Prostatakrebs

Prostatakrebs

Prostatakrebs ist eine häufige Krebsart, die hauptsächlich Männer höheren Alters betrifft. Oft entwickelt sich Prostatakrebs über viele Jahre hinweg ohne spürbare Symptome. Wenn Symptome auftreten, sind es meist vermehrter Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Schmerzen im Beckenbereich und in seltenen Fällen blutiger Urin. Diagnostisch ist es wichtig, den Prostatakrebs von einer möglichen Prostatahyperplasie abzugrenzen und eine frühzeitige Behandlung einzuleiten, da dann eine vollständige Heilungschance besteht.

Was versteht man unter Prostatakrebs?

Prostatakrebs, auch als Prostatakarzinom bekannt, ist eine Form von Krebs, die in der Prostata, einer kleinen Drüse im männlichen Fortpflanzungssystem, entsteht. Die Hauptfunktion der Prostata besteht darin, die Flüssigkeit für die Samenzellen zu bilden.

Prostatakrebs ist mit knapp 22% der häufigste Krebs bei Männern und gut behandelbar, wenn er früh erkannt wird. Er tritt auf, wenn Zellen in der Prostata unkontrolliert wachsen und sich teilen. Dieses übermässige Zellwachstum kann zu einem bösartigen Tumor führen, der sich ausdehnen und Strukturen im Harntrakt abdrücken kann. Zusätzlich kann ein Prostatakrebs auch in entfernte Gewebe metastasieren und den gesamten Körper befallen.

Altersverteilung bei Prostatakrebs

Prostatakrebs tritt vornehmlich im höheren Alter ab 50 auf. Während bei Männern unter 35, statistisch nur 1 aus 4800 erkrankt, so sind es bei den 75 jährigen bereits 1 aus 15. Daher sollte mit zunehmendem Alter ein regelmässiges Screening stattfinden.

Trotzdem sollte auch im jungen Alter, bei entsprechender Symptomatik, unbedingt eine Abklärung erfolgen, um einen aggressiv wachsenden Tumor auszuschliessen.

Symptome bei Prostatakrebs

Prostatakrebs kann in den frühen Stadien oft symptomlos verlaufen. Wenn jedoch Symptome auftreten, können sich folgende körperliche Reaktionen bemerkbar machen:

Häufiger Harndrang: Betroffene können einen verstärkten Harndrang verspüren, der sich insbesondere nachts manifestiert.

Schwierigkeiten beim Wasserlassen: Probleme beim Starten oder Stoppen des Wasserlassens, schwacher Harnstrahl oder das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können.

Blut im Urin oder Ejakulat: Das Vorhandensein von Blut im Urin (Hämaturie) oder Ejakulat kann auf Prostatakrebs hindeuten.

Schmerzen: Schmerzen oder Unwohlsein im Beckenbereich, im unteren Rücken oder in den Oberschenkeln können auftreten.

Erektionsprobleme: Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer Erektion können ein Symptom von Prostatakrebs sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Symptome auch auf andere Erkrankungen der Prostata oder des Urogenitaltrakts hindeuten können. Für eine genauere Abklärung sollten Sie unbedingt einen erfahrenen Arzt konsultieren.

Metastasen bei Prostatakrebs

Metastasen bei Prostatakrebs bedeuten, dass sich der Krebs von der Prostata auf andere Teile des Körpers ausbreitet. Die häufigsten Körperregionen, in die Prostatakrebs streuen (metastasieren) kann, sind die Knochen, insbesondere die Wirbelsäule, Beckenknochen und Oberschenkelknochen. Aber auch andere Organe, wie Lunge, Leber oder Lymphknoten können von Metastasen bei Prostatakrebs befallen werden.

Für gewöhnlich kommt es erst spät zur Metastasierung. Daher ist es sehr wichtig, den Krebs frühzeitig zu erkennen und die Prostata so bald wie möglich zu behandeln oder zu entfernen. Hat sich der Krebs erst einmal ausgebreitet, ist es fast unmöglich, ihn vollständig zu heilen, und die Behandlung ist mit deutlich mehr Nebenwirkungen verbunden.

Diagnostik von Prostatakrebs

Bei der Diagnostik von Prostatakrebs gibt es unterschiedliche Methoden, die letztendlich die Diagnose Prostatakrebs stützen können. So gehört die digital-rektale Untersuchung, Bestimmung des PSA-Wertes entscheidend, spezielle Blutwerte, eine Ultraschalldiagnostik und Biopsie zu den diagnostischen Massnahmen bei Verdacht eines Prostatakarzinoms.

Untersuchung der Prostata

Die digital-rektale Untersuchung ist eine manuelle Untersuchungstechnik, bei der Prostata und der Enddarm vom Untersucher abgetastet wird, um mögliche Veränderungen und Verhärtungen zu erkennen. Bei entsprechend erfahrenen Urologen ist die Untersuchung zuverlässig und daher Teil des regelmässigen Screenings im Alter.

PSA-Test

Der PSA-Test untersucht das prostataspezifische Antigen, welches von der Prostata produziert wird und bei krankhaften Veränderungen der Prostata erhöht sein kann. Weiter unten gehen wir detaillierter auf den PSA-Wert ein.

Blutwerte

Der PSA-Wert ist seit Jahren Goldstandard bei Prostata-Untersuchungen und liefert Aufschluss über Veränderungen der Prostata. So ist der PSA-Wert bei Hyperplasie, Entzündungen und Krebs erhöht und kann in Kombination mit anderen Untersuchungstechniken eine Verdachtsdiagnose stützen.
Zusätzlich zum PSA-Wert können Alkalische Phosphatase und LDH (Laktatdehydrogenase) im Blut bestimmt werden, um Metastasierungen im Knochen zu erkennen.

Ultraschall

Der Ultraschall ist eine häufig eingesetzte bildgebende Methode bei der Diagnostik und Überwachung von Prostatakrebs. Es gibt verschiedene Arten von Ultraschalluntersuchungen, die bei Prostatakrebs verwendet werden:

Transrektaler Ultraschall (TRUS): Dies ist eine häufig durchgeführte Methode zur Untersuchung der Prostata. Bei dieser TRUS-Untersuchung führt der Arzt eine schmale Ultraschallsonde in den Enddarm ein. Diese TRUS-Sonde ermöglicht eine detaillierte Visualisierung der Prostatastruktur, da die Prostata direkt vor dem Enddarm liegt. So kann der Arzt verdächtige Bereiche erkennen und gegebenenfalls gezielt Gewebeproben (Biopsien) entnehmen.

Transabdominaler Ultraschall: Diese Methode wird durch die Bauchdecke (transabdominal) durchgeführt und ermöglicht eine grobe Ansicht der Prostata. Sie wird weniger häufig für die Diagnostik bei Prostatakrebs eingesetzt, kann jedoch bei bestimmten Situationen, wie der Überwachung der Prostatagrösse, nützlich sein.

Doppler-Ultraschall: Dieser spezielle Ultraschallmodus misst den Blutfluss in den Blutgefässen. Da Krebstumore oft einen erhöhten Blutfluss aufweisen, kann dieser Doppler-Ultraschall helfen, bösartige Tumore von gutartigen zu unterscheiden.

Biopsie

Die Biopsie spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnostik von Prostatakrebs. Andere diagnostische Verfahren, wie der PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen), die digitale rektale Untersuchung (DRE) und bildgebende Verfahren können lediglich eine Verdachtsdiagnose darstellen. Allerdings ist nur eine Biopsie präzise genug, um eine endgültige Diagnose zu stellen.

Nach einer ultraschallgesteuerten Gewebeentnahme wird die Probe ins Labor geschickt und histologisch analysiert. Anhand der genauen Darstellung der Zelltypen kann im Labor eine sichere Diagnose gestellt werden.

PSA-Wert

PSA, auch prostataspezifische Antigen, ist ein Antigen, das von der Prostata produziert wird. Kommt es nun zur Vergrösserung, Entzündung oder Krebs steigt die Produktion des Antigens und die erhöhten Konzentrationen sind im Blut nachweisbar.

Speziell bei asymptomatischen Verläufen liefert der PSA-Status Hinweise auf mögliche Erkrankungen und eignet sich daher exzellent zum Basisscreening.

Je nach Alter gibt es unterschiedliche Grenzwerte, die auf eine Veränderung hindeuten können. Ausserdem lässt sich durch wiederkehrende Bestimmung sehr schnell auf Veränderungen und deren Dynamik eingehen und so frühzeitig eine Therapie einleiten.

Hinzu kommt, dass sich sowohl freies als auch gebundenes PSA bestimmen lassen und das Verhältnis aus den beiden Auskunft über die Art der Erkrankung liefern kann.

Sollte der Wert erhöht sein, ist dies eine Indikation zur Biopsie, um die Diagnose abzusichern.

Ursachen von Prostatakrebs

Die genauen Ursachen von Prostatakrebs sind nicht vollständig verstanden, aber es gibt einige Faktoren, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden. Es ist wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein dieser Risikofaktoren nicht zwangsläufig bedeutet, dass eine Person Prostatakrebs entwickeln wird, und viele Männer mit Prostatakrebs haben keine offensichtlichen Risikofaktoren.

Zu den konventionellen Risikofaktoren für Prostatakrebs gehören:

Alter:
Das Risiko für Prostatakrebs steigt mit dem Alter. Die Erkrankung tritt häufiger bei Männern über 50 Jahren auf, und das Risiko steigt weiter mit zunehmendem Alter.

Familiäre Veranlagung:
Männer, bei denen enge Verwandte Prostatakrebs gehabt haben, weisen möglicherweise ein erhöhtes Risiko auf. Ein genetischer Zusammenhang spielt dabei eine Rolle.

Ethnische Zugehörigkeit:
Afroamerikanische Männer haben ein höheres Risiko für Prostatakrebs als Männer anderer ethnischer Gruppen.

Genetische Veränderungen:
Bestimmte genetische Veränderungen oder Mutationen können das Risiko für Prostatakrebs erhöhen. Dies betrifft jedoch nur eine kleine Anzahl von Fällen.

Rauchen:
Rauchen ist ein zusätzlicher Faktor, der die Ausbildung von Prostatakrebs verstärken kann. Zusätzlich ist die Malignität von Prostatakrebs bei Menschen, die rauchen, erhöht.

Erhöhte Toxinbelastung:
Eine erhöhte Toxinbelastung mit unterschiedlichen Schwermetallen, Pestiziden, Herbiziden und endokrinen Disruptoren stehen in Verdacht, eine mögliche Ursache für Prostatakrebs zu sein.

Behandlungen von Prostatakrebs

Je nach Stadium und individuellen Variationen gibt es ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten. Ziel ist es, die betroffenen Stellen oder die ganze Prostata operativ zu entfernen oder die Krebszellen durch Bestrahlung zu zerstören, bevor der Krebs gestreut hat.

Sollten bereits Metastasen entstanden sein, gilt es, das Wachstum zu verlangsamen und eine weitere Streuung einzudämmen, sowie die Lebensqualität möglichst lange zu sichern.

Konventionelle Behandlung

Brachytherapie

Die Brachytherapie ist eine Form der Bestrahlung, bei der die Strahlenquelle rektal eingeführt wird, um möglichst präzise entsprechend entartetes Gewebe zu zerstören.

Dadurch lassen sich ungewollte Mutationen im umgebenden, gesunden Gewebe deutlich reduzieren.

Davinci Prostata-OP

Eine Operation mit einem Da-Vinci OP-Roboter ermöglicht ein minimalinvasives präzises OP-Ergebnis, ohne grosse Schnittöffnungen und Blutverluste. Hierbei werden über kleine Zugänge in der Bauchdecke, die Prostata, Teile der Harnröhre und nahe Lymphknoten entfernt, während besonders auf die Innervation der Schliessmuskel geachtet wird.

Cyberknife Strahlentherapie

Das Cyberknife ist eine Form der Strahlentherapie, bei der die Strahlungsquelle in den Körper eingeführt und präzise wirken kann. Gesundes Gewebe in der Umgebung kann auf diese Weise geschont werden.

Chemotherapie

Die Chemotherapie findet vor allem bei fortgeschrittenen, metastasierten Tumoren Anwendung. Hierbei wird nicht lokal, sondern systemisch eingegriffen, wodurch die Nebenwirkungen weitaus stärker sind.

Hormontherapie

Durch die Gabe von Antiandrogenen können männliche Sexualhormone blockiert und der Prostatakrebs in seinem Wachstum gehemmt werden.

Komplementärmedizinische Behandlung

Komplementärmedizinische Behandlungen können die konventionellen Therapien unterstützen oder eine Alternative darstellen, wenn diese sich, nach Rücksprache mit dem Onkologen, besser für den individuellen Fall eignen.

Misteltherapie

Die Misteltherapie zeigt bei Prostatakrebs

Das Prostatakarzinom und seine Behandlung mit Iscucin® Populi – Einführung und klinische Fälle aus der Praxis

Antiproliferative activity of an aqueous mistletoe extract in human tumor cell lines and xenografts in vitro

Boie D (1977). Die zusätzliche Helixor-Therapie beim Prostata-Karzinom des Stadium D. Arbeitsbericht. Rosenfeld, Verein für Leukämie- und Krebs-Therapie.

Heilungschancen bei Prostatakrebs

Die Heilungschancen bei Prostatakrebs sind sehr gut, speziell wenn eine frühe Erkennung geglückt ist. Trotzdem gibt es viele Faktoren, die den Behandlungserfolg wesentlich beeinflussen.
Dazu zählen die Aggressivität des Tumors, das Stadium bzw. Fortschritt der Erkrankung und mögliche Metastasen. Weiterhin wird die Heilungschance massgeblich von dem allgemeinen Gesundheitszustand und der gewählten Behandlungsmethode beeinflusst.

Wird der Krebs im Anfangsstadium diagnostiziert, so liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei ca. 90%.

Hausmittel gegen Prostatakrebs

Es ist wichtig zu beachten, dass Hausmittel allein nicht ausreichen, um Prostatakrebs zu behandeln. Prostatakrebs erfordert eine professionelle medizinische Betreuung und eine angemessene Behandlung.

Es gibt jedoch Lebensstilfaktoren, die dazu beitragen können, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und das Risiko von Prostatakrebs zu verringern. So bildet eine gesunde Ernährung, die reich an Antioxidantien und hochwertigen Fetten ist, eine wichtige Basis. Der Verzicht auf Rauchen und regelmässige Bewegung stellen ebenfalls eine Grundvoraussetzung dar.

Grüner Tee

Auch das Trinken von grünem Tee wird bei Prostatakrebs empfohlen und unterschiedliche Studien bestärken die unterstützende Wirkung. Auch hierbei sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um die korrekte Therapie einzuleiten und zu begleiten.

Anti-Cancer Effects of Green Tea Polyphenols Against Prostate Cancer

Effects of Green Tea Catechins on Prostate Cancer Chemoprevention: The Role of the Gut Microbiome

Green tea polyphenols for prostate cancer chemoprevention: A translational perspective

Green tea extract for prevention of prostate cancer progression in patients on active surveillance

Granatäpfel

Weiterhin konnte in Studien gezeigt werden, dass Granatäpfel eine unterstützende Wirkung bei Prostatakrebs aufweisen können. Eine gezielte Einnahme sollte auch hier ärztlich abgeklärt werden, um Dysbalancen, Darmbeschwerden oder Intoleranzen zu vermeiden.

A review of pomegranate in prostate cancer

Pomegranate and its components as alternative treatment for prostate cancer

Vorsorge von Prostatakrebs

Die Vorsorge bei Prostatakrebs zielt darauf ab, den Krebs früh zu erkennen, um ihn bestmöglich behandeln zu können, beziehungsweise seine Entstehung zu verhindern.

Dazu zählen die digital-rektale Untersuchung und die PSA-Bestimmung, eine vernünftige Risikoabschätzung bei Vorhandensein von Risikofaktoren und eine gesunde Ernährung sowie ein aktiver Lebensstil.

Sollten Risikofaktoren, wie familiäre Vorbelastung bekannt sein, ist ein Gespräch mit dem Hausarzt ratsam, um individuelle Vorsorgemöglichkeiten abzuklären.

Auch wenn ein Grossteil der sich entwickelnden Karzinome auf genetische Ursachen zurückzuführen ist, ist es wichtig zu verstehen, wie unser Lebensstil Einfluss auf Erkrankungen und sogar unsere Epigenetik hat. Daher sollte es stets oberste Priorität sein, einen gesunden Lebensstil zu führen und die bisher bekannten Risikofaktoren auf ein Minimum zu reduzieren.

Lebenserwartung bei Prostatakrebs

Wie bereits angeschnitten, ist die Lebenserwartung mit Prostatakrebs sehr hoch. So ist die 5-Jahres-Überlebensrate für Behandlung im Anfangsstadium bei 90% und auch bei fortgeschrittener Metastasierung kann die Lebenserwartung noch Jahre betragen. Allerdings ist dies nur mit entsprechender Behandlung und Compliance auf Seiten des Patienten möglich.

Wichtig ist nicht nur die reine, quantitative Lebenserwartung, sondern auch die Qualität der verbleibenden Lebenszeit. Da die Ansprüche und Wünsche sehr individuell sind, muss die Behandlung stets entsprechend massgeschneidert sein.
So kann Chemotherapie für viele Patienten der richtige Weg sein, andere möchten die damit einhergehenden Nebenwirkungen allerdings nicht in Kauf nehmen und entscheiden sich bewusst dagegen.

Auch Psychotherapie kann dabei helfen, die verbleibende Lebenszeit angenehmer zu gestalten. Bei Bedürfnissen sollten Sie diese offen mit ihrem Arzt kommunizieren, damit sich zeitnah um Unterstützung gekümmert werden kann.

Prostata entfernt, was ist wichtig zu wissen?

Wie bei allen Krebserkrankungen ist ein regelmässiges Screening ein wichtiger Teil der Nachsorge. So treten bei 30% der Behandelten erneut Geschwüre auf, die nochmals entsprechend behandelt werden müssen.

Aber auch über mögliche Nebenwirkungen einer Entfernung sollte man sich bewusst werden. So sind Impotenz, sowie Inkontinenz leider nur schwer zu vermeiden, da ein zentrales Nervengeflecht der Prostata aufsitzt und Schaden bei der OP nehmen kann.

Mögliche Impotenz nach Prostata OP

Auch bei modernen OP-Techniken ist nicht immer zu vermeiden, dass das sensible Nervengeflecht verletzt wird. So kommt es in 20 – 80% der Fällen (statistische Angaben gehen stark auseinander) zur Impotenz, was die Lebensqualität stark einschränken kann.
Bei jeglichen Sorgen und Bedenken sollten Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Lösungen sprechen.

In einigen Fällen bessert sich die Problematik nach mehreren Monaten wieder, bei anderen können medikamentöse Behandlungen oder die Implantation von Prothesen Abhilfe schaffen.

Mögliche Inkontinenz nach Prostata OP

Besonders die Gefahr der Inkontinenz stellt für viele Betroffene eine grosse Entscheidungshürde für die OP dar. Die Symptomatik bessert sich in der Regel innerhalb von wenigen Monaten. Allerdings kann eine mögliche Inkontinenz nach einer Prostata OP auch langfristig bestehen bleiben und so zu einem hohen Leidensdruck bei den Betroffenen führen.

Veränderungen im Ejakulat

Es ist auch wichtig, sich über Veränderungen im Ejakulat bewusst zu sein, bevor man sich der Operation zur Entfernung der Prostata unterzieht. Nach dieser radikalen Prostatektomie können die Spermien den Körper nicht mehr verlassen, sodass die meisten Männer zeugungsunfähig sind. Das Einfrieren von Spermien vor der Operation sollte gegebenenfalls in Betracht gezogen werden.

Häufige Fragen und Antworten zu Prostatakrebs

Das Thema Prostatakrebs und Vorsorge wirft für die betroffenen Patienten viele Fragen auf. Im Folgenden werden die häufigsten Fragen aufgegriffen und beantwortet.

Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, scheuen Sie nicht, Ihren behandelnden Arzt zu konsultieren.

Das durchschnittliche Alter, in dem Prostatakrebs diagnostiziert wird, liegt typischerweise bei etwa 65 Jahren. Es ist wichtig zu beachten, dass Prostatakrebs jedoch Männer in unterschiedlichen Altersgruppen betreffen kann.

Das Risiko steigt mit dem Alter, und die Mehrheit der Fälle tritt bei Männern über 50 auf.

Es ist ratsam, dass Männer mit ihrem Arzt über ihre persönlichen Risiken und Symptome sprechen. Mit der richtigen Vorsorgeuntersuchung kann Prostatakrebs ohne Verzögerung erkannt und behandelt werden.

Um Prostatakrebs früh zu erkennen, kann in der Schweiz jeder krankenversicherte Mann ab 50 Jahren alle zwei Jahre eine Tastuntersuchung der Prostata in Anspruch nehmen und zusätzlich eine PSA-Bestimmung.
Bei bestehenden Risikofaktoren kann ein frühes Screening sinnvoll werden. Sprechen Sie sich dafür mit Ihrem Arzt ab.

Einige Studien haben darauf hingedeutet, dass der regelmässige Konsum von Granatapfelsaft mit einem verlangsamten Fortschreiten von Prostatakrebs verbunden sein könnte. Trotzdem ersetzt der Konsum keineswegs die bewährten Screening- und Behandlungsmethoden und sollte stets mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Es wird vermutet, dass Lycopin aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften und seiner möglichen Fähigkeit, entzündungshemmend zu wirken, einen schützenden Effekt haben könnte. Folglich kann eine Ernährung mit vielen roten Früchten wie Tomaten, Hagebutten, Wassermelonen und rosa Grapefruits möglicherweise das Risiko für Prostatakrebs leicht senken. Eine Abklärung bei einem erfahrenen Arzt ist empfehlenswert.

Da Prostatakrebszellen auf hohe Testosteronspiegel mit Wachstum reagieren, kann eine Testosterontherapie zu einem schnell fortschreitenden Verlauf bei Prostatakrebs führen. Bei bestehender Hormonbehandlung sollte daher schon früher mit dem Screening begonnen werden, um frühzeitig einschreiten zu können.

Ein inzidentelles Prostatakarzinom bezieht sich auf einen Zufallsbefund von Prostatakrebs während einer diagnostischen Untersuchung oder Operation, die ursprünglich nicht zur Krebsdiagnostik durchgeführt wurde.

Ja, es gibt gutartige Prostatatumore, die als Prostataadenom oder benigne Prostatahyperplasie bezeichnet werden. Auch sie können eine gesundheitliche Beeinträchtigung verursachen.

Med. pract. Dana Hreus M.A.

Die Therapie von Prostatakrebs kann einen höheren Erfolg versprechen, wenn Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammenarbeiten und den Patienten in einem integrativen Ansatz betreuen.

Med. pract. Dana Hreus M.A.

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.