Darmkrebs

Darmkrebs ist der Oberbegriff für Karzinome des Verdauungstrakts. Wenn der Darmkrebs im Dickdarm entstanden ist, wird er als kolorektales Karzinom oder Rektumkarzinom bezeichnet.

Alarmzeichen können Blut im Stuhl, starke Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Leistungsabfall und Müdigkeit sein. Im Frühstadium ist Darmkrebs jedoch meist symptomlos. Daher ist eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung in höherem Alter ratsam, insbesondere wenn Risikofaktoren für Darmkrebs vorliegen. Das klassische Diagnoseinstrument ist hier die Darmspiegelung (Koloskopie).

Was versteht man unter Darmkrebs?

Darmkrebs sind Karzinome, also bösartige Wucherungen des Gastrointestinaltraktes.
Häufig betroffen sind Rektum und Kolon, aber auch Dünn- oder Blinddarm können befallen sein. Entsprechend der Stelle werden sie als Kolonkarzinom, Rektumkarzinom oder zusammengefasst als Kolorektales Karzinom bezeichnet.

Je nach Lokalisation des Darmkrebs können sich die Symptome unterscheiden. Die Behandlung erfordert verschiedene Verfahren, um die sehr komplexe Funktion des Darmtraktes möglichst unversehrt zu lassen.

Darmkrebs entwickelt sich meist aus gutartigen Darmpolypen über Monate oder Jahre hinweg und verläuft lange symptomlos, was die frühe Erkennung und Behandlung erheblich erschwert. Deshalb ist es umso wichtiger, die Vorsorgeuntersuchungen regelmässig wahrzunehmen und auf einen gesunden Lebensstil zu achten, um die Ausbildung von Darmkrebs möglichst zu vermeiden.

Ab welchem Alter tritt Darmkrebs vermehrt auf?

Darmkrebs tritt vermehrt im Alter über 50 auf. Mehr als die Hälfte der Erkrankten sind beim Erstauftreten der Erkrankung sogar im Alter von über 70 Jahren. Der Grund liegt darin, dass im Alter die eigene Krebsabwehr nachlässt und sich Mutationen anhäufen.
Allerdings können auch jüngere Menschen betroffen sein, besonders wenn sie durch Risikofaktoren vorbelastet sind.

Sollten Fälle von Darmkrebs in der Familie bekannt sein oder andere Risikofaktoren vorliegen, ist es sinnvoll, sich mit seinem Arzt über den Beginn eines regelmässigen Screenings auszutauschen.

Ursachen von Darmkrebs

Es gibt einige Risikofaktoren, die in klarem Zusammenhang mit dem Auftreten von Darmkrebs in Zusammenhang stehen. Zu den Ursachen gehören:

  • Genetische Veranlagung
  • Ungesunde Ernährung
  • Zu wenig körperliche Bewegung
  • Rauchen
  • Konsum von Alkohol
  • Gestörte Darmflora
  • Vorangegangene entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus crohn, Colitis ulcerosa oder Reizdarmsyndrom
  • Vorhandensein von Darmpolypen
  • Funktionsstörung der Leber
  • Vorhandensein von Diabetes
  • Mikronährstoffmängel, wie z.B. ein Vitamin-D-Mangel
  • Erhöhte Toxinbelastung mit Schwermetallen oder Pestiziden

Arten von Darmkrebs

Je nach Lokalisation im Darm kann man die Arten von Darmkrebs unterteilen. In der folgenden Auflistung erfahren Sie mehr über die Darmkrebsarten.

Dünndarmkrebs

Dünndarmkrebs ist ein Karzinom im Abschnitt des Dünndarms und macht etwa 25% der Darmkrebsfälle aus.

Die Diagnostik ist aufgrund der anatomischen Lage des Dünndarms, in der tiefen Mitte des Abdomens, schwieriger als bei anderen Formen des Darmkrebses.

Therapiert wird in der Regel chirurgisch durch eine Teilresektion des betroffenen Abschnittes.

Blinddarmkrebs

Blinddarmkrebs, auch Zökalkarzinom genannt, ist eine sehr seltene Form von Dickdarmkrebs. Dabei entwickelt sich ein Geschwür im Blinddarm, dem kleinen Fortsatz zwischen Dünn- und Dickdarm.

Meist wird er als Zufallsbefund während einer Blinddarmentfernung entdeckt und kann sowohl chirurgisch, als auch mit Chemotherapie behandelt werden.

Dickdarmkrebs

Bei Dickdarmkrebs ist der Dickdarm, also der wesentlich kürzere Teil des Darms, betroffen. Er stellt bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern dritthäufigste Krebsart dar und metastasiert häufig in umliegende Organe und Gewebe.

Auch hier wird chirurgisch behandelt und bei Metastasen noch durch Chemo- oder Strahlentherapie unterstützt.

Sigmakarzinom

Als Sigmakarzinom bezeichnet man ein Kolonkarzinom im Bereich des Colon sigmoideum, dem Teil des Darms, der den absteigenden Dickdarm mit dem Enddarm verbindet. Der Name des Colon sigmoideum leitet sich vom griechischen sigma σ ab, da es in Form eines S gebogen ist. Das Colon sigmoideum ist der Teil des Dickdarms, der dem Enddarm am nächsten liegt. Es ist ein wichtiger Filter, der das Wasser aus dem Stuhl aufnimmt und den Rest zum Rektum und Anus schiebt, um den Körper zu verlassen. Daher treten etwa 30 % aller Dickdarmkarzinome im Bereich dieser Kurve auf.

Rektumkarzinom

Das Rektumkarzinom, auch unter dem Begriff Enddarmkrebs oder Mastdarmkrebs bekannt, ist mit 25% der zweithäufigste Auftrittsort eines Dickdarmkarzinoms.

Die Diagnostik kann sowohl durch Darmspiegelung erfolgen als auch durch die digital-rektale-Untersuchung.

Analkarzinom

Das Analkarzinom, oder auch Analkrebs bezeichnet, ist ein eher seltener Krebs im Bereich des Darmausgangs. Aufgrund der Lage ist die Diagnose meist früher möglich und es kommt seltener zur Metastasierung.

Ausserdem unterscheidet sich die Symptomatik von den anderen Formen des Darmkrebses und ist gekennzeichnet durch Probleme beim Stuhlgang und teilweise sogar Inkontinenz.

Darmkrebs Symptome

Darmkrebs bleibt im Frühstadium oft symptomlos.

Die ersten Symptome von Dickdarmkrebs können Veränderungen des Stuhlgangs, Blut im Stuhl, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Müdigkeit und chronische Verstopfung sein.

Auch die Symptome unterscheiden sich je nach betroffener Region erheblich. So führt der linksseitige Dickdarmkrebs (Sigmakarzinom, Rektumkarzinom und Analkarzinom) eher zu Veränderungen der Stuhlgewohnheiten oder Blut im Stuhl, während der rechtsseitige Dickdarmkrebs weniger Symptome zeigt.

Im fortgeschrittenen Stadium von Darmkrebs können Symptome wie Gewichtsverlust, Übelkeit, Erschöpfung und Schmerzen hinzu kommen. Kommt es darüber hinaus zu einer Metastasierung, werden auch andere Organe befallen, wodurch sich die Symptome ausweiten.

Häufiger oder seltener Stuhlgang

Bei Darmkrebs kann es klassischerweise zu Veränderungen im Stuhlgang kommen. Ob Verstopfungen oder Durchfall, häufiger oder seltener Stuhlgang auftreten, ist interindividuell sehr unterschiedlich und hängt von Grösse und Lokalisation des Tumors ab.

Auch hier gilt, treten diese Veränderungen mit anderen Symptomen auf, sollte eine genaue Untersuchung durch einen Arzt stattfinden.

Blut im Stuhl

Blut im Stuhl ist ein Symptom, das sowohl bei Dickdarmkrebs als auch bei Hämorrhoiden und anderen Krankheiten auftreten kann. Es sollte immer als Alarmsignal betrachtet und ein Arzt aufgesucht werden.

Erkennbar ist meist eine rote Auflage auf dem Stuhl oder eine insgesamt rote Verfärbung.

Aber auch kleine, für das Auge nicht erkennbare Blutungen, können durch einen Stuhltest sichtbar gemacht werden und eignen sich bestens als Screening-Tool.

Schleim im Stuhl

Schleim im Stuhl gilt als eher unspezifisches Symptom und sollte bei häufigerem Auftreten durch entsprechende Diagnostik durch einen Arzt abgeklärt werden.

Bleistiftstuhl

Bleistiftstuhl ist eine Bezeichnung für die Form und Konsistenz des Stuhlgangs. Er zeichnet sich durch einen langen, dünnen Stuhl aus, der an einen Stift erinnern kann.

Er kann für Verengung des Verdauungstraktes, durch zum Beispiel Darmkrebs, sprechen und sollte von einem Arzt abgeklärt werden.

Blähungen

Blähungen sind kein klassisches Symptom des Darmkrebses, können aber als Folge von Verstopfungen entstehen, da der Stuhl lange im Darm verweilt und die Passage von Gasen blockieren kann.

Bei dauerhaften Blähungen oder in Kombination mit anderen Symptomen ist eine Abklärung von einem Arzt sinnvoll.

Gewichtsverlust

Gewichtsverlust ist bei Darmkrebs multifaktoriell. Erhöhter Energieverbrauch der Krebszellen, verminderter Appetit und die Unfähigkeit, Nährstoffe vollständig zu resorbieren, sind Faktoren, die zu einer Gewichtsabnahme führen können.

Bei unerklärlichem Gewichtsverlust oder bei Auftreten anderer Symptome sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Darmverschluss

Ein Darmverschluss ist ein medizinischer Notfall und sollte umgehend behandelt werden. Es kommt zur Obstruktion des Darmkanals, was zur Erweiterung und im schlimmsten Fall Perforation des Darmes führt und in einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung enden kann.

Die Symptome sind plötzlich auftretende Übelkeit, Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen und Abgeschlagenheit.

Darmkrebs kann ein möglicher Auslöser hierfür sein und sollte im Anschluss an eine adäquate chirurgische Behandlung abgeklärt werden.

Afterjucken

Afterjucken ist ein unspezifisches Symptom verschiedener Erkrankungen und Reizungen des Enddarms. Tritt dieses unangenehme Gefühl häufiger auf oder gar in Kombination mit anderen Alarmzeichen einer Darmkrebserkennung, ist eine ärztliche Abklärung indiziert.

Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind kein typisches Symptom des Darmkrebses, können aber speziell in fortgeschrittenen Stadien auftreten. Hierzu kommt es, wenn sich Metastasen in umliegende Geweben, wie den Knochen oder an den Bandscheiben und Nerven bilden.

Wenn Rückenschmerzen in Kombination mit anderen Darmkrebssymptomen auftreten, ist eine ausgeprägte Untersuchung indiziert.

Stadien von Darmkrebs

Wie bei allen Krebserkrankungen wird Darmkrebs je nach Grösse, Metastasierung und Gewebetiefe in verschiedene Stadien eingeteilt. Sie dienen als grobe Therapieleitlinie und geben Auskunft über mögliche Behandlungsprognosen.

Stadium 0 - Darmkrebs in situ

Stadium 0, auch als in Situ Wachstum bekannt, zeichnet sich durch entartetes Zellwachstum aus, das noch nicht in umliegendes Gewebe vorgedrungen ist.

Stadium 1 - Frühstadium

Im Stadium 1 ist der Tumor bereits klein bis mittelgross und der Krebs hat möglicherweise bereits die Basallamina des ursprünglichen Gewebes durchdrungen.
Es gibt jedoch noch keine Fernmetastasen oder Lymphknotenbefall.

Stadium 2 - Frühstadium mit infiltrativem Wachstum

Bei Stadium 2 kommt es bereits zu infiltrativem Wachstum in umliegendem Gewebe. Sprich der Tumor hat seinen Ursprungsort verlassen.
Es gibt jedoch weiterhin keine Fernmetastasen oder Lymphknotenbefall.

Stadium 3 - Regional fortgeschrittenes Stadium

Das regional fortgeschrittene Stadium zeichnet sich durch Tumore jeder Grösse, infiltratives Wachstum auf umliegende Organe und Lymphknotenbefall aus. Fernmetastasen sind weiterhin ausgeschlossen.

Ab Stadium drei wird die Behandlungsprognose wesentlich schlechter.

Stadium 4 - Endstadium - Darmkrebs mit Metastasen

Das Endstadium ist zusätzlich durch Fernmetastasierung gekennzeichnet. Bei Darmkrebs befallen die Metastasen typischerweise Lunge und Leber.

Das Stadium 4 hat die schlechteste Prognose und bedarf unterschiedlicher und bedarf unterschiedlicher therapeutischer Massnahmen.

Metastasen bei Darmkrebs

Metastasen bei Darmkrebs sind Tochtergeschwülste, die sich von dem ursprünglichen Tumor im Darm auf andere Teile des Körpers ausgebreitet haben.

Darmkrebs kann sich über verschiedene Wege ausbreiten, darunter die lymphatische Ausbreitung, bei der Krebszellen über das Lymphsystem zu nahe gelegenen Lymphknoten und anderen Organen gelangen, sowie die hämatogene Ausbreitung, bei der Krebszellen über das Blut zu entfernteren Organen wie Leber, Lunge oder Knochen metastasieren.

Die häufigste Metastasierung bei Darmkrebs sind Lebermetastasen, gefolgt von den Lungenmetastasen. Andere häufig betroffene Organe können das Gehirn, die Knochen und die Nebennieren sein.

Das Vorhandensein von Metastasen deutet darauf hin, dass der Darmkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium ist, was die Behandlung erschwert und die Überlebensprognose verschlechtert.

Diagnostik und Erkennung von Darmkrebs

Darmkrebs ist in Anfangsstadien häufig symptomlos und kann daher kaum ohne spezielle Untersuchungsmethoden entdeckt werden. Das führt dazu, dass der Krebs weiter wächst und Metastasen bilden kann.

Daher ist eine umfangreiche Diagnostik unerlässlich, um die Erkennung von Darmkrebs rechtzeitig zu ermöglichen.

Darmspiegelung

Die Darmspiegelung ist ein Screening-Tool, das ab dem 50. Lebensjahr, ein Mal in zehn Jahren empfohlen ist. Dabei wird rektal eine Kamera eingeführt, die eine Beurteilung des Darms ermöglicht und hilft, Darmkrebs frühzeitig zu erkennen.
Weiterhin ist es möglich, vorhandene Darmpolypen während der Darmspiegelung zu entfernen und so das Darmkrebsrisiko zu reduzieren.

Blutwerte und Tumormarker

Es gibt verschiedene Tumormarker und Veränderungen in den Blutwerten, die auf Darmkrebs hinweisen können. Häufig sind sie allerdings erst in fortgeschrittenen Stadien signifikant erhöht und eignen sich daher besser, um einen Verdacht zu erhärten, als für das regelmässige Screening.

Stuhltest

Ein Stuhltest eignet sich, um Blutungen eines Tumors frühzeitig zu erkennen, da er es ermöglicht, schon kleinste Mengen Blut zuverlässig nachzuweisen.
Dieser Test wird ab dem fünfzigsten Lebensjahr regelmässig empfohlen und sollte alle zwei Jahre zusätzlich zu einer Darmspiegelung durchgeführt werden

Ultraschall

Ultraschall ist eine nicht-invasive und relativ kostengünstige Untersuchungsmethode, die häufig als Teil des diagnostischen Prozesses bei Darmkrebs eingesetzt wird. Es kann jedoch seine Grenzen haben, insbesondere bei der Beurteilung tiefer liegender Strukturen und bei der Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren.
In solchen Fällen können weitere bildgebende Verfahren wie CT, MRT oder endoskopische Untersuchungen erforderlich sein, um eine genaue Diagnose zu stellen.

MRT

MRT ermöglicht detaillierte Aufnahmen des Körperinneren, ohne die Strahlenbelastung eines CT-Scans. So können strukturelle Veränderungen am Darm erkannt, Metastasen ausgeschlossen und Abgrenzung von anderen Krankheiten ermöglicht werden.

Da eine Ganzkörper MRT-Untersuchung sehr kosten- und zeitintensiv ist, wird es nur bei konkretem Verdacht oder in der Tumornachsorge eingesetzt.

CT

Wie auch das MRT ermöglicht das CT Detailaufnahmen der inneren Organe.
Vorteil des CT gegenüber des MRT ist die kürzere Untersuchungsdauer und teilweise bessere Aufnahmequalität. Als Nachteil Ist die erhöhte Strahlenbelastung zu nennen.

Darmkrebs Selbsttest

Darmkrebs-Selbsttests stellen eine Möglichkeit zum Screening für Zuhause dar. Sie testen Blut im Stuhl und schlagen so nicht nur bei Darmkrebs, sondern auch bei Hämorrhoiden, Polypen und anderen Erkrankungen an.
Hersteller wie Coloalert bieten sogar Tests an, die bereits bei nicht blutenden Tumoren ausschlagen, da sie auch Tumor-DNA erkennen.
Trotzdem ersetzen sie nicht die professionellen Untersuchungen eines Arztes und sollten nur unterstützend eingesetzt werden.

Bei einem positiven Testergebnis sollte unmittelbar eine ärztliche Abklärung durchgeführt werden.

Behandlungen bei Darmkrebs

Wie bei anderen Krebserkrankungen hängt die Art der Behandlung massgeblich von den Wünschen und Bedürfnissen des Patienten ab sowie dem Stadium der Erkrankung.

Neben konventionellen Behandlungen wie Resektion, Strahlentherapie und Chemotherapie gibt es auch neuere Ansätze wie Immuntherapie, Kryotherapie und Misteltherapie, die das Therapieergebnis erheblich verbessern können.

Im Folgenden werden wir uns einige Ansätze genauer anschauen.

Darmkrebs OP

Die operative Entfernung ist nach wie vor Mittel der Wahl bei Darmkrebs. Besonders in den Anfangsstadien ist ein rein chirurgischer Eingriff ausreichend, um den Krebs vollständig zu entfernen.

Je nach betroffenem Abschnitt unterscheiden sich die OP-Abläufe in Komplexität und Risiken. Meist wird der betroffene Abschnitt des Darms herausgeschnitten und beide Enden miteinander vernäht.

Strahlentherapie

Strahlentherapie wird besonders bei lokal fortgeschrittenem Krebs angewendet, da eine Resektion dadurch erschwert ist.

Bei einem lokal fortgeschrittenen Darmkrebs angewendet, ist die operative Entfernung erschwert. weshalb häufig eine Strahlentherapie gewählt wird. Sie kann sowohl durch externe, als auch durch interne Strahlungsquellen erfolgen, die dafür sorgen, dass die entarteten Krebszellen weiter mutieren und dann absterben.

Klassische Nebenwirkungen sind Abgeschlagenheit, Erbrechen, Übelkeit und es kann zu ungewollten Mutationen in gesunden Geweben kommen.

Chemotherapie

Chemotherapie wird bei Darmkrebs in fortgeschrittenen Stadien eingesetzt, um auch bereits gewanderte Krebszellen zu bekämpfen und so die Ausbreitung des Krebses zu unterbinden.
Dabei wird durch chemische Wirkstoffe die Zellteilung gehemmt und die Krebszellen sterben ab.

Da die Chemotherapie sehr belastend sein kann und eine Reihe von Nebenwirkungen mit sich bringt, ist es entscheidend, einen entsprechenden Behandlungsplan zu entwickeln.
So können beispielsweise bestimmte ergänzende Therapien dazu beitragen, die Nebenwirkungen deutlich zu verringern.

Immuntherapie

Ziel der Immuntherapie ist es, das körpereigene Immunsystem so zu unterstützen, dass es die Krebszellen erkennen und zerstören kann. Bei Darmkrebs werden sogenannte Checkpoint-Inhibitoren eingesetzt, die alle bremsenden Proteine im Immunsystem blockieren und dadurch das Immunsystem stimulieren Krebszellen zu bekämpfen.

Wichtig ist die Patientenselektion, da nicht jeder Tumor erfolgreich durch Immuntherapie behandelt werden kann.

Kryotherapie

Die Kryotherapie ist ein Behandlungsverfahren für Darmkrebs im Anfangsstadium, der chirurgisch nicht entfernt werden kann oder für Patienten, die nicht für eine Operation geeignet sind.

Dabei wird endoskopisch lokal flüssiger Stickstoff auf den Krebs gegeben, um die Zellen durch die Kälte abzutöten.

Zu den Vorteilen gehören die geringen Nebenwirkungen, wie lokale Blutungen und Schmerzen, die in der Regel innerhalb weniger Tage abklingen, sowie das Vermeiden langer Erholungsphasen, die nach einer Operation nötig wären.

Laserverfahren

Lasertherapie ist ein eher selten eingesetztes Verfahren, bei dem die Krebszellen durch elektromagnetische Strahlung erhitzt und abgetötet werden.
Es findet Anwendung, wenn der Darmkrebs an schwer zugänglichen Stellen sitzt, die mit einer konventionellen OP nicht zu erreichen wären.

Hyperthermie

Die Hyperthermie ist ein verträgliches und bewährtes Verfahren bei unterschiedlichen Krebsarten. So kann durch eine lokale Hyperthermie die betroffene Region oder durch eine Ganzkörperhyperthermie der gesamte Körper erwärmt werden. Die Erwärmung sorgt für eine therapeutische Wirkung bei Krebs und kann auch bei Darmkrebs angewendet werden.

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Nanomedicine and Hyperthermia for the Treatment of Gastrointestinal Cancer: A Systematic Review

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Misteltherapie

Die Misteltherapie basiert auf der Verwendung von Extrakten aus der Mistelpflanze, insbesondere Viscum album, um das Immunsystem zu stimulieren und die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern. Es wird angenommen, dass die Inhaltsstoffe der Mistel das Immunsystem aktivieren und die körpereigene Abwehr gegen Krebszellen stärken. So liessen sich eine Reihe von Prozessen im Körper finden, die positiv durch die Inhaltsstoffe der Mistel hochreguliert werden.

Die Misteltherapie wird daher gerne in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt, um das Therapieergebnis bei Krebs zu verbessern.

Die Applikation findet entweder oral oder durch Injektion statt und kann bei manchen Patienten zu leichten Nebenwirkungen wie Rötung und Schwellungen führen.

Bei Interesse sollten Sie sich an ihren behandelnden Arzt wenden und gegebenenfalls weitere Experten hinzuziehen.

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Systematic evaluation of the clinical effects of supportive mistletoe treatment within chemo- and/or radiotherapy protocols and long-term mistletoe application in nonmetastatic colorectal carcinoma: multicenter, controlled, observational cohort study

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Heilungschancen bei Darmkrebs

Die Heilungschancen und Überlebensrate hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Darunter sind Stadium der Erkrankung, Art der Behandlung und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten.

Bei lokal begrenztem Darmkrebs liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei 90%. Sollten bereits Metastasen vorhanden sein, sind die Prognosen schlechter.

In Anfangsstadien ist meist eine vollständige Resektion des Gewebes möglich und der Patient gilt als geheilt. Trotzdem sollte ein regelmässiges Tumorscreening beibehalten werden.

Integrative Massnahmen, wie die zusätzliche Anwendung von Hyperthermie, können die Heilungschancen und Lebenserwartung verbessern.

Darmkrebsvorsorge

Die Empfehlungen für Darmkrebsvorsorge und die Durchführung von Koloskopien können je nach den Richtlinien verschiedener medizinischer Fachgesellschaften und dem individuellen Risiko variieren. Im Allgemeinen beginnen die meisten Richtlinien die Darmkrebsvorsorge ab dem Alter von 50 Jahren.

Für Personen mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs aufgrund familiärer Vorgeschichte oder anderen Risikofaktoren, wie z.B. dem Auftreten von Darmpolypen, kann die Vorsorge früher beginnen. In einigen Fällen wird empfohlen, dass Personen bereits ab dem Alter von 35 mit der Vorsorge beginnen.

Die empfohlene Methode zur Darmkrebsvorsorge bei Personen mit durchschnittlichem Risiko ist die Koloskopie, auch Darmspiegelung genannt. Bei dieser Untersuchung wird ein flexibler Schlauch in den Dickdarm eingeführt, um nach Anzeichen von Krebs oder Darmpolypen zu suchen.
Die Koloskopie ermöglicht nicht nur die Früherkennung von Darmkrebs, sondern kann auch präkanzeröse Polypen entfernen, bevor sie sich zu Krebs entwickeln.

Es ist wichtig, individuelle Risikofaktoren mit einem Arzt zu besprechen, um festzustellen, wann die Darmkrebsvorsorge für eine Person beginnen sollte und welche Screening-Optionen am besten geeignet sind.

Med. pract. Dana Hreus M.A.

Bei der Behandlung von Darmkrebs ist ein integratives Vorgehen von Vorteil, um die Chancen einer Heilung zu erhöhen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Med. pract. Dana Hreus M.A.

Häufige Fragen und Antworten zu Darmkrebs

Darmkrebs ist eine komplexe Erkrankung, die bei vielen Patienten zu ungeklärten Fragen und Unsicherheiten führen kann. Im Folgenden sind die häufigsten Fragen und Antworten aufgeführt.
Zögern Sie nicht, Ihren Arzt zu fragen, falls weiterhin Unklarheiten bestehen.

Die Mehrheit der Symptome zeigt sich leider meist erst in fortgeschrittenen Stadien einer Darmkrebserkrankung. Erste Anzeichen können Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit und Gewichtsverlust sein.

Deshalb sind Koloskopie und Bluttests verlässlicher, wenn es darum geht, Darmkrebs zu erkennen.

Blutungen durch Darmkrebs zeigen häufig charakteristische Blutauflagerungen auf dem Stuhl. In manchen Fällen verteilt es sich auch und führt zu einer rötlichen Färbung.

Auch wenn keine Verfärbung erkennbar ist, kann Blut im Stuhl vorhanden sein. Die für das Auge nicht sichtbaren Mengen können durch Stuhltests nachgewiesen werden und ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von Blutungen.

Die Gefahr einer Darmkrebserkrankung liegt hauptsächlich in der Ausbreitung auf andere Organe. Speziell Leber- und Lungenmetastasen sind häufig und führen zum Funktionsverlust von Leber und Lunge und letztlich zum Tod.

Aber auch die Behandlung birgt ein Todesrisiko, sei es durch Komplikationen einer Operation oder aufgrund des geschwächten Immunsystems nach einer Chemotherapie.

Ja, präkanzeröse Polypen sind eine Vorstufe von Darmkrebs und können mit der Zeit zu Darmkrebs entarten.

Daher ist es am besten, eine Darmspiegelung durchzuführen, bei der die Polypen erkannt und rechtzeitig entfernt werden können, damit sich Darmkrebs gar nicht erst entwickelt.

Nein, mehr als die Hälfte aller Fälle treten bei Patienten über 70 Jahren auf.
Trotzdem ist bei Vorhandensein verschiedener Risikofaktoren auch schon im Alter von 30 Jahren eine Erkrankung möglich.

Sollten Risikofaktoren bei Ihnen vorhanden sein, kann es sich lohnen, mit Ihrem Arzt über eine frühe Darmkrebs-Vorsorge zu sprechen.

Darmkrebs kann vererbbar sein, da auch genetische Faktoren bei der Entstehung eine Rolle spielen. Sollten Fälle in ihrer Familie bekannt sein, lohnt sich eine Abklärung beim Arzt

Ja, Darmkrebs kann zu einer Verstopfung führen, indem er eine Verengung im Darm verursacht und so die Passage von Stuhl erschwert.

Da Verstopfung ein sehr unspezifisches Symptom ist, sollten Sie auf mögliche Begleitsymptomatik achten und bei häufigerem Auftreten eine Arzt aufsuchen.

Häufige Metastasierungsorte sind die Leber und Lunge, aber auch Gehirn, Knochen und Lymphknoten können befallen sein.

Die Unterscheidung von Reizdarm und Darmkrebs kann sich schwierig gestalten, da sich die Symptomatik stark überschneidet. Blutungen und unvollständige Darmentleerung sind jedoch Symptome, die für Darmkrebs sprechen.
Für die genaue Abklärung ist eine apparative Diagnostik notwendig, wie eine Koloskopie, CT oder Stuhltest. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, um die richtige Diagnose zu stellen.

Ja, als chronisch-entzündliche Darmerkrankung kann Colitis Ulcerosa die Entstehung von Darmkrebs begünstigen.

Die Wachstumsgeschwindigkeit von Darmkrebs ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von Stadium, Art des Tumors und vielen weiteren Faktoren ab.

Wenn keine Darmspiegelung vom Patienten gewollt ist, können Stuhltests und bildgebende Verfahren wie CT und MRT Aufschluss über mögliche Veränderungen im Magen-Darm-Trakt liefern.

Diese Untersuchungstechniken sind jedoch weniger empfindlich für kleinere Veränderungen und präkanzeröse Polypen. Ausserdem sind CT und MRT für normale Screening-Verfahren zu teuer. Daher gilt die Koloskopie nach wie vor als Goldstandard.

Darmkrebs sollte in den meisten Fällen möglichst schnell operiert werden, um die Ausbreitung zu verhindern, das Komplikationsrisiko gering zu halten und die allgemeine Prognose zu verbessern.

Die Entscheidung hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab und sollte unbedingt mit einem erfahrenen Arzt abgeklärt werden.

Ja, der Bleistiftstuhl kann auf Darmkrebs hindeuten, da er ein Zeichen für mögliche Obstruktionen im Darmkanal sein kann.

Bei einem regelmässigem Auftreten von Bleistiftstuhl sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um schwerwiegende Ursachen auszuschliessen.

Hämorrhoiden sind Gefässpolster am Rektum und After, die zu einer gesunden Kontinenz beitragen. Bei entsprechender Reizung und Schwellung können sie zu Schmerzen und Blutung beim Stuhlgang führen und somit ähnlich dem Bild des Darmkrebses sein.

Bei bestehenden Beschwerden lohnt sich eine ärztliche Abklärung, um Darmkrebs auszuschliessen und die Beschwerden der Hämorrhoiden behandeln zu können.

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.