Melatonin

Melatonin ist ein Hormon, das von der Zirbeldrüse im Gehirn produziert wird und eine Schlüsselrolle bei der Regulation des Schlaf-Wach-Zyklus spielt. Die Hauptwirkung von Melatonin besteht darin, den Schlaf zu fördern, indem es die Körpertemperatur senkt und den Körper auf den Schlaf vorbereitet. Des Weiteren hat Melatonin vielfältige positive Wirkungen auf die Gesundheit. Ausgelöst wird die Ausschüttung von Melatonin durch Dunkelheit nach dem Sonnenuntergang.

Wirkung von Melatonin

Die Hauptwirkung von Melatonin ist die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus. Ohne Melatonin ist der Körper nicht in der Lage, einen tiefen und erholsamen Schlaf auszuüben.

Neben dem Schlaf, zeigt Melatonin weitere gesundheitliche Wirkungen:

  • Melatonin ist ein starkes Antioxidans und reduziert oxidativen Stress
  • Melatonin wirkt antientzündlich
  • Melatonin ist wichtig für eine gesunde Blut-Hirn-Schranke und dem Schutz des zentralen Nervensystem (ZNS)
  • Unterstützt die Entgiftung

Studien zeigen eine positive Wirkung von Melatonin bei folgenden Erkrankungen bzw. Beschwerden:

Auch gibt es Untersuchungen, dass Melatonin einer Gewichtszunahme entgegenwirken kann.

Melatonin natürlich erhöhen

Melatonin wird auf natürliche Weise im Körper gebildet, wenn es am Abend dunkel wird. Viele Menschen jedoch stören diesen Prozess durch unterschiedliche Gewohnheiten. Einige Anpassungen können die Bildung von Melatonin natürlich erhöhen:

Weniger Helligkeit am Abend

Nach dem Sonnenuntergang sollte die Umgebung keine hohe Helligkeit mehr aufweisen. Durch helles Licht wird dem Körper vorgetäuscht, dass die Nacht noch nicht angebrochen ist, und die Produktion von Melatonin setzt nicht ein. Besonders auf blaues Licht sollte unbedingt verzichtet werden, weil die blaue Lichtfrequenz die Melatoninproduktionen massiv stören kann. Deshalb wird abends ein natürliches, warmes, gedämpftes Licht empfohlen. Moderne PCs, Fernseher und Smartphones haben heutzutage einen Blaufilter, den man abends einschalten kann.

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Elektronische Geräte am Abend meiden

Die Verwendung von elektronischen Geräten, wie Laptop, iPad, Smartphones am Abend, kann zu einer Zerstörung von Melatonin führen. Die Wirkung erfolgt über die niederfrequenten elektromagnetischen Felder (Strom), aber auch über die hochfrequenten elektromagnetischen Felder (Funkstrahlung, wie WLAN oder Handystrahlung). Es sollte darauf geachtet werden, die Belastung mit elektromagnetischen Feldern (EMF) auf ein Minimum zu begrenzen.

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Mehr natürliches Tageslicht während des Tages

Menschen, die während des Tages zu wenig Tageslicht bekommen und sich eher in dunklen Räumen aufhalten, produzieren nachts weniger Melatonin. Dies führt folglich zu einem schlechteren Schlaf. Es ist wichtig tagsüber auf hochwertige Lichtquellen zu achten. Idealerweise sollte es sich dabei um natürliches Sonnenlicht handeln.
Auch die Verwendung von Sonnenbrillen sollte überdacht werden, um eine unnötige Blockierung des Tageslichts zu vermeiden.

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Ergänzung mit Melatonin

Bei einer Nahrungsergänzung mit Melatonin sollte ein erfahrener Arzt konsultiert werden, der die individuellen Ursachen kontrolliert und die Dosierung entsprechend anpasst. Eine Nahrungsergänzung kann z.B. über Melatoninspray (Einschlafspray), Melatonintabletten oder Melatonin-Gummibärchen erfolgen. Dabei sollte unbedingt auf eine hochwertige Quelle geachtet werden. Eine Nahrungsergänzung mit Melatonin hat in der Regel wenige Nebenwirkungen, wenn ein hochwertiges Produkt in angemessenen Dosierungen eingenommen wird. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass es sich bei den Nahrungsergänzungen um eine synthetische, künstliche Form von Melatonin handelt. Daher ist die innere Bildung von natürlichem Melatonin immer vorzuziehen.

Melatonin Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Melatonin kommen nur selten vor, wenn die Einnahme in der individuell korrekten Dosis erfolgt.

Bei falscher Dosierung können die Nebenwirkungen von Melatonin folgende sein:

  • Schwindel und Kopfschmerzen
  • Schläfrigkeit und Müdigkeit während des Tages
  • Gereiztheit und Nervosität
  • Konzentrationsstörungen
  • Magenbeschwerden und Übelkeit

Bei schwangeren und stillenden Frauen, aber auch Menschen, die bestimmte Medikamente gegen Depression einnehmen, sollte keine Nahrungsergänzung mit Melatonin erfolgen.

Dr. med. Karsten Ostermann M.A.

Vor der Einnahme von Melatonin ist es wichtig, die individuellen Ursachen des Melatoninmangels herauszufinden. Die ausschliessliche Gabe von Melatonin ist lediglich eine Symptombehandlung und nicht ausreichend, um eine langfristige Besserung zu erzielen.

Dr. Karsten Ostermann

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.