Lungenkrebs (Lungenkarzinom)

Lungenkrebs, auch als Lungenkarzinom bekannt, ist eine der häufigsten und tödlichsten Krebserkrankungen weltweit. Grundlage für seine Entstehung ist ein unkontrolliertes Zellwachstum im Lungengewebe. Lungenkrebs bleibt in der Regel lange unbemerkt, da die frühen Symptome eher unspezifisch sind. Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen das Rauchen, Luftverschmutzung oder genetische Veranlagung. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Begünstigung von Krebs in der Lunge. Typische Lungenkrebssymptome sind ein anhaltender Husten, blutiger Auswurf und Atemnot. Eine frühzeitige Diagnose kann die Heilungschancen erheblich verbessern, deshalb ist es von grosser Bedeutung, auf Warnsignale zu achten und sich bei Verdacht zeitnah ärztlich untersuchen zu lassen.
Was ist Lungenkrebs?
Lungenkrebs ist mit eine der häufigsten und tödlichsten Krebsarten weltweit. Jährlich erkranken etwa 2,2 Millionen Menschen an Lungenkrebs, und die Krankheit ist für rund 1,8 Millionen Todesfälle verantwortlich. Männer sind in der Regel häufiger betroffen als Frauen, doch insbesondere durch den zunehmenden Tabakkonsum weltweit steigt auch die Zahl der erkrankten Frauen. Rauchen ist der mit Abstand grösste Risikofaktor, denn etwa 85–90 % aller Lungenkrebsfälle sind darauf zurückzuführen. Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, steigt insbesondere mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten und der Dauer des Rauchens. So lässt sich sagen, dass starke Raucher vergleichsweise ein bis zu 30-fach erhöhtes Risiko haben, an einem Karzinom in der Lunge zu erkranken.
Doch wie entsteht Lungenkrebs eigentlich? Lungenkrebs entsteht, wenn gesunde Zellen der Lunge durch krebserregende Stoffe, insbesondere Karzinogene, wie beispielsweise im Tabakrauch enthalten, geschädigt werden. Diese Schädigungen können zu genetischen Mutationen führen, wodurch das Zellwachstum nicht mehr kontrolliert werden kann. In den meisten Fällen entwickelt sich das Karzinom in den Bronchien, es kann jedoch auch direkt im Lungengewebe entstehen. Aufgrund der starken Durchblutung der Lunge und der venösen Verbindung von der Vena cava zum Herzen, von wo es anschliessend in die Lunge gelangt, ist sie zu eine bevorzugter Ort für Metastasen anderer Krebsarten. Besonders häufig metastasieren Tumore aus der Brust (Brustkrebs), der Niere (Nierenkrebs), des Darms (Kolorektales Karzinom) oder der Prostata (Prostatakrebs) in die Lunge. Auch Melanome, also bösartige Hauttumore, können Lungenmetastasen bilden, da sie frühzeitig Verbindung zum Blut- oder Lymphsystem finden.
Quellen:
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1201305/umfrage/prognostizierte-anzahl-von-krebstodesfaellen-weltweit/
- https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Lungenkrebs/lungenkrebs_node.html?utm.com
- https://www.dekade-gegen-krebs.de/de/krebsforschung/aktuelles-aus-der-forschung/_documents/welcher-raucher-bekommt-krebs.html?utm.com
- https://www.lungenaerzte-im-netz.de/rauchstopp/auswirkungen-durch-rauchen/lungenkrebs/?utm.com
Formen von Lungenkrebs
Lungenkrebs kann in verschiedenen Formen auftreten, die sich wiederum in ihrem Ursprung und ihrer Entwicklung unterscheiden. Grob lassen sich Lungenkarzinome in die beiden Hauptarten, dem kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) und dem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC), unterscheiden. Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom ist dabei die häufigste Form. Innerhalb des NSCLC gibt es weitere Untergruppen, darunter das Plattenepithelkarzinom, das Adenokarzinom und das grosszellige Karzinom. Zudem kann auch zwischen hormonproduzierenden und nicht hormonproduzierenden Lungenkrebsarten unterschieden werden. Sie unterscheiden sich in ihrer biologischen Aktivität und ihrem Einfluss auf den Körper. In den folgenden Abschnitten werden wir Ihnen diese verschiedenen Lungenkrebsarten etwas genauer erläutern.
Kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC)
Das kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC) ist eine sehr aggressive Form von Lungenkrebs und macht etwa 15 % aller Lungenkrebsfälle aus. Charakteristisch für das kleinzellige Lungenkarzinom ist ein schnelles Wachstum und eine oftmals frühe Metastasierung, insbesondere in Gehirn, Leber, Nebennieren und Knochen. Da SCLC aus neuroendokrinen Zellen entsteht, kann es hormonaktive Substanzen produzieren und dadurch paraneoplastische Syndrome verursachen, wie dem SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion) oder dem Cushing-Syndrom.
Die Hauptursache für die Entstehung eines SCLC ist das Rauchen. Über 90 % der Betroffenen sind oder waren starke Raucher. Aufgrund des besonders aggressiven Verlaufs bleibt SCLC in den meisten Fällen bei der Diagnose bereits nicht mehr nur auf die Lunge beschränkt. Eine operative Entfernung ist daher selten möglich. Stattdessen besteht die Therapie aus einer Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung.
Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)
Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) ist die häufigste Form von Lungenkrebs. Rund 80–85 % der Fälle sind NSCLC. Es umfasst verschiedene Subtypen, das Adenokarzinom, das Plattenepithelkarzinom und das grosszelliges Karzinom. Im Vergleich zum kleinzelligen Lungenkarzinom wächst das NSCLC in der Regel deutlich langsamer und metastasiert erst später. Die Behandlung hängt daher vom Krankheitsstadium ab. Bei einem früh erkannten Tumor ist in der Regel eine chirurgische Entfernung oft noch möglich. In weiter fortgeschrittenen Stadien werden ergänzend Chemotherapie, Immuntherapie und zielgerichtete Therapien eingesetzt. Häufig finden diese Anwendung bei genetischen Mutationen wie EGFR- oder ALK-Veränderungen.
Adenokarzinom
Das Adenokarzinom ist die häufigste Form des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms. Eine Besonderheit des Adenokarzinoms ist, dass es im Gegensatz zu den meisten anderen Lungenkarzinomen, die hauptsächlich durch Rauchen verursacht werden, häufig bei Nichtrauchern und Frauen auftritt. Wie der Name schon andeutet, entsteht das Adenokarzinom aus den schleimproduzierenden Drüsenzellen des Lungengewebes. Bevorzugt entwickelt es sich eher in der Peripherie der Lunge. Aufgrund dieser Lage bleibt es oft lange unbemerkt, bis Symptome wie chronischer Husten, Atemnot oder Brustschmerzen auftreten.
Im Gegensatz zu anderen Lungenkrebsarten ist das Adenokarzinom häufig mit genetischen Mutationen wie EGFR- oder ALK-Mutationen assoziiert. Diese erleichtern die Anwendung von zielgerichteten Therapien. Sie sind speziell gegen diese Mutationen gerichtet und können spezifischer wirken. Die Behandlung hängt jedoch auch hier vom Stadium ab. In frühen Stadien ist eine chirurgische Entfernung die beste Option, während in fortgeschrittenen Fällen Chemotherapie, Immuntherapie oder zielgerichtete Medikamente eingesetzt werden.
Plattenepithelkarzinom
Das Plattenepithelkarzinom der Lunge entwickelt sich durch eine so genannte metaplastische Umwandlung. Dabei kommt es zu einer Transformation von Drüsenzellen in Plattenepithelzellen, ein Prozess, der häufig durch chronische Entzündungen und Reizungen, insbesondere durch das Rauchen, ausgelöst wird. Diese Krebsart macht auch einen grossen Anteil der nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome aus und ist besonders stark mit einem langjährigen Tabakkonsum assoziiert. Das Plattenepithelkarzinom entsteht konträr zu dem Adenokarzinom, meist in den zentralen Atemwegen, insbesondere in den Haupt- oder Segmentbronchien. Daher kommt es bei dem Plattenepithelkarzinom durch das Tumorwachstum frühzeitig zu Symptomen. Typisch sind dabei Symptome wie chronisches Husten, Bluthusten, Atemnot oder wiederkehrende Infektionen. Therapeutisch wird bei einem lokal begrenzten Tumor eine chirurgische Entfernung empfohlen, ergänzt durch Strahlentherapie oder Chemotherapie, falls eine vollständige Resektion nicht möglich ist. In weiter fortgeschrittenen Stadien kommen auch Immuntherapien wie PD-L1-Inhibitoren zum Einsatz, um das Tumorwachstum zu hemmen.
Grosszelliges Karzinom
Das grosszellige Karzinom ist die seltenste Form des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms und macht nur etwa 5–10 % der Fälle aus. Charakteristisch für das grosszellige Karzinom ist das Fehlen spezifischer histologischer Merkmale, die für andere NSCLC-Subtypen typisch sind. Dazu zählen beispielsweise Drüsenstrukturen wie sie bei dem Adenokarzinom vorkommen oder die Verhornung beim Plattenepithelkarzinom. Die Tumorzellen sind recht undifferenziert und erscheinen unter dem Mikroskop meist gross und rund. Aufgrund dieser fehlenden Differenzierung ist das grosszellige Karzinom schwerer einer bestimmten Form zuzuordnen, weshalb es mehr als Sammelbegriff für nicht genauer klassifizierbare NSCLC-Tumoren verwendet wird. Das grosszellige Karzinom wächst meist sehr aggressiv und metastasiert in der Regel früh. Deshalb besteht bei Diagnosestellung meist schon eine Streuung des Tumors in andere Organe, was die Prognose erschwert. Der Tumor ist bei dem grosszelligen Karzinom sowohl in der zentralen als auch in der peripheren Lunge gelegen und verursacht oft erst spät Symptome. Zu den häufigsten Beschwerden gehören auch hier ein chronischer Husten, Brustschmerzen, Atemnot, unerklärbarer Gewichtsverlust und allgemeine Erschöpfung. Die Behandlung hängt im Falle des grosszelligen Karzinoms wegen seiner Tumorprogression massgeblich vom Stadium ab. In frühen Stadien ist eine operative Entfernung eine der bevorzugten Therapieoptionen. Da das grosszellige Karzinom jedoch häufig erst in fortgeschrittenen und schon metastasierten Stadien diagnostiziert wird, kommen meist Chemotherapie und Strahlentherapie zum Einsatz. In den letzten Jahren wurden zudem Immuntherapien, insbesondere Checkpoint-Inhibitoren, als Behandlungsansätze genutzt, um das Immunsystem gezielt gegen die Tumorzellen zu aktivieren.
Quellen:
- https://www.esmo.org/content/download/123909/2350201/file/DE-Nicht-Kleinzelliges-Bronchialkarzinom-%28NSCLC%29-Patientenleitlinie.pdf
- https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/kongresse/asco-annual-meeting/lungenkrebs-immuntherapie-verbessert-die-prognose-asco-2022.html
- https://www.aerzteblatt.de/archiv/lungenkarzinom-aktuelle-diagnostik-und-therapie-c945f60f-4b76-4d24-9b1a-124c2e171811
Seltene Formen von Lungenkrebs
Obwohl die folgenden Formen von Lungenkrebs wesentlich seltener diagnostiziert werden als die gängigen Varianten wie das Adenokarzinom oder das Plattenepithelkarzinom, spielen sie dennoch eine wichtige Rolle. Ihr Verlauf ist oft aggressiver, weshalb besondere Behandlungskonzepte und ein besseres Verständnis dieser seltenen Tumorarten erforderlich sind, um sie frühzeitig zu erkennen, gezieltere Therapien und eine verbesserte Prognose für die Betroffenen zu erleichtern.
Karzinoid
Karzinoide sind eher seltene neuroendokrine Tumore der Lunge, welche im Vergleich zu den anderen, häufiger auftretenden Lungenkrebsarten eher langsam wachsen. Sie entstehen meist in den zentralen Atemwegen, insbesondere in den Bronchien, und können dort durch ihre Grösse oder Lage die Atemwege verengen und so zu Symptomen wie Atemnot führen. Trotz ihres oftmals eher gutartigen oder weniger aggressiven Wachstums können Karzinoide in einigen Fällen jedoch bösartig sein und Metastasen bilden. Eine Besonderheit dieser Tumoren ist es, dass sie hormonell aktive Substanzen produzieren können. Daher kommt es häufig zu systemischen Beschwerden wie Hautrötungen oder Durchfällen. Dies ist ein Phänomen, das als Karzinoid-Syndrom bekannt ist, jedoch in der Lunge seltener vorkommt als beispielsweise bei Karzinoiden des Verdauungstrakts.
Die bevorzugte Behandlung bei Karzinoiden ist die chirurgische Entfernung, da viele Karzinoide gut abgrenzbar sind und daher eine vollständige Resektion oft möglich ist. In Fällen, in denen eine Operation nicht möglich ist oder bereits Metastasen vorliegen, können auch Chemotherapie, Strahlentherapie oder moderne zielgerichtete Therapien in Betracht gezogen werden, um das Tumorwachstum genauer zu kontrollieren.
Adenosquamöses Karzinom
Das adenosquamöse Karzinom ist auch eine der seltenen Formen von Lungenkrebs. Sie ist eine aggressive Mischform des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms, das sowohl Merkmale eines Adenokarzinoms als auch eines Plattenepithelkarzinoms aufweist. Daher ist der Tumor besonders komplex in seiner Struktur und in seinem Verhalten. Klinisch charakterisiert sich das adenosquamöse Karzinom oft durch ein aggressives Wachstum mit einer hohen Neigung zur Metastasierung und einer insgesamt eher ungünstigen Prognose. Die Symptome sind oft unspezifisch und ähneln denen anderer Lungenkarzinome. Die Therapie richtet sich deshalb primär nach dem Tumorstadium und besteht in erster Linie aus einer chirurgischen Entfernung und aufgrund seiner hohen Aggressivität aus ergänzender Chemotherapie, Strahlen- oder Immuntherapie. Diese Kombination der Therapieformen bietet die Möglichkeit, das Tumorwachstum zu kontrollieren und Rückfälle zu minimieren.
Sarkoides Karzinom
Das sarkoide Karzinom ist eine äusserst seltene und hochmaligne Form des Lungenkrebses, die aus den Zellen des Bindegewebes entsteht. Im Gegensatz zu den häufiger vorkommenden epithelialen Tumoren der Lunge weist das sarkoide Karzinom nicht nur Merkmale eines Karzinoms, sondern auch die eines Sarkoms auf. Dieses Charakteristikum macht diese Form von Lungenkrebs besonders aggressiv. Zudem ist für das sarkoide Karzinom ein schnelles und invasives Wachstum typisch, weswegen es oft früh zur Bildung von Metastasen in anderen Organen wie der Leber, Knochen oder Gehirn kommt. Aufgrund der seltenen Diagnosen gibt es nur begrenzte Daten zur optimalen Therapie. In den meisten Fällen wird jedoch eine multimodale Behandlung angestrebt, die aus einer chirurgischen Entfernung des Tumors, Chemotherapie und gegebenenfalls einer Strahlentherapie besteht.
Mesotheliom
Das Mesotheliom ist eine seltene, aber sehr aggressive Krebserkrankung, die das Lungenfell (Pleura) betrifft. In den meisten Fällen ist sie auf eine langjährige Asbestexposition zurückzuführen, weshalb besonders Menschen aus bestimmten Berufsgruppen, wie Bau- oder Industriearbeiter, ein erhöhtes Risiko tragen. Auffällig ist die lange Latenzzeit: Oft vergehen Jahrzehnte zwischen dem Kontakt mit Asbest und dem Auftreten erster Beschwerden. Zu den häufigsten Symptomen zählen Atemnot, Brustschmerzen und ein Pleuraerguss – eine Flüssigkeitsansammlung in der Pleura, die die Atmung zusätzlich erschwert. Aufgrund des diffusen Wachstums und der frühen Ausbreitung auf umliegendes Gewebe ist die Prognose meist ungünstig. Die Therapie besteht aus einer Kombination von Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie. In fortgeschrittenen Stadien kommen zunehmend moderne Behandlungsansätze wie Immuntherapien zum Einsatz, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Lungenkrebs Stadien
Die Einteilung von Lungenkrebs in spezifische Stadien spielt eine entscheidende Rolle für die Wahl der Therapie und die Prognose. Sie beschreibt, wie weit sich der Tumor in dem jeweiligen Gewebe bereits ausgebreitet hat. Daher kann man von einer frühen, lokal begrenzten Erkrankung bis hin zu einem fortgeschrittenen Stadium mit Metastasen in anderen Organen unterscheiden. Besonders wichtig ist die Unterscheidung zwischen nicht-kleinzelligem (NSCLC) und kleinzelligem Lungenkrebs (SCLC), da sie sich in ihrem Wachstumsmuster und Behandlungsmöglichkeiten deutlich unterscheiden.
Während Tumore in frühen Stadien oft noch gut operativ entfernt werden können, sind in weiter fortgeschrittenen Stadien Chemotherapie, Bestrahlung oder moderne Immuntherapien notwendig. Sobald Lungenkrebs in Lymphknoten oder anderen Organen metastasiert, verschlechtert sich die Prognose beträchtlich. Im Folgenden wollen wir Ihnen die einzelnen Stadien genauer erläutern.
Lungenkrebs Stadium 1
Im Stadium 1 befindet sich der Lungenkrebs noch in einem frühen Entwicklungsstadium und ist nur auf die Lunge begrenzt. Der Tumor kann eine Grösse bis zu vier Zentimeter entwickeln, hat jedoch weder Lymphknoten befallen noch Metastasen in anderen Organen gebildet. Da der Krebs in diesem Stadium meist keine oder nur recht unspezifische Symptome verursacht, wird er häufig nur zufällig entdeckt, beispielsweise im Rahmen einer Routineuntersuchung oder einer Bildgebung. Die Prognose für Patienten mit Lungenkrebs im Stadium 1 ist vergleichsweise gut, da der Tumor in vielen Fällen operativ vollständig entfernt werden kann. Je nach Tumortyp und individueller Situation liegt die 5-Jahres-Überlebensrate zwischen 60 und 80 %. In bestimmten Fällen kann zusätzlich eine Behandlung mit Strahlen- oder Chemotherapie in Betracht gezogen werden, um das Rückfallrisiko weiter zu reduzieren. Jedoch ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.
Lungenkrebs Stadium 2
Im Lungenkrebs Stadium 2 hat sich der Tumor bereits über die Lunge hinaus ausgebreitet, jedoch nicht auf entfernte Organe oder Lymphknoten. Hier wird zwischen Stadium 2A und Stadium 2B unterschieden, je nachdem, wie weit der Tumor schon fortgeschritten ist:
- Stadium 2A: Der Tumor ist lokal begrenzt und hat sich nur in angrenzendes Gewebe ausgebreitet, jedoch noch nicht in die Lymphknoten.
- Stadium 2B: Der Tumor ist grösser und hat bereits nahe gelegene Lymphknoten befallen oder sich weiter in das umliegende Gewebe ausgebreitet.
In diesem Stadium können die Überlebensraten je nach Behandlung deutlich variieren, wobei die 5-Jahres-Überlebensrate etwa bei 30-60 % liegt. Jedoch ist zu beachten, dass dies je nach Alter des Patienten, allgemeinem Gesundheitszustand und Therapieansprechen schwanken kann. In der Regel umfasst die Therapie in Stadium 2 meist eine Kombination aus Chirurgie, Chemotherapie und möglicherweise Strahlentherapie, abhängig von Tumorlokalisation und Ausbreitung.
Lungenkrebs Stadium 3
Im Lungenkrebs Stadium 3 hat sich der Tumor bereits weiter ausgebreitet, jedoch noch nicht auf entfernte Organe. Auch dieses Stadium wird in Stadium 3A und Stadium 3B unterteilt, abhängig von der Infiltration des Tumors und dem Befall der Lymphknoten:
- Stadium 3A: Der Tumor hat sich auf angrenzende Strukturen oder nahe Lymphknoten in der Nähe des Tumors ausgebreitet, jedoch ohne weiter entfernte Lymphknoten oder Organe zu betreffen.
- Stadium 3B: Der Tumor hat sich auf weiter entfernte Lymphknoten oder benachbarte Organe, wie das Brustbein oder das Zwerchfell, ausgebreitet.
Die 5-Jahres-Überlebensrate für Lungenkrebs im Stadium 3 liegt im Allgemeinen bei etwa 15-30 %. Sie variiert jedoch je nach Tumorgrösse, Alter und Gesundheitszustand des Patienten und dem Ansprechen auf die Behandlung. Das Stadium 3 ist häufig schwieriger zu behandeln, da der Tumor bereits eine grössere Ausdehnung hat und sich zum Teil auf Lymphknoten oder benachbarte Gewebe ausgebreitet hat. In der Behandlung kommen oft mehrere Optionen zum Einsatz. Dazu gehören eine Chirurgie, Chemotherapie, Strahlentherapie und zunehmend auch die Immuntherapie und zielgerichtete Therapien. In vielen Fällen wird auch bereits eine Chemoradiotherapie eingesetzt, um den Tumor gezielter zu verkleinern und die Symptome zu lindern.
Quellen:
- https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-nicht-kleinzellig-nsclc/@@guideline/html/index.html
- https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/weltkrebstag-lungenkrebs
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15616873/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16318430/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26929423/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15495029/
Lungenkrebs Stadium 4
Im Stadium 4 des Lungenkrebses, auch als Endstadium bezeichnet, hat sich der Tumor schon auf entfernt liegende Organe ausgebreitet, einschliesslich Leber, Gehirn, Knochen und anderen Geweben. Zu den häufigsten Symptomen in diesem Stadium gehören starke Rückenschmerzen, Atemnot, Husten, starker Gewichtsverlust, Müdigkeit und auch Blut im hustigen Auswurf. Weitere Symptome können auch durch die Metastasen verursacht werden Die Lebenserwartung im Endstadium variiert stark, abhängig von der allgemeinen Gesundheit des Patienten, der Ausbreitung der Metastasen und dem Ansprechen auf die erfolgten Therapien. Im Durchschnitt liegt die 5-Jahres-Überlebensrate für einen Lungenkrebs im Stadium 4 bei etwa 5-10%, was bedeutet, dass der Tumor in den meisten Fällen nur noch schwer zu kontrollieren ist. Deshalb steht die palliative Behandlung im Vordergrund, die darauf abzielt, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, ohne den Krebs zu heilen. Zu den Optionen gehören daher Therapieformen zur Schmerzlinderung, Atemunterstützung, aber auch Chemotherapie und Immuntherapie können in Einzelfällen noch zum Einsatz kommen. In fortgeschrittenen Stadien werden auch Zielgerichtete Therapien oder Strahlentherapie zur Linderung der Symptome und Kontrolle von Metastasen eingesetzt. Die palliative Pflege konzentriert sich auf die psychosoziale Unterstützung und die lindernde Versorgung in den letzten Lebensphasen. Sie umfassen auch die Unterstützung durch betreuendes Pflegepersonal und die Integration von Hospizdiensten, um den Patienten und ihre Familie in dieser schwierigen Zeit zu begleiten.
Risikofaktoren und Ursachen für Lungenkrebs
Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit und seine Entstehung wird durch eine Vielzahl von Risikofaktoren beeinflusst. Diese Faktoren können in exogene und endogene Ursachen unterteilt werden. Exogene Risikofaktoren wie Rauchen, Luftverschmutzung oder Chemikalienexposition begünstigen die Entstehung von Lungenkrebs signifikant. Aber auch endogene Faktoren, die oft weniger offensichtlich eine Ursache darstellen, spielen eine zentrale Rolle. Hierzu gehören körperliche Ungleichgewichte, die über Jahre hinweg eine Grundlage für die Krebsentstehung bieten können. Dazu zählen beispielsweise chronische, jedoch meist unentdeckte Entzündungen, versteckte Infektionen oder auch Stoffwechselstörungen, die den Körper schwächen und das Krebsrisiko erhöhen können. Auch Mikronährstoffmängel und eine chronische Toxinbelastung durch Umweltgifte oder ungesunde Lebensgewohnheiten wirken sich negativ auf das Immunsystem aus und begünstigen oxidativen Stress, der wiederum die Zellen schädigt und das Krebswachstum begünstigt.
Exogene Risikofaktoren
Unter exogenen Risikofaktoren versteht man äussere Einflüsse, die das Krebsrisiko erhöhen und somit eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Lungenkrebs spielen. Diese Faktoren beinhalten sowohl den Lebensstil als auch Umweltfaktoren, die über längere Zeiträume hinweg die Lunge schädigen. Die folgenden Faktoren zählen zu den wichtigsten exogenen Risikofaktoren für Lungenkrebs:
- Rauchen: Dauer und Menge des Konsums sind dabei entscheidend. Raucher haben ein bedeutend höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Das Risiko steigt mit der Anzahl der gerauchten Zigaretten und der Dauer des Rauchens.
- Passivrauchen: Auch Nichtraucher, die regelmässig passiv Rauch aufnehmen, sind einem erhöhten Lungenkrebsrisiko ausgesetzt.
- Berufliche bzw. Umweltfaktoren:
- Metalle: Exposition gegenüber Metallen wie Nickel, Chrom oder Arsen kann das Risiko für Lungenkrebs erhöhen.
- Quarzstaub: Bei Berufen, die mit Quarzstaub in Kontakt kommen, haben sie auch ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
- Feinstaub: Eine langfristige Belastung durch Feinstaub aus der Luftverschmutzung begünstigt die Entstehung von Lungenkrebs.
- Asbest: Eine der bekanntesten und wichtigsten Ursachen für Lungenkrebs, insbesondere bei der Inhalation von Asbestfasern.
- Industrie- und Verkehrsabgase: Die Luftverschmutzungen durch Emissionen von Fahrzeugen und Industrieanlagen erhöhen das Risiko für Lungenkrebs, insbesondere in städtischen Gebieten.
Endogene Risikofaktoren
Endogene Risikofaktoren sind innere, meist genetische oder gesundheitliche Ursachen, die das Risiko für die Entstehung eines Lungenkarzinoms begünstigen können. Diese Faktoren können zum einen das Risiko erhöhen, indem sie die genetische Veranlagung oder den Zustand des Körpers verändern, oder zum anderen die Auswirkungen exogener Einflüsse verstärken. Die wichtigsten endogenen Risikofaktoren für Lungenkrebs sind:
- Genetische Disposition: Eine familiäre Häufung von Lungenkrebs kann meist auf eine genetische Prädisposition hinweisen. Bestimmte Erbkrankheiten oder genetische Veränderungen, wie Mutationen in bestimmten Tumorsuppressorgenen können das Risiko für Lungenkrebs erhöhen. Eine typische Mutation tritt meist in dem Tumorsuppressorgen p53 auf.
- Vorerkrankungen der Lunge: Chronisch entzündliche Lungenerkrankungen oder Narbenbildungen, die durch wiederholte Infektionen oder Entzündungen entstehen, erhöhen das Risiko für Lungenkrebs. Ein Beispiel hierfür ist die Tuberkulose, die langfristige Entzündungen und Veränderungen des Lungengewebes verursachen kann. Auch chronische obstruktive Lungenerkrankungen wie COPD können dazu beitragen, das Risiko für Lungenkrebs zu steigern.
Lungenkrebs Symptome und Anzeichen
Lungenkrebs bleibt oft lange unbemerkt, da frühe Symptome recht unspezifisch sind und sehr leicht mit anderen Atemwegserkrankungen verwechselt werden können. Viele Beschwerden treten erst auf, wenn der Tumor bereits fortgeschritten ist und durch seine Grösse und Ausbreitung Symptome hervorruft. Dennoch gibt es einige Warnsignale, die auf Lungenkrebs hindeuten können. Besonders Raucher und Menschen mit Lungenerkrankungen sollten auf anhaltende oder sich verschlimmernde Symptome achten:
- Chronischer Husten
- Brustschmerzen
- Blutiger Auswurf (Hämoptyse)
- Atemnot und Atembeschwerden
- Erschöpfung und Fatigue
- Appetitlosigkeit
- Ungewollter Gewichtsverlust
- Schwellungen im Gesicht und Hals
- Schluckbeschwerden
- Heiserkeit
- Schmerzen im Schulterblattbereich
Viele der oben genannten Symptome kommen jedoch auch bei Erkrankungen wie COPD, Asthma oder einer Lungenentzündung vor. Während entzündliche Erkrankungen der Lunge oft mit Fieber, vermehrtem Auswurf oder einer Besserung durch Medikamente einhergehen, bessern sich Lungenkrebs-Symptome nicht oder verschlechtern sich im weiteren Verlauf. COPD und Asthma sind hingegen chronische Lungenerkrankungen, die typischerweise mit Atemnot, Husten und einer reversiblen oder progressiven Atemwegsverengung einhergehen. Im Gegensatz dazu entwickeln sich die Symptome von Lungenkrebs meist eher schleichend und sind oftmals unspezifisch, darunter chronischer Husten, blutiger Auswurf, anhaltende Brustschmerzen und ein unerklärlicher Gewichtsverlust. Während bei COPD und Asthma zudem oft entzündliche oder allergische Prozesse ursächlich für die Symptome sind, kann Lungenkrebs auch Auffälligkeiten durch Tumorwachstum bedingte mechanische Atemwegsverengungen oder Metastasen verursachen.
Lungenkrebs - Anzeichen an den Händen
Bestimmte Veränderungen an Händen und Fingern können auf einen, insbesondere im fortgeschrittenen Stadium, bestehenden Lungenkrebs hindeuten. Ein typisches Anzeichen ist die Trommelschlegelfinger Bildung, bei der sich die Fingerendglieder deutlich verdicken und die Nägel sich vermehrt nach aussen vorwölben. Dies tritt häufig im Rahmen eines hypertrophen pulmonalen Osteoarthropathie-Syndroms auf, das durch eine übermässige Knochenneubildung und Schmerzen in den langen Röhrenknochen gekennzeichnet ist. Diese Veränderungen entstehen meist durch paraneoplastische Syndrome, also indirekte Auswirkungen des Tumors auf den Körper. Nicht nur Erkrankungen an Lungenkrebs, sondern auch andere schwere Erkrankungen wie Herzfehler oder chronische Lungenerkrankungen können zu diesen Symptomen führen.
Lungenkrebs - Anzeichen im Gesicht
Lungenkrebs kann sich auch durch Veränderungen im Gesicht bemerkbar machen, insbesondere wenn der Tumor bestimmte Nerven oder Gefässe im Brustbereich beeinträchtigt. Ein typisches Zeichen ist die obere Einflussstauung, bei der es zu einer Kompression der oberen Hohlvene (Vena cava superior) kommt und zu Schwellungen im Gesicht, am Hals und an den Armen sowie zu sichtbaren, erweiterten Venen führt. Zudem kann auch das sogenannte Horner-Syndrom auftreten. Hierbei kommt es zu Schäden der Nerven des sympathischen Nervensystems im Brustbereich, was sich meist durch ein einseitig herabhängendes Augenlid, eine verkleinerte Pupille und das Zurücktreten des Augapfels äussert. Auch können unspezifischere Anzeichen wie eine blasse oder gerötete Haut, verstärkte Faltenbildung oder auffällige Rötungen ebenfalls, verursacht durch chronische Sauerstoffmangelzustände, auftreten.
Ständiges Räuspern bei Lungenkrebs
Das ständige Räuspern kann ein frühes Anzeichen für Lungenkrebs sein, insbesondere wenn es mit einem anhaltenden Husten oder Veränderungen der Stimme einhergeht. Der Tumor kann dabei die Schleimproduktion in den Atemwegen beeinflussen oder Druck auf Nerven und Strukturen im Kehlkopfbereich ausüben, was ein anhaltendes Räuspern oder einen chronischen Reizhusten auslösen kann. Typisch für Lungenkrebs ist ein Husten, der über Wochen anhält und sich in seiner Intensität verändert. Dennoch handelt es sich oft um einen eher trockenen Husten mit teilweise Auswurf.
Ungewöhnlicher Auswurf bei Lungenkrebs
Des Weiteren kann ein veränderter Auswurf ein wichtiges zusätzliches Anzeichen für Lungenkrebs sein. Der Tumor oder die durch ihn verursachten Entzündungsreaktionen können die Schleimproduktion in den Atemwegen verändern, was zu ungewöhnlichem Auswurf führt. Dabei tritt ein eher weisslicher oder klarer Schleim häufig in frühen Stadien auf, während gelblicher oder brauner Auswurf auf begleitende Infektionen oder Gewebeabbau hinweisen kann. Besonders alarmierend ist ein blutiger Auswurf, der durch verletzte Blutgefässe in den Bronchien entsteht und schon auf eine fortgeschrittene Tumorentwicklung hindeuten kann. Auch Mundgeruch durch abgestorbenes Gewebe oder bakterielle Infektionen in den geschädigten Lungenbereichen kann ein Begleitsymptom bei Lungenkrebs sein. Jede anhaltende Veränderung des Auswurfs sollte jedoch direkt ärztlich abgeklärt werden.
Atembeschwerden und Luftnot
Atembeschwerden und Luftnot zählen zu den frühen, aber auch fortgeschrittenen Symptomen von Lungenkrebs. Oftmals tritt zunächst eine Kurzatmigkeit nur bei körperlicher Belastung auf, die sich jedoch im Verlauf der Erkrankung auch in Ruhe bemerkbar machen kann. Das fortschreitende Tumorwachstum, Flüssigkeitsansammlungen in der Pleura oder eine Verengung der Atemwege durch den Tumor können die Atemmechanik bemerkbar beeinträchtigen. Deshalb kann es zu spezifischen Atemveränderungen wie einem keuchenden oder pfeifenden Atemgeräusch kommen. Treten diese oder ähnliche Symptome auf, insbesondere ohne erkennbare Ursache, sollte auch hier eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Lungenkrebs bei Frauen: Unterscheidet sich die Symptomatik?
Die Unterschiede in der Symptomatik von Lungenkrebs zwischen Männern und Frauen lassen sich durch biologische Unterschiede in der Lungenstruktur, der Immunreaktion und dem Hormonhaushalt erklären. Studien zeigen, dass Östrogen eine Rolle bei der Entstehung und dem Wachstum bestimmter Lungenkrebsarten, insbesondere des Adenokarzinoms, spielen kann. Dies könnte einen Erklärungsansatz bieten, warum Frauen häufiger an dieser Form von Lungenkrebs erkranken. Zudem zeigen Frauen oft eine stärkere Immunantwort, was sich in einer stärker ausgeprägten B-Symptomatik äussert. Folglich treten Müdigkeit, Gewichtsverlust und Nachtschweiss häufiger und intensiver auf, da das Immunsystem verstärkt auf die Tumorzellen reagiert. Auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren tragen zu den Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei. Während Rauchen der Hauptauslöser für Lungenkrebs ist, erkranken Frauen häufiger als Männer an Lungenkrebs, obwohl sie nie geraucht haben. Dies deutet auf eine grössere Anfälligkeit für andere Risikofaktoren wie Luftverschmutzung, Passivrauchen oder genetische Prädisposition hin. Dennoch wird Lungenkrebs bei Frauen oft erst spät erkannt, da die unspezifischen Symptome zunächst nicht mit einer Krebserkrankung in Verbindung gebracht werden.
Lungenkrebs Diagnose
Ein entscheidender Schritt für die richtige Behandlung und Therapieplanung von Lungenkarzinomen ist eine gründliche Diagnostik. Um den Tumor frühzeitig zu erkennen, sind verschiedene diagnostische Verfahren notwendig, da die Symptome oft erst in fortgeschrittenen Stadien auffällig werden. Eine präzise Diagnose ist für die Bestimmung der Tumorart, seines Stadiums und der individuellen Behandlungsmethoden unerlässlich.
Körperliche Untersuchung und Blutwerte bei Lungenkrebs
Die körperliche Untersuchung spielt eine wichtige Rolle in der frühen Diagnostik von Lungenkrebs, auch wenn sie allein nicht ausreichend ist, um den Tumor sicher nachzuweisen. Durch die Auskultation, also das Abhören der Lunge mit einem Stethoskop, können oftmals erste Auffälligkeiten wie abnormale Atemgeräusche oder Rasselgeräusche ausfindig gemacht werden, die auf eine Veränderung der Lunge hindeuten. Auch können mittels einer Blutuntersuchung spezifische Blutwerte bestimmt werden, um mögliche Anzeichen für Lungenkrebs zu identifizieren. Bei Lungenkrebs können unspezifische Entzündungsmarker wie das C-reaktive Protein (CRP) erhöht sein. Zudem können auch Tumormarker wie CEA (Carcinoembryonales Antigen) oder SCC (Plattenepithelzell-Antigen) auffällig werden, obwohl diese Marker nicht spezifisch nur für Lungenkrebs sprechen. Sie können ebenfalls bei anderen Krebsarten wie Darmkrebs oder dem Zervixkarzinom erhöht sein. Deshalb sind weitere Untersuchungen nötig, um eine genaue Diagnose zu stellen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Blutwerte allein nicht ausreichen, um Lungenkrebs eindeutig zu diagnostizieren. Man könnte sie eher wie ein ergänzendes Hilfsmittel im diagnostischen Prozess sehen.
Lungenspiegelung
Die Lungenspiegelung, auch als Bronchoskopie bekannt, ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem die Atemwege und die Lunge mit einem speziellen Instrument, dem Bronchoskop, genauer untersucht werden. Bei dem Bronchoskop handelt es sich um ein dünnes, flexibles Endoskop, das durch die Luftröhre in die Bronchien und die Lunge eingeführt wird. Die Bronchoskopie ermöglicht es, die Innenwände der Atemwege über eine Kamera direkt zu betrachten und eventuelle Auffälligkeiten wie Tumore, Entzündungen oder Blutungen zu erkennen. Darüber hinaus kann das Verfahren auch genutzt werden, um Gewebeproben zu entnehmen, die mikroskopisch untersucht werden können. Die Bronchoskopie wird häufig durchgeführt, wenn der Verdacht auf einen Lungenkrebs besteht, insbesondere wenn der Tumor in den grösseren Atemwegen lokalisiert ist. So kann der genaue Ursprung des Tumors bestimmt und gegebenenfalls eine frühzeitige Behandlung ermöglicht werden.
Bildgebung: Von Röntgen bis CT und MRT
Die Bildgebung ist ein weiterer entscheidender Bestandteil der Diagnostik bei Lungenkrebs, da sie dazu beiträgt, Tumore genauer zu identifizieren, deren Grösse und Lage zu bestimmen sowie Metastasen zu erkennen. Zunächst wird häufig ein Röntgenbild der Lunge angefertigt, um unregelmässige Verdichtungen oder Knoten im Lungengewebe sichtbar zu machen. Dieses Verfahren ist oft der erste Schritt bei der Untersuchung von Patienten mit Beschwerden, jedoch kann es in frühen Stadien eines Tumors unzureichend sein. In solchen Fällen erfolgt eine weiterführende Untersuchung, meistens durch eine Computertomographie (CT). Diese liefert eine detailliertere Darstellung der Lunge und ermöglicht es, die Tumore präziser zu lokalisieren sowie benachbarte Strukturen wie Lymphknoten und Gefässe zu beurteilen. Mit Hilfe der CT können auch Metastasen und Lymphknotenvergrösserungen frühzeitig erkannt werden, was eine wichtige Information für die Planung der Behandlung und Prognose darstellt. Obwohl die CT einen wesentlichen Beitrag zur Diagnose leistet, kommt in bestimmten Fällen auch die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz. Diese wird vor allem genutzt, wenn bereits Metastasen in Weichteilen wie dem Gehirn oder Rückenmark vermutet werden. Eine weitere wichtige Methode zur Beurteilung von Lungenkrebs ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), die in Kombination mit der CT durchgeführt wird. Durch die Verwendung von radioaktiven Markern kann man durch die PET Tumore mit einer hohen Stoffwechselaktivität sichtbar machen, was besonders hilfreich ist, um die Ausbreitung des Krebses zu erkennen und Metastasen in anderen Körperbereichen zu visualisieren.
Insgesamt spielen diese verschiedenen bildgebenden Verfahren eine zentrale Rolle, um eine präzise Diagnose zu stellen, das Tumorstadium zu bestimmen und die passende Therapie zu planen.
Lungenkrebs Behandlung
Die Behandlung von Lungenkrebs orientiert sich in der Regel an der Tumorart, dem Stadium und dem Gesundheitszustand des Patienten. Die Hauptsäulen sind Operation, Chemotherapie und Immuntherapie, welche oft kombiniert werden. Eine Operation kommt meist in eher frühen Stadien in Frage, um den Tumor vollständig zu entfernen. Chemotherapie wird eingesetzt, um Krebszellen im gesamten Körper zu bekämpfen, insbesondere bei weiter fortgeschrittenem Lungenkrebs. Die Immuntherapie stärkt das Immunsystem, um Tumorzellen gezielter anzugreifen. Im Folgenden werden wir die einzelnen Therapieansätze Ihnen detaillierter erläutern.
Lungenkrebs Operation
Die Operation ist eine der wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten für Lungenkrebs, insbesondere in den frühen Stadien (Stadium I und II) und bei noch lokal begrenzten Tumoren. Ziel ist hierbei eine vollständige Entfernung des Tumors, meist durch eine Lobektomie (Entfernung eines Lungenlappens) oder eine Pneumonektomie (Entfernung einer ganzen Lunge). Welche Operation durchgeführt wird, ist jedoch abhängig von der Grösse und Lage des Karzinoms. Die Überlebenschancen nach einer Operation variieren je nach Tumorstadium und Allgemeinzustand des Patienten. In frühen Stadien kann die 5-Jahres-Überlebensrate nach erfolgreicher Resektion bei über 60–80 % liegen. Nach der Operation können eine Chemotherapie oder Immuntherapie notwendig sein, um verbleibende Krebszellen zu bekämpfen und das Rückfallrisiko zu senken.
Bestrahlung Lungenkrebs
Die Bestrahlung (Strahlentherapie) ist eine weitere wichtige Behandlungsmethode bei Lungenkrebs, insbesondere wenn eine Operation nicht mehr möglich ist oder als ergänzende Therapie nach einer Tumorresektion. Dabei werden hochenergetische Strahlen gezielt auf den Tumor gerichtet, um Krebszellen zu zerstören oder ihr Wachstum zu hemmen. Die Lebenserwartung nach Bestrahlung hängt von verschiedenen Faktoren wie auch den begleitenden Therapien ab. In frühen Stadien kann die 5-Jahres-Überlebensrate bei noch über 50 % liegen, während sie in fortgeschrittenen Stadien deutlich niedriger ist. Mögliche Nebenwirkungen der Strahlentherapie umfassen Entzündungen der Lunge, Hautreizungen oder Schluckbeschwerden, je nach Bestrahlungsfeld.
Chemotherapie Lungenkrebs
In der Regel wird die Chemotherapie vor allem beim kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) sowie in fortgeschrittenen Stadien des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) eingesetzt. Sie zielt darauf ab, Krebszellen im gesamten Körper zu bekämpfen und ihr Wachstum zu hemmen. Je nach individuellem Fall kann die Chemotherapie individuell angewendet werden. Die neoadjuvante Therapie wird vor einer Operation oder Bestrahlung eingesetzt, um den Tumor zu verkleinern, während die adjuvante Therapie nach einer Operation erfolgt, um verbliebene Krebszellen zu zerstören, zudem kann sie auch als primäre Therapie dienen, wenn eine Operation nicht mehr möglich ist. In fortgeschrittenen Stadien kann die Chemotherapie zudem zur palliativen Behandlung eingesetzt werden. Ziel ist es, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Zum Einsatz kommen dabei häufig platinbasierte Wirkstoffe zum Einsatz, die oft mit weiteren Medikamenten kombiniert werden. Besonders beim SCLC, welches sehr aggressiv wächst, spricht die Chemotherapie zunächst gut an, jedoch sind Rückfälle häufig. Beim NSCLC wird sie oft mit weiteren modernen Therapien wie der Immuntherapie oder zielgerichteten Behandlungen kombiniert, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Trotz ihrer Effektivität kann die Chemotherapie mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Haarausfall, Müdigkeit und einer erhöhten Infektanfälligkeit einhergehen, da sie auch gesunde Zellen angreift. Viele dieser Nebenwirkungen lassen sich jedoch mit unterstützenden Massnahmen, wie Akupunktur, gezielt behandeln, sodass die Therapie für die Betroffenen besser verträglich ist.
Immuntherapie Lungenkrebs
Die Immuntherapie hat sich in den letzten Jahren als eine vielversprechende Behandlungsoption für Lungenkrebs bewährt, insbesondere für Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom. Sie nutzt das körpereigene Immunsystem, um Krebszellen gezielt zu bekämpfen. Besonders die sogenannten Checkpoint-Inhibitoren, wie PD-1- oder PD-L1-Hemmer, spielen eine zentrale Rolle. Durch das Aufheben der natürliche Immunbremse, können so die T-Zellen aktiviert werden, um den Tumor anzugreifen. Die Immuntherapie kann in verschiedenen Stadien des Lungenkrebses eingesetzt werden. In der Regel wird es adjuvant nach einer Operation zur Reduktion des Rückfallrisikos, neoadjuvant vor einer Operation oder als primäre Therapie, angewandt. Besonders Patienten mit einer hohen PD-L1-Expression profitieren von dieser Therapieform, da ihre Tumoren besonders empfindlich auf die Immunreaktion reagieren.
Obwohl die Immuntherapie oft besser verträglich ist als eine klassische Chemotherapie, kann sie dennoch Nebenwirkungen wie Autoimmunreaktionen verursachen, da das Immunsystem auch gesundes Gewebe mit angreifen kann.
Komplementärmedizinische Behandlung
Neben der konventionellen Therapie werden oftmals auch ergänzend auf komplementärmedizinische Behandlungen zurückgegriffen, um die Nebenwirkungen der Krebstherapie zu lindern, das Immunsystem zu unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden der Patienten zu verbessern.
Hyperthermie
Durch eine gezielte Erwärmung des Körpers oder des Tumorgewebes kann durch die Anwendung von Hyperthermie die Sensitivität von Krebszellen gegenüber Strahlen- oder Chemotherapie erhöht werden. Die gesteigerte Durchblutung verbessert zudem die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes, wodurch die Wirksamkeit der Behandlung optimiert werden kann. Darüber hinaus wird dem Verfahren eine immunstimulierende Wirkung zugeschrieben.
Misteltherapie
Mistelpräparate werden häufig in der komplementären Onkologie eingesetzt. Ziel ist es, das Immunsystem zu modulieren sowie die Lebensqualität zu verbessern. Studien deuten darauf hin, dass Mistelpräparate helfen können, krebsbedingte Erschöpfung zu reduzieren, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und möglicherweise Nebenwirkungen von Chemotherapie und Bestrahlung abzumildern.
Akupunktur
Die traditionelle chinesische Medizin nutzt Akupunktur zur Unterstützung von Krebspatienten, insbesondere zur Linderung von Schmerzen, Übelkeit und Erschöpfung während der Krebstherapie. Besonders bei Chemotherapie-bedingter Übelkeit und neuropathischen Schmerzen zeigen Studien vielversprechende Ergebnisse. Akupunktur kann zudem das vegetative Nervensystem positiv beeinflussen und zur allgemeinen Entspannung positiv beitragen.
Phytotherapie
Eine gezielte Immunstimulation durch Phytotherapie ergänzt des Weiteren das komplementäre Therapiespektrum. Hierbei kommen pflanzliche Präparate wie Curcumin, Grüntee-Extrakte und andere Pflanzenstoffe zum Einsatz, die antioxidativ wirken und das Immunsystem stärken können.
Infusionstherapie (z. B. hochdosiertes Vitamin C)
Vitamin-C-Infusionen werden in der komplementären Krebstherapie immer mehr eingesetzt, da sie antioxidative und immunmodulierende Effekte haben können. Einige Studien zeigen, dass durch die Gabe von hochdosierten Vitamin C die Verträglichkeit der Krebstherapie verbessert, Müdigkeit reduziert und die Lebensqualität wieder verbessert werden konnte.
Komplementärmedizinische Verfahren können einen wichtigen unterstützenden Beitrag zur Krebstherapie leisten, indem sie Symptome lindern und das Wohlbefinden steigern. Dennoch sollten sie immer in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, um Risiken oder Wechselwirkungen mit der konventionellen Therapie zu vermeiden.
Psychoonkologische Betreuung bei Lungenkrebs
Die Diagnose Lungenkrebs ist für viele Patienten oftmals eine starke psychische Belastung. Ängste, Depressionen und Stress sind daher häufige Begleiterscheinungen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Die psychoonkologische Betreuung zielt darauf ab, Patienten und ihre Angehörigen emotional zu unterstützen, zu begleiten und ihnen bei der Bewältigung der Erkrankung zu helfen. Zu den wichtigsten Ansätzen gehören dabei Gesprächstherapien, in denen Betroffene ihre Sorgen und Ängste verarbeiten können. Auch Entspannungsverfahren wie Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und das seelische Gleichgewicht wieder zu stärken. Zudem bieten psychoonkologische Fachkräfte individuelle Beratungen an, die Strategien zur Krankheitsbewältigung vermitteln und helfen, die Akzeptanz der Diagnose zu erleichtern. Diese Form der Unterstützung kann neben der Therapie einen wichtigen Beitrag leisten, um die psychische Gesundheit zu stärken und die Lebensqualität trotz der Erkrankung zu verbessern.
Ist Lungenkrebs heilbar und wie sind die Überlebenschancen?
Die Heilbarkeit von Lungenkrebs hängt massgeblich vom Stadium der Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose ab. In eher frühen Stadien, wenn der Tumor noch lokal begrenzt ist, bestehen durch eine Operation oder eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie durchaus gute Heilungschancen. In weiter fortgeschrittenen Stadien, insbesondere wenn bereits Metastasen bestehen, ist eine vollständige Heilung selten. Jedoch können durch moderne Therapien die Erkrankung oft gut kontrolliert und die Lebenszeit verlängert werden. Ein zentraler Begriff in diesem Zusammenhang ist die Remissionsrate. Diese beschreibt, inwieweit der Krebs durch eine Therapie zurückgedrängt werden kann. Man unterscheidet zwischen einer vollständigen Remission, bei der keine Tumorzellen mehr nachweisbar sind, und einer partiellen Remission, bei der der Tumor verkleinert, aber noch nicht vollständig verschwunden ist. Auch wenn Lungenkrebs in vielen Fällen nicht heilbar ist, können Betroffene durch innovative Therapieansätze oft ihre Lebensqualität deutlich verbessern.
Leben mit der Diagnose Lungenkrebs
Eine Lungenkrebsdiagnose bedeutet für die meisten Betroffenen einen tiefgreifenden Einschnitt in ihrem Leben. Neben den belastenden körperlichen Herausforderungen durch die Erkrankung und die Therapie treten häufig auch emotionale Belastungen wie Angst, Unsicherheit und depressive Verstimmungen auf. Daher spielen psychosoziale Unterstützung, Selbsthilfegruppen und psychoonkologische Betreuung eine entscheidende Rolle. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Symptomkontrolle, um typische Beschwerden wie Atemnot, Schmerzen oder Fatigue bestmöglich zu lindern. Hier kommen sowohl schulmedizinische als auch ergänzende komplementäre Massnahmen zum Einsatz. Ebenso von grosser Bedeutung ist auch die Nachsorge, die regelmässige Untersuchungen zur frühzeitigen Erkennung eines möglichen Rückfalls umfasst. Des Weiteren können auch Massnahmen bezüglich der Rückfallprophylaxe, wie Rauchentwöhnung, eine gesunde Ernährung und körperliche Aktivität dazu beitragen, die Prognose zu verbessern.
Leben mit Lungenkrebs im Endstadium - Verlauf bis zum Tod
Hinweis: Der folgende Abschnitt enthält Informationen über den Verlauf von Lungenkrebs im Endstadium, die für einige Leser belastend sein könnten.
Im Endstadium von Lungenkrebs, dem Stadium 4, hat sich der Tumor häufig in andere Organe wie das Gehirn, die Leber oder die Knochen ausgebreitet. Dies führt zu einer stark reduzierten Lebenserwartung, die meist nur noch wenige Monate beträgt. Durch die Metastasen können weitere Komplikationen entstehen, dazu zählen starke Schmerzen und Atemnot. Der Körper versagt aufgrund der fortgeschrittenen Krankheit und der Organbeteiligung zunehmend. Die Behandlung im Endstadium ist in erster Linie palliativ, das heisst, sie konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. Palliative Betreuung umfasst daher schmerzlindernde Massnahmen, Unterstützung bei Atemnot und psychische Betreuung, um den Patienten zu helfen, mit der Situation umzugehen. Die Lebenserwartung der Patienten im Endstadium variiert je nach individuellem Krankheitsverlauf. Der Tod tritt meist aufgrund einer Ateminsuffizienz, die durch das Versagen der Lunge oder metastasierten Tumoren auftritt, oder durch ein Multiorganversagen ein.
Dr. med. Karsten Ostermann M.A.
Lungenkrebs ist eine ernsthafte Erkrankung. Fortschritte in der Forschung und individuelle Therapieansätze verbessern die Überlebenschancen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.

Häufige Fragen und Antworten zu Lungenkrebs
Im Folgenden wollen wir genauer auf Ihre Fragen rund um das Thema Lungenkrebs eingehen.
Lungenkrebs tritt typischerweise erst im höheren Lebensalter auf, wobei das durchschnittliche Diagnosealter zwischen 65 und 70 Jahren liegt. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter an, da sich genetische Schäden in den Zellen über die Jahre hinweg akkumulieren. Dennoch können auch jüngere Menschen betroffen sein, insbesondere wenn genetische Faktoren oder intensive Schadstoffexposition, wie Rauchen oder Umweltgifte, eine Rolle spielen.
Lungenkrebs verursacht in frühen Stadien meist keine oder nur unspezifische Beschwerden, weshalb er häufig erst spät diagnostiziert wird. Betroffene berichten mit Fortschreiten der Erkrankung über anhaltenden Husten, Atemnot, Brustschmerzen oder ein Druckgefühl im Brustkorb. Zudem können auch Symptome wie Erschöpfung, Gewichtsverlust und Schmerzen durch Metastasen auftreten. Je nach Tumorlage und -grösse kann es auch zu Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder Schwellungen im Gesicht kommen.
Ein Blutbild reicht nicht aus, um Lungenkrebs mit hoher Sicherheit zu diagnostizieren, jedoch kann es Hinweise auf die Erkrankung geben. Bestimmte Blutwerte, wie eine erhöhte Entzündungsparameter (CRP) oder Anämie, können indirekt auf eine Krebserkrankung hinweisen. Tumormarker wie CEA (Carcinoembryonales Antigen) oder SCC (Squamous Cell Carcinoma Antigen) können in einigen Fällen erhöht sein, sind jedoch unspezifisch und nicht allein für die Diagnose geeignet. Zur sicheren Abklärung sind bildgebende Verfahren wie CT oder eine Gewebeprobe notwendig.
Lungenkrebs tritt bei Nichtrauchern seltener auf als bei Rauchern, jedoch ist er auch in dieser Gruppe nicht ausgeschlossen. Etwa 10-15% der Lungenkrebspatienten sind Nichtraucher, wobei die Häufigkeit bei Frauen und jüngeren Menschen tendenziell höher ist. Bei Nichtrauchern können genetische Faktoren, Umwelteinflüsse wie Passivrauchen, Luftverschmutzung oder bestimmte Infektionen wie das Epstein-Barr-Virus das Risiko erhöhen. Auch das Vorliegen von chronischen Lungenerkrankungen kann eine Rolle spielen.
Ja, Veränderungen der Fingernägel können in einigen Fällen ein Hinweis auf Lungenkrebs sein. Ein häufiges Zeichen sind sogenannte “Trommelschlegelfinger” oder “Uhrglasnägel”, bei denen sich die Nägel abrunden und das Nagelbett verdickt. Diese Veränderungen können durch eine chronische Sauerstoffunterversorgung im Körper entstehen, was bei fortgeschrittenem Lungenkrebs vorkommen kann. Jedoch sind solche Symptome recht unspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen auftreten.
Schmerzen im Rücken können häufig durch mehrere Faktoren verursacht werden. Wenn der Tumor wächst, kann er auf benachbarte Strukturen wie Nerven, Wirbel oder das Zwerchfell drücken. Besonders häufig entstehen diese Schmerzen, wenn der Krebs in das hintere Lungengewebe oder in die Wirbelsäule metastasiert. Zudem können Tumore, die im Bereich der oberen Lunge liegen, auch auf Nerven im Brustbereich drücken und so Rückenschmerzen hervorrufen.
Ja, es gibt verschiedene Präventionsmassnahmen, die das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, verringern können. Die wichtigste Massnahme ist der Verzicht auf das Rauchen, da Rauchen der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Lungenkrebs ist. Zusätzlich kann das Vermeiden von Passivrauchen, der Schutz vor schädlichen Umweltstoffen wie Asbest und Luftverschmutzung sowie regelmässige Vorsorgeuntersuchungen das Risiko senken. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung kann ebenfalls unterstützend wirken.
Die Lebenserwartung bei Lungenkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem Stadium der Erkrankung, der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten und die Art des Lungenkrebses. In frühen Stadien, in denen der Tumor noch lokalisiert ist und operativ entfernt werden kann, sind die Überlebenschancen besser, mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von etwa 50%. In fortgeschritteneren Stadien, besonders im Stadium 4 mit Metastasen, sinkt die Lebenserwartung jedoch erheblich.
Ein anhaltender Husten, der über mehrere Wochen nicht verschwindet, kann ein Warnzeichen für Lungenkrebs sein, besonders wenn er von anderen Symptomen wie Gewichtsverlust, Blut im Auswurf oder Atemnot begleitet wird. Es ist wichtig, dass Personen, die anhaltenden Husten bemerken, besonders wenn sie Risikofaktoren wie Rauchen ausgesetzt sind, einen Arzt aufsuchen, um die genaue Ursache abklären zu lassen. Frühe Erkennung und Behandlung von Lungenkrebs verbessern die Prognose erheblich.
Wenn ein Lungenkrebs inoperabel ist, bedeutet dies in der Regel, dass der Tumor zu fortgeschritten ist oder an einer Stelle liegt, die nicht chirurgisch entfernt werden kann. In solchen Fällen hängt die Lebenserwartung stark vom Stadium des Krebses, der Art des Lungenkrebses und den gewählten Behandlungsmöglichkeiten ab. Bei inoperablen Lungenkrebs kann eine Kombination aus Chemotherapie, Bestrahlung und Immuntherapie zur Verbesserung der Lebensqualität und Verlängerung des Lebens eingesetzt werden. Im Durchschnitt liegt die Lebenserwartung bei inoperablem Lungenkrebs je nach Fall zwischen einigen Monaten und mehreren Jahren, aber die Prognose variiert stark.
Video zum Thema Krebs
Weiterführende Informationen
Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.