht behindert wird, bleibt der Tumor lange symptomfrei.
Hypophysenadenom
Hypophysenadenome sind gutartige Geschwüre der Hypophyse. Sie spielt eine zentrale Rolle in hormonellen Regelkreisen, weshalb sich ein Tumor in der Fehlregulation dieser Hormone zeigt.
Mögliche Symptome sind Wachstumsstörungen, Störungen des Energiehaushaltes, Erschöpfung und vieles mehr.
Bei Kompression umliegender Strukturen sind auch Sehausfälle möglich.
Akustikusneurinom
Beim Akustikusneurinom handelt es sich um eine gutartige Neubildung am 8. Hirnnerv, dem Hör- und Gleichgewichtsnerv. Entsprechend sind die Symptome Hör- und seltener Gleichgewichtsstörungen sowie Tinnitus.
Mittel der Wahl für die Therapie ist die chirurgische Entfernung. Wird das Neurinom frühzeitig erkannt, ist eine Entfernung bei Erhalt der Hörfunktion möglich.
Dermoidzyste
Dermoidzysten sind gutartige Tumore, die aus dem Embryonalgewebe hervorgehen. Sie können unter anderem im Gehirn auftreten und verursachen häufig Störungen des Gehörs, Lähmungen der Gesichtsmuskulatur oder Nervenschmerzen.
Nach erfolgreicher diagnostischer Abgrenzung zu anderen Tumoren folgt meist eine vollständige chirurgische Resektion.
Prolaktinom
Das Prolaktinom ist ein gutartiger, endokrin-aktiver, sprich hormonproduzierender Tumor des Hypophysenvorderlappens.
Bei der Symptomatik muss zwischen den Folgen der gesteigerten Prolaktinproduktion und den Symptomen durch Verdrängung der umliegenden Gewebe unterschieden werden.
Die erhöhten Prolaktinspiegel führen bei Frauen zum Ausbleiben der Periode und des Eisprungs, während es bei Männern zu Störungen der Potenz und Libidoverlust kommt.
Ausserdem kann der Tumor auf den Sehnerv drücken und zur verminderten Hormonsekretion im Rest der Hypophyse, was dann entsprechende Symptome nach sich zieht.
Nach der Sicherung der Diagnose wird meist medikamentös behandelt, um den Prolaktinspiegel zu senken. In manchen Fällen kann eine Operation notwendig sein.
Medulloblastom
Medulloblastome sind die häufigsten primären, bösartigen Hirntumore bei Kindern. Sie gehen aus den embryonalen Zellen des ZNS hervor und betreffen in den meisten Fällen das Kleinhirn.
Klassische Symptome sind Übelkeit, Koordinationsstörungen, Sehstörungen und Schläfrigkeit, die sich aufgrund des schnellen Wachstums meist früh zeigen.
Bei der konventionellen Behandlung folgt eine operative Entfernung mit anschliessender Bestrahlung zur Rezidivprophylaxe.
Infolgedessen können knapp 80% der Tumore entfernt und die Kinder vollständig geheilt werden.
Rathke Zyste
Eine Rathke-Zyste ist ein gutartiger Überrest aus der frühkindlichen Hirnentwicklung, der bei entsprechender Grösse Druck auf umliegende Strukturen ausüben kann und eine Entfernung nötig macht.
Bei entsprechender Ausprägung kann die Zyste Kopfschmerzen, Sehstörungen und hormonelle Ungleichgewichte verursachen.
Zuerst sollte sichergestellt werden, dass es sich um eine Zyste handelt und auch über einen längeren Zeitraum kein Wachstum zu beobachten ist. Anschliessend wird die Zyste operativ entfernt und die Symptomatik verschwindet.
Schwannom
Ein Schwannom ist ein gutartiger Tumor, der aus den Schwann-Zellen des Gehirns entsteht. Die Schwann-Zellen umgeben Nerven und sind für die Reizweiterleitung von großer Bedeutung. Häufig sind besonders die Hör- und Gleichgewichtsnerven von Schwannomen betroffen, die als Akustikusneurinom bezeichnet werden. Daher treten oftmals Symptome wie Hörminderungen, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen auf. Je nach Lage können aber auch andere Nerven betroffen sein, was zu Taubheitsgefühlen oder Schmerzen führen kann. Die Behandlung besteht meist aus einer Operation oder einer gezielten Bestrahlung.
ZNS-Lymphom
Ein ZNS-Lymphom ist eine bösartige Tumorerkrankung, die im zentralen Nervensystem, genauer gesagt also im Gehirn oder Rückenmark, entsteht. Er entwickelt sich aus speziellen Immunzellen, den sogenannten Lymphozyten. Betroffene Patienten leiden häufig unter Symptomen wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, geistiger Verwirrung oder in schweren Fällen auch Lähmungen. Besonders gefährlich sind Lymphome für Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr. Die konventionelle Therapie besteht bei dem ZNS-Lymphom aus einer Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie.
Hämangioblastom
Ein Hämangioblastom ist ein recht seltener, gutartiger Tumor, der aus den Blutgefäßen des ZNS entsteht. Meist sind die des Kleinhirns oder Rückenmarks betroffen. Daher kommt es oftmals zu typischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Koordinationsstörungen und in manchen Fällen auch Flüssigkeitsansammlungen im Gehirn. Hämangioblastome treten oft als Teil der von-Hippel-Lindau-Erkrankung auf, weshalb eine genauere Abklärung zudem unerlässlich ist. Die Therapie besteht in der Regel aus einer operativen Entfernung des Tumors, da er durch sein Wachstum benachbarte Hirnstrukturen verdrängen und so zu schweren neurologischen Ausfällen führen kann.
Kraniopharyngeom
Das Kraniopharyngeom ist ein gutartiger Tumor im Gehirn, der in der Nähe der Hirnanhangsdrüse wächst und daher häufig zu Hormonstörungen führt. Neben hormonellen Symptomen, wie Wachstumsstörungen, können auch Sehstörungen und Kopfschmerzen auftreten. Durch die enge Lage des Tumors an wichtigen Strukturen kann sich die Behandlung oft schwierig gestalten und besteht daher meist aus einer Operation, die oft mit einer zusätzlichen Bestrahlung kombiniert wird. Trotz gutartiger Natur kann das Kraniopharyngeom auch langfristige Folgen für die Hormonregulation haben.
Hirnmetastasen
Hirnmetastasen sind Krebszellen, die sich von ihrem ursprünglichen Tumor an anderer Stelle im Körper gelöst haben und sich im Gehirn ansiedeln. Sie entstehen häufig als Folge von fortgeschrittenen Krebserkrankungen in anderen Organen wie Lunge, Brust, Darm oder Haut.
Sobald sich diese Metastasen im Gehirn festsetzen, können sie Druck auf das umliegende Gewebe ausüben und zu verschiedenen neurologischen Symptomen führen, wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Krampfanfällen, motorischen Problemen oder Veränderungen im Denken und Verhalten.
Die Behandlung hängt immer von der jeweiligen Lokalisation, der Tumorart und den Bedürfnissen des Patienten ab.
Hirntumor Ursachen und Risikofaktoren
In den meisten Fällen entstehen Hirntumore aus einer Kombination verschiedener Faktoren, die das Wachstum abnormaler Zellen im Gehirn fördern. Die genauen Ursachen von Krebs können daher sehr vielfältig sein und auf verschiedene typische Faktoren zurückgeführt werden:
- Genetische Ursachen: Einige Hirntumore können aufgrund von erblichen Veranlagungen oder genetischen Mutationen entstanden sein. Bestimmte genetische Syndrome, wie das Li-Fraumeni oder Neurofibromatose-Syndrom, erhöhen das Risiko für die Entstehung von Tumoren im Gehirn. Jedoch können auch spontane Mutationen in einzelnen neuronalen Zellen zu einer unkontrollierten Zellteilung führen und somit die Entstehung eines Tumors begünstigen. In der Regel sind jedoch nur wenige Hirntumore tatsächlich vererbbar.
- Strahlenbelastung: Höhere Strahlenexpositionen können das Risiko für Hirntumore erhöhen. Dazu zählen Umweltstrahlung sowie auch medizinische Strahlenbelastung, beispielsweise durch häufige CT-Untersuchungen im Kindesalter.
- Umweltfaktoren: Umweltgifte wie Pestizide, Lösungsmittel oder elektromagnetische Strahlung können die DNA in Zellen schädigen und somit das Krebsrisiko erhöhen.
- Lebensstil: Während Faktoren wie Rauchen und eine ungesunde Ernährung bei vielen Krebsarten eine grosse Rolle spielen, ist der Zusammenhang mit Hirntumoren bis jetzt weniger bewiesen. Dennoch könnte ein allgemein gesunder Lebensstil und regelmässige Bewegung positiv dazu beitragen, das allgemeine Krebsrisiko zu senken.
- Frühere Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich: Patienten, die in der Vergangenheit eine Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich erhalten haben, wie bei der Behandlung anderer Tumore, haben ein erhöhtes Risiko, einen Hirntumor zu entwickeln. Dies betrifft vor allem hochdosierte Bestrahlungen, wie sie in der Krebstherapie eingesetzt werden.
Hirntumor Symptome und Anzeichen bei Frau & Mann
Ein Hirntumor kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die von unspezifischen Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zu neurologischen Ausfällen reichen können. Die Art und Intensität der Symptome hängt dabei meistens von der Grösse, der Wachstumsgeschwindigkeit und der genauen Lage des Tumors im Gehirn ab. Da das Gehirn verschiedene wichtige Funktionen wie Bewegung, Sprache, Wahrnehmung und Emotionen steuert, können Tumoren je nach betroffenem Bereich daher unterschiedliche Beschwerden hervorrufen.
- Kopfschmerzen: Kopfschmerzen sind eines der häufigsten Symptome eines Hirntumors, treten aber oft unspezifisch auf.
- Übelkeit und Schwindel: Durch das Tumorwachstum erhöht sich in der Regel der Hirndruck, was zu anhaltender Übelkeit und Erbrechen führen kann. Sie tritt daher oft unabhängig von der Nahrungsaufnahme auf. Schwindel kann ebenfalls auftreten, insbesondere wenn der Tumor Bereiche betrifft, die für Gleichgewicht und Koordination verantwortlich sind.
- Wesensveränderungen und psychische Symptome: Ein Hirntumor kann das Verhalten und die Persönlichkeit verändern. Betroffene oder Angehörige bemerken oft eine ungewohnte Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen oder sogar Depressionen. Diese Wesensveränderungen treten vor allem bei Tumoren im Vorderlappen auf, da dieser Teil des Gehirns für die Steuerung von Emotionen und Sozialverhalten verantwortlich ist.
- Bewusstseins- und Konzentrationsstörungen: Viele Betroffene leiden zudem unter Konzentrationsproblemen, Gedächtnisstörungen oder allgemeiner geistiger Verlangsamung. In bereits weiter fortgeschrittenen Fällen kann es auch zu plötzlichen Bewusstseinsstörungen oder starker Verwirrtheit kommen.
- Sinnesstörungen: Je nach Lage des Tumors kann es zu Sehstörungen (verschwommenes Bild, Doppeltsehen, Gesichtsfeldausfälle), Hörproblemen (Tinnitus, Hörverlust) oder Sprachstörungen (undeutliche Aussprache, Wortfindungsstörungen) kommen. Diese Symptome treten besonders bei Tumoren in der Nähe von Nerven auf, die für die Sinneswahrnehmungen verantwortlich sind.
- Kribbeln, Lähmungen oder epileptische Anfälle: Hirntumore können auch zu Gefühlsstörungen, Kribbeln in Armen und Beinen oder sogar Lähmungserscheinungen führen. Auch epileptische Anfälle sind ein häufiges Frühsymptom, besonders bei jüngeren Menschen, bei denen keine vorherige Epilepsie-Erkrankung bekannt ist.
- Augenlidzucken und Augenmigräne: Zuckungen der Augenlider oder wiederkehrende Sehstörungen mit flimmernden Lichterscheinungen, auch als Augenmigräne bekannt, können in manchen Fällen auf eine Beeinträchtigung der Sehzentren im Gehirn zurückzuführen sein.
Da viele dieser Symptome auch andere Ursachen zugrunde liegen können, ist eine frühzeitige ärztliche Abklärung besonders entscheidend. Besonders bei Anhalten der Beschwerden oder Verschlimmerung sollte eine gründliche neurologische Untersuchung erfolgen.
Diagnose Gehirntumor
Die Diagnose eines Hirntumors baut sich aus einer gründlichen medizinischen Untersuchung auf, da die Symptome oft unspezifisch sind und auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Um Klarheit zu schaffen, werden daher verschiedene diagnostische Verfahren eingesetzt, um einen Tumor zu erkennen, seine Lage genau zu bestimmen und die bestmögliche Therapie zu planen. Moderne bildgebende Verfahren spielen dabei eine zentrale Rolle bei der Diagnose von Hirntumoren. Sie ermöglichen eine detaillierte Darstellung des Gehirns, um Grösse, Lage und mögliche Auswirkungen des Tumors auf benachbarte Strukturen besser beurteilen zu können. Die MRT ist das wichtigste Verfahren zur Diagnose eines Hirntumors. Besonders empfindlich ist das sogenannte Kontrastmittel-MRT, das Unterschiede zwischen dem gesunden und krankhaften Gewebe deutlicher sichtbar macht. MRTs sind in der Regel besonders hilfreich bei der Darstellung von Weichteilgewebe, wie dem Gehirn. Häufig als erste Untersuchung wird das CT eingesetzt, insbesondere in Notfällen oder wenn eine schnelle Diagnose benötigt wird. Ein CT kann Verkalkungen, Blutungen oder grössere Tumoren zeigen, ist aber weniger detailliert als eine MRT. Mittels Kontrastmittelgabe kann in der CT die Durchblutung eines Tumors beurteilt und detaillierter festgestellt werden. So können Ärzte abschätzen, ob wichtige Gefässe betroffen sind. In der Krebsdiagnostik werden auch sehr häufig Positronen-Emissions-Tomographien (PET-Scan) eingesetzt. Dieses Verfahren messen den genauen Stoffwechsel von Zellen und kann wegen der hohen Stoffwechselrate von Krebszellen besonders gut aktive Tumorzellen identifizieren. Es wird vor allem zur Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren sowie zur Kontrolle nach einer Therapie eingesetzt.
Um festzustellen, um welche Art von Tumor es sich handelt, wird oft eine Biopsie des Gewebes entnommen. Die Biopsie kann entweder während einer Operation oder mithilfe eines dünnen Bohrlochs im Schädel erfolgen. Mittels der mikroskopischen Untersuchung des Gewebes können wichtige Informationen über die Zellart, den Tumorgrad und mögliche genetische Veränderungen ermittelt werden. All diese Informationen sind entscheidend für die Anpassung der richtigen Therapie. Obwohl es für Hirntumoren keine klassischen Tumormarker im Blut gibt, können dennoch bestimmte Laborwerte genauere Hinweise auf die Erkrankung liefern:
- Hormonwerte: Bei bestimmten Hirntumoren können hormonelle Bluttests eine Überproduktion oder einen Mangel an Hormonen aufdecken, wie beispielsweise erhöhte Prolaktin-, ACTH- oder Wachstumshormonwerte die Rückschlüsse auf ein Hypophysenadenom liefern können.
- Liquoranalysen: Bei bestimmten Tumoren kann eine Untersuchung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) Hinweise auf Tumorzellen oder Tumormarker geben.
Zusätzlich zu den allgemeinen diagnostischen Methoden gibt es auch weitere spezielle Tumormarker, die bei der Gewebeuntersuchung nachgewiesen werden können. Ein solcher Marker ist oft das Synaptophysin, welches vor allem bei neuroendokrinen und neuronalen Tumoren wie Medulloblastomen und Neurozytomen nachgewiesen wird.
Während klassische Blutuntersuchungen nur begrenzte Informationen über Hirntumoren liefern können, spielen neben den speziellen Tumormarkern in der Biopsie auch neurologische Untersuchungen eine entscheidende Rolle bei der genauen Klassifizierung und Therapieplanung. Neben bildgebenden Verfahren werden daher auch neurologische Tests durchgeführt, um mögliche Einschränkungen der Gehirnfunktion zu erkennen:
- Kognitive Funktionen: Gedächtnis, Konzentration, Sprachfähigkeit
- Motorische Fähigkeiten: Muskelkraft, Koordination, Reflexe
- Sinneswahrnehmung: Sehen, Hören, Tastsinn
- Gleichgewicht und Koordination: Tests wie der Finger-Nase-Versuch oder das Gehen auf einer Linie können Auffälligkeiten zeigen.
Diese Tests helfen dabei, die betroffenen Hirnareale genauer einzugrenzen und können Hinweise auf die mögliche Lage eines Tumors geben.
Durch die Kombination dieser diagnostischen Verfahren ist eine gute Basis geschaffen, einen Hirntumor frühzeitig zu erkennen, seine genaue Lokalisation zu bestimmen und ihn in seiner Aggressivität einzuschätzen.
MRT
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Veränderungen im Hirngewebe ausfindig zu machen, Volumenberechnungen anzustellen und die Durchblutung suspekter Strukturen messbar zu messen.
Zusätzlich hat es den Vorteil, dass keine Strahlenbelastung für den Patienten anfällt und selbst kleinste Veränderungen noch zuverlässiger erkannt werden, als es im CT der Fall ist.
CT
Das CT, ein Verfahren, bei dem eine Vielzahl von Röntgenbildern vom Gehirn gemacht werden, liefert ebenfalls die Möglichkeit, Tumore im Hirngewebe ausfindig zu machen und hat den Vorteil, dass Verkalkungen von Tumoren besser erkannt werden als im MRT. Daher wird es in der Regel zusätzlich zum MRT eingesetzt, wenn auch eine Strahlenbelastung für den Patienten anfällt.
Positronen-Emissions-Tomographie
Das PET ist eine weitere Bildgebung, bei der radioaktive Tracer verabreicht werden, die sich im Gehirn verteilen und in manchen Strukturen stärker anreichern als in anderen. Somit ist es möglich, Tumore ausfindig zu machen, aber auch Aussagen über den Stoffwechsel und die Bösartigkeit des Tumors zu treffen.
Es ist weniger breit verfügbar und wird daher in der Regel bei einem konkreten Verdacht hinzugezogen.
Angiographie
Die Angiographie ist ein diagnostisches Verfahren, das eine Darstellung der Gefässe ermöglicht. So lassen sich Aussagen über die Blutversorgung des Tumors treffen und wichtige Informationen für die Operationsplanung sammeln.
Da die Untersuchung jedoch mit Strahlenbelastung und auch einem Komplikationsrisiko durch die Gabe von Kontrastmittel einhergeht, wird sie nur eingesetzt, wenn eine spezielle Indikation besteht.
Liquordiagnostik
Bei der Liquordiagnostik handelt es sich um ein invasives Verfahren, bei dem mittels Punktion Hirnwasser entnommen und im Labor auf Veränderungen in der Zusammensetzung untersucht wird.
Die Liquordiagnostik kann verwendet werden, um Tumormarker, Zellen oder Blut im Liquor und erhöhten Liquordruck zu diagnostizieren. So können konkrete Aussagen über die Tumorart, den Stoffwechsel oder die Bösartigkeit getroffen werden.
Ausserdem dient es zur Abgrenzung von entzündlichen Hirnerkrankungen, die mitunter ähnliche Symptome hervorrufen können.
EEG
Das Elektroenzephalogramm (EEG) ist eine wichtige Untersuchungsmethode zur Beurteilung der elektrischen Aktivität des Gehirns. Bei Hirntumoren kann das EEG bestimmte Veränderungen in der Hirnaktivität aufzeigen, die auf das Vorhandensein eines Tumors oder auf damit verbundene epileptische Anfälle hinweisen können.
Es reicht jedoch nicht, eine definitive Diagnose zu stellen und wird immer in Kombination mit anderen Untersuchungen durchgeführt.
Mögliche Behandlungsmethoden bei einem Gehirntumor
Die Behandlung eines Hirntumors erfordert häufig eine interdisziplinäre Herangehensweise, die auf die individuelle Art des Tumors, seine Lage, Grösse sowie die allgemeine Gesundheit des Patienten abgestimmt ist. Die Therapiemethoden unterteilen sich dabei in konventionelle und komplementärmedizinische Ansätze, die teilweise parallel oder ergänzend zueinander angewendet werden können, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Konventionelle Therapie
Die konventionellen Behandlungen von Gehirntumoren bestehen in erster Linie aus chirurgischen Eingriffen, Strahlentherapie und Chemotherapie. Eine der häufigsten Behandlungsmöglichkeiten bei Gehirntumoren ist die chirurgische Entfernung des Tumors. Hierbei wird versucht, den Tumor, wenn möglich, vollständig zu entfernen. Die Entscheidung für eine Operation hängt jedoch von Faktoren, wie der Lage des Tumors, seiner Zugänglichkeit und der möglichen Beeinträchtigung benachbarter Gehirnstrukturen. In einigen Fällen ist es auch möglich, nur einen Teil des Tumors zu entfernen, um bereits durch die Entlastung Symptome zu lindern oder die Tumorgrösse zu reduzieren. Bei Operationen am Gehirn sind jedoch stets Risiken wie Infektionen, Blutungen oder neurologische Ausfälle zu beachten. Sobald ein Tumor als nicht operabel eingestuft wird, kommt oft die Strahlentherapie als primäre Therapie zum Einsatz. Hierbei wird hochenergetische Strahlung verwendet, um Tumorzellen zu zerstören oder deren Wachstum zu hemmen. Die Strahlentherapie ist besonders hilfreich bei Tumoren, die an schwer zugänglichen Stellen im Gehirn liegen oder bei denen eine Operation als zu riskant eingeschätzt wird. In einigen Fällen wird sie auch ergänzend nach einer Operation eingesetzt, um verbliebene Tumorzellen zu behandeln und das Risiko eines Rezidivs somit zu verringern. Bei bestimmten Tumoren, wie etwa Glioblastomen oder anderen malignen Hirntumoren, wird die Chemotherapie häufig angewendet. Diese Behandlung nutzt Medikamente, die Tumorzellen durch verschiedene Mechanismen zerstören oder deren Vermehrung hemmen. Chemotherapie kann systemisch verabreicht werden, sodass die Medikamente den gesamten Körper erreichen und auch Metastasen behandeln können. Bei Gehirntumoren ist die Chemotherapie aufgrund der Blut-Hirn-Schranke, die den Zugang zu vielen Medikamenten erschwert, daher besonders herausfordernd.
Komplementärmedizinische Ansätze
Neben den klassischen Behandlungsmethoden gibt es eine weitere Reihe von komplementärmedizinischen Ansätzen, die die Tumortherapie effektiv unterstützen und die Lebensqualität der Patienten verbessern können.
Hyperthermie und aktive Fiebertherapie: Bei der Hyperthermie wird das Tumorgewebe durch eine kontrolliert gesteuerte Erhöhung der Körpertemperatur geschädigt, was die Wirkung der konventionellen Therapie, insbesondere der Strahlentherapie und Chemotherapie, deutlich verstärken kann. Sie kann unterschieden werden in:
- Lokale Hyperthermie: Das Tumorgewebe wird gezielt erwärmt, z. B. durch hochfrequente elektromagnetische Wellen oder Ultraschall.
- Ganzkörper-Hyperthermie: Hierbei wird der gesamte Körper erwärmt, um das Immunsystem zu aktivieren und eine systemische Wirkung zu erzielen.
Die aktive Fiebertherapie hingegen setzt gezielt höhere Temperaturen ein, um das eigene Immunsystem zu aktivieren und die Tumorzellen zu schwächen. Beide Methoden haben das Ziel, den Körper bei der Bekämpfung des Tumors zu unterstützen.
Misteltherapie: Die Misteltherapie zählt zu den mit am häufigsten angewendeten komplementären Methoden in der Krebsbehandlung. Ziel der Misteltherapie ist es, das Immunsystem zu stimulieren, Entzündungsreaktionen zu beeinflussen und möglicherweise einen programmierten Zelltod von Tumorzellen zu fördern. Die Misteltherapie wird in der Regel als unterstützende Begleittherapie eingesetzt. Studien legen nahe, dass sie dazu beitragen kann, die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern, indem sie Müdigkeit, Übelkeit und Schmerzen lindert sowie das allgemeine Wohlbefinden steigert.
Photodynamische Therapie:
Die Photodynamische Therapie ist ein Verfahren, bei dem ein Medikament verabreicht wird, das sich im Tumorgewebe anreichert und durch Laserlicht aktiviert werden kann. In seiner aktivierten Form ist es toxisch für das Tumorgewebe und provoziert ein Absterben des Tumors.
Vorteile sind die gezielte Zellzerstörung und die geringen Nebenwirkungen. Vor der Anwendung ist genauestens zu prüfen, ob die Anwendung bei dem entsprechenden Hirntumor zielführend ist.
Immunstimulation
Ein weiterer wichtiger Ansatz in der komplementären Therapie ist die Immunstimulation, die darauf abzielt, das Immunsystem des Körpers zu stärken, um Tumorzellen effektiver zu bekämpfen. Zu den gängigen Methoden gehören die Misteltherapie, bei der Substanzen aus der Mistelpflanze verwendet werden, und die Ozontherapie, die durch die Bildung von Ozon das Immunsystem anregt. Beide Therapien haben in der Praxis positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Patienten und werden als unterstützende Behandlungen genutzt.
Regulatorische Ansätze
Akupunktur hat sich als hilfreiche Methode erwiesen, um Schmerzen zu lindern, die Lebensqualität zu steigern und das allgemeine Wohlbefinden von Tumorpatienten zu verbessern. Durch das Setzen von Nadeln an spezifischen Punkten des Körpers kann Akupunktur das Gleichgewicht im Körper wiederherstellen und Symptome wie Übelkeit, Schlafstörungen oder Müdigkeit behandeln.
Ernährung und orthomolekulare Medizin
Auch eine angepasste Ernährung spielt bei der Behandlung von Gehirntumoren eine zentrale Rolle. Die orthomolekulare Medizin beschäftigt sich mit der gezielten Zufuhr von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Nährstoffen, die zur Unterstützung des Körpers und des Immunsystems beitragen können. Studien weisen darauf hin, dass eine Ernährung, die reich an antioxidativen Nährstoffen, wie Vitamin C, Vitamin E, Selen, entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren und ausreichend Eiweiss eine bessere Erholung nach einer Krebstherapie fördern können. Besonders wichtig dabei ist Vitamin D, das nachweislich das Immunsystem unterstützt und möglicherweise die Progression des Krebses verlangsamen kann.
Die kombinierte Anwendung von konventionellen und komplementärmedizinischen Ansätzen bietet einen integrativen Ansatz zur Behandlung von Gehirntumoren. Es ist daher von grosser Bedeutung, dass Patienten und Ärzte gemeinsam die individuell geeigneten Therapien auswählen.
Psychoonkologische Betreuung
Die psychoonkologische Betreuung spielt eine bedeutende Rolle im Umgang mit der Diagnose und Behandlung eines Hirntumors. Sie hilft Patienten, mit emotionalen und psychischen Belastungen wie Angst, Depression und Unsicherheit umzugehen und die Lebensqualität während der Therapie zu verbessern. Psychologische Unterstützung kann auch positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben, da sie die Teilnahme an Behandlungen fördert und Stress reduziert. Zu den möglichen Betreuungsformen gehören Einzeltherapien, Gruppentherapien für den Austausch mit anderen Betroffenen, sowie Entspannungstechniken zur Stressbewältigung. Auch Familienberatung und psychosoziale Beratung sind wichtig, um sowohl die Patienten als auch deren Angehörige zu unterstützen und die Belastungen des Alltags zu bewältigen.
Progonose, Lebenserwartung & Heilungschancen bei einem Hirntumor
Die Prognose und Heilungschancen bei einem Gehirntumor hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Tumorstadium, der Tumorart und dem Zeitpunkt der Diagnose. Frühzeitig diagnostizierte Tumoren haben oft eine bessere Prognose, da sie früher behandelt werden können. Auch benigne Tumore haben in der Regel eine bessere Heilungschance, da sie langsamer wachsen und in vielen Fällen vollständig entfernt werden können. Maligne Tumoren hingegen sind oft aggressiver und schwieriger zu behandeln, was die Heilungschancen deutlich einschränken kann. Tumore im Endstadium, wie beispielsweise ein Glioblastom (Grad 4), haben eine deutlich geringere Lebenserwartung, auch wenn Therapien wie Operationen, Strahlentherapie und Chemotherapie noch eingesetzt werden, um das Wachstum zu verlangsamen und Symptome zu lindern.
Im Endstadium eines Gehirntumors konzentriert sich die Behandlung meist auf die Linderung von Symptomen und die Verbesserung der Lebensqualität. Schmerztherapie, Palliativmedizin und psychosoziale Unterstützung werden daher eingesetzt, um den Patienten ein möglichst angenehmes Weiterleben zu ermöglichen. Obwohl eine Heilung in fortgeschrittenen Stadien in der Regel nicht mehr möglich ist, kann die palliative Behandlung helfen, Schmerzen und Beschwerden zu reduzieren und den Patienten mehr Lebensqualität zu schenken.
Dr. med. Karsten Ostermann M.A.
Bei einem Hirntumor können verschiedenen Behandlungsoptionen synergistisch zusammenwirken, um den Erfolg zu optimieren. Ein integrativer, individueller Ansatz mit einer umfassenden disziplinären Zusammenarbeit zwischen Neurologen, Onkologen, Chirurgen und ganzheitlichen Ärzten ist sehr empfehlenswert, um das bestmögliche Behandlungsergebnis zu erzielen.

Häufige Fragen zu Hirntumoren
Im Folgenden wollen wir genauer auf Ihre Fragen rund um das Thema Hirntumore eingehen.
Erste Anzeichen eines Hirntumors können recht unspezifisch sein und hängen von der Lage und Grösse des Tumors ab. Häufige Symptome sind anhaltende Kopfschmerzen, die vor allem morgens stärker sind, Sehstörungen, Übelkeit oder Erbrechen ohne erkennbare Ursache. Zudem können auch neurologische Ausfälle wie Schwindel, Sprach- oder Gedächtnisstörungen sowie Krampfanfälle auftreten. In einigen Fällen bemerken Betroffene auch Persönlichkeitsveränderungen oder Konzentrationsprobleme, die auf eine Beeinträchtigung des Gehirns hinweisen können.
Ein Hirntumor macht sich oft durch anhaltende Kopfschmerzen, die sich im Liegen oder morgens nach dem Aufwachen verstärken, bemerkbar. Sehstörungen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen ohne Magen-Darm-Erkrankung sind weitere mögliche Symptome. Je nach Lage des Tumors können auch Krampfanfälle, Sprachstörungen, Lähmungen oder kognitive Beeinträchtigungen auftreten. In einigen Fällen kommt es zu Persönlichkeitsveränderungen, Konzentrationsproblemen oder psychischer Verstimmung, die zunächst unspezifisch erscheinen.
Die Diagnose eines Hirntumors beginnt meist mit einer detaillierten Anamnese und neurologischen Untersuchung, um erste Hinweise auf mögliche Funktionsstörungen zu erhalten. Des Weiteren werden bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie) und CT (Computertomographie) eingesetzt, um die genaue Lage, Grösse und Art des Tumors zu bestimmen. Eine Gewebeprobe (Biopsie) kann auch erforderlich sein, um den spezifischen Tumortyp und seine Charakteristika zu analysieren.
Die Behandlung eines Hirntumors hängt von der Tumorart, Lage, Grösse und Malignität ab. In vielen Fällen wird eine chirurgische Entfernung des Tumors angestrebt, sofern er operabel ist. Ergänzend oder alternativ kommen Strahlentherapie und Chemotherapie zum Einsatz, um verbleibende Tumorzellen zu zerstören oder das Wachstum zu verlangsamen. Bei bestimmten Tumorarten können auch zielgerichtete Therapien oder Immuntherapien angewendet werden. Unterstützend sind palliative Massnahmen, psychoonkologische Betreuung und Physiotherapie wichtig, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Lebenserwartung bei einem Hirntumor hängt von der Tumorart, Grad der Bösartigkeit, Lage und Behandlungsoptionen ab. Gutartige Tumoren, die vollständig entfernt werden können, haben oft eine gute Prognose, während bösartige Tumoren wie Glioblastome eine deutlich eingeschränkte Lebenserwartung haben. Beim Glioblastom liegt die durchschnittliche Überlebenszeit trotz Therapie bei etwa 12–18 Monaten, während einige Patienten mit intensiver Behandlung länger überleben. Entscheidend sind eine frühzeitige Diagnose, moderne Therapien und eine enge medizinische Betreuung, um die Überlebenszeit und Lebensqualität zu verbessern.
Bei Kindern können sich Hirntumoren durch unspezifische und altersabhängige Symptome äussern. Häufige Anzeichen sind anhaltende Kopfschmerzen, vor allem morgens, sowie Übelkeit und Erbrechen ohne Magen-Darm-Infekt. Zudem können Gleichgewichtsstörungen, Sehstörungen, Schläfrigkeit oder Entwicklungsverzögerungen auftreten. Bei Kleinkindern zeigt sich der Tumor manchmal durch eine abnorme Kopfvergrösserung, Reizbarkeit oder Trinkschwäche, während bei älteren Kindern auch Schulprobleme, Konzentrationsstörungen oder Lähmungen erste Hinweise geben können.
Ein Hirntumor wird häufig durch anhaltende und zunehmende Symptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit, Schwindel oder neurologische Ausfälle auffällig. Erste Hinweise können auch Persönlichkeitsveränderungen, Konzentrationsprobleme oder unerklärliche Krampfanfälle sein. Zur genauen Diagnose sind bildgebende Verfahren wie MRT und CT entscheidend, um die Lage und Grösse des Tumors zu bestimmen. In einigen Fällen wird zusätzlich eine Biopsie oder Liquoruntersuchung durchgeführt, um den Tumortyp und seine Bösartigkeit zu bestimmen.
Ein salziger Geschmack im Mund kann bei einem Hirntumor durch Störungen im Nervensystem oder eine Beeinträchtigung der Geschmacksknospen entstehen. Tumore im Bereich des Gehirns, der für Geschmack und Geruch zuständig ist, können die sensorischen Nerven beeinflussen und so ungewöhnliche Geschmacksempfindungen wie einen salzigen Geschmack verursachen. Zusätzlich können Medikamente wie Chemotherapie oder Kortikosteroide, die zur Behandlung von Hirntumoren eingesetzt werden, Nebenwirkungen wie veränderte Geschmacksempfindungen hervorrufen. Auch Mundtrockenheit oder Veränderungen im Speichelfluss durch den Tumor oder die Behandlung können den salzigen Geschmack begünstigen.
Die Bildgebung im MRT ist sehr komplex und je nach Einstellung zeigen sich Strukturen in unterschiedlichen Graustufen.
So können weisse Flecken auf Flüssigkeitsansammlungen hindeuten, entzündliche Veränderungen darstellen, Schlaganfall-Gewebe zeigen oder ein Hirntumor sein.
Nur erfahrene Radiologen können eine entsprechende Diagnose stellen.
Ein zuckendes Augenlied, fachsprachlich Blepharospasmus, ist ein häufig auftretendes Symptom, was in der Regel harmlos ist und durch zahlreiche Ursachen ausgelöst werden kann.
Darunter Stress, Müdigkeit, Augenbelastung und erhöhter Koffeinkonsum.
Meistens verschwindet das Symptom innerhalb weniger Stunden oder Tage und bedarf keiner weiteren Abklärung.
Sollte das Lidzucken länger bestehen oder in Kombination mit anderen neurologischen Symptomen auftreten, ist eine Abklärung ratsam.
Normalerweise ist eine Beule am Kopf kein Symptom eines Hirntumors, da Tumore unterhalb der Schädeldecke wachsen und diese nicht verdrängen können.
Trotzdem sollten beulenartige Veränderungen ohne erkennbare Ursache medizinisch abgeklärt werden, um schwerwiegende Probleme auszuschliessen.
Ein Falxmeningeom ist ein Subtyp des Meningeoms, das entlang der Falx Cerebri, einer bindegewebigen Struktur zwischen den Hirnhälften, wächst.
Es kann Kopfschmerzen, Sehstörungen und andere neurologische Auffälligkeiten provozieren, die dann genauer untersucht werden sollten, um Therapieempfehlung zu finden.
In den meisten Fällen ist der Tumor gutartig und bietet gute Heilungsprognose.
Bei der Todesursache sollten verschiedene Auslöser unterschieden werden.
So kann der Tumor selbst auf wichtige Hirnareale drücken und beispielsweise einen Ausfall des Atemzentrums auslösen.
Auch können Metastasen zu lebensbedrohlichen Komplikationen in den befallenen Organen, z.B. Leber oder Lunge führen.
Weiterhin können die Nebenwirkungen verschiedener Behandlungen den Organismus schwächen und zum Tod führen.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Hirntumor zwangsläufig zum Tod des Patienten führt und in der Regel kein plötzlicher Tod durch einen Hirntumor auftritt.
Video zum Thema Krebs
Weiterführende Informationen
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