Schleimbeutelentzündung

Schleimbeutelentzündung

Die Schleimbeutelentzündung, auch als Bursitis bekannt, ist eine schmerzhafte Entzündung des Schleimbeutel. Im gesunden Zustand ermöglicht der Schleimbeutel ein reibungsarmes Gleiten der Gelenke. Bei einer Bursitis hingegen füllt sich der Schleimbeutel mit übermässig viel Flüssigkeit, es kommt zu Schwellung, Druckschmerz und Schmerzen bei der Bewegung. Besonders häufig sind Knie, Ellenbogen und Schulter von einer Schleimbeutelentzündung betroffen.

Was versteht man unter einer Schleimbeutelentzündung?

Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) ist die Entzündung eines der vielen Schleimbeutel, welches kleine, flüssigkeitsgefüllte Säckchen sind, die dafür sorgen, dass die Gleitbewegungen zwischen den Gewebeschichten reibungslos ablaufen. Wird ein Schleimbeutel beispielsweise durch übermässige Überlastung, Verletzung oder eine Infektion gereizt, kommt es zu einer Entzündung. Dabei werden Entzündungsmediatoren freigesetzt, die die Blutgefässe erweitern und Flüssigkeit ins Gewebe einströmen lassen. So können Schmerzen verursacht werden, da die Nervenenden im entzündeten Gewebe gereizt werden, sowie Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit im betroffenen Gelenkbereich.

Ursachen einer Schleimbeutelentzündung

Eine Schleimbeutelentzündung kann durch unterschiedlichste Faktoren ausgelöst werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen mechanische Überlastungen. Denn wenn ein Gelenk wiederholt stark beansprucht wird, wie etwa durch sportliche Aktivitäten oder eine körperlich schwere Arbeit, kann dies zu einer Überreizung der Schleimbeutel führen. Diese Überlastung verursacht folglich Entzündungen, da eine ständige Reibung die Schleimbeutel schädigt und die Ansammlung von Flüssigkeit fördert.
Auch können Verletzungen wie beispielsweise durch direkte Schläge oder Stösse auf das Gelenk ebenfalls eine Schleimbeutelentzündung verursachen. Solche Traumen können die Schleimbeutel direkt beschädigen, wodurch sie anschwellen und schmerzhaft werden.

Zusätzlich können auch Infektionen eine Rolle spielen, besonders in Fällen, wo sich eine offene Wunde in der Nähe des Schleimbeutels befindet. Denn durch die Wunde gelangen Bakterien leichter in den Schleimbeutel und können eine Entzündungsreaktion auslösen, was zu weiteren Schmerzen und Schwellungen führt.
Schliesslich stellen auch Erkrankungen wie Rheuma, Arthritis oder Gicht häufige Auslöser dar. Diese systemischen Erkrankungen beeinflussen das Gewebe rund um die Gelenke und fördern Entzündungen. Dies kann das Risiko einer Bursitis erheblich erhöhen, insbesondere wenn die Gelenke bereits gereizt oder geschädigt sind.

Lokalisationen der Schleimbeutelentzündung

Die Lokalisation einer Schleimbeutelentzündung ist sehr bedeutend für die Diagnose und letzten Endes die Behandlung. Denn Schleimbeutel befinden sich in verschiedenen Körperregionen und sind besonders anfällig für Entzündungen in stark beanspruchten oder traumatisierten Gelenken. Die häufigsten betroffenen Bereiche sind das Knie, der Ellenbogen, die Schulter, die Hüfte und die Ferse. Jedes dieser Gelenke kann unterschiedliche Symptome und Behandlungsmöglichkeiten aufweisen.

Schleimbeutelentzündung am Knie

Die Schleimbeutel im Knie, vor allem die Bursa prepatellaris und die Bursa infrapatellaris, sind oft von Bursitis betroffen. Dabei sind typische Ursachen eine direkte Belastung durch langes Knien oder wiederholte Bewegungen, wie sie bei Sportlern und Handwerkern gehäuft vorkommen. Wenn der Schleimbeutel überreizt ist, kann dies zu einer sichtbaren Schwellung und erhöhten Schmerzen führen. In manchen Fällen kann es vorkommen, dass am Knie der Schleimbeutel geplatzt ist und so Flüssigkeit nach aussen dringen kann. Es ist hier besonders wichtig, das Knie ruhig zu stellen und einen Arzt aufzusuchen, um eine Infektion oder weitere Schäden zu verhindern.

Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen

Eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen betrifft häufig die Bursa olecrani, die sich an der Rückseite des Ellenbogens befindet. Durch eine ständige Reibung oder Druck, wie bei Tätigkeiten, bei denen man beispeilsweise häufig den Ellenbogen aufstützt, kann es zu einer Reizung und Entzündung kommen. Das Ruhigstellen und auch das Kühlen können Ihnen eine gute Hilfe sein, um die Symptome etwas zu lindern. Wiederum sollte in Situationen, in denen am Ellenbogen ein Schleimbeutel geplatzt ist, ärztlich das Gelenk untersucht werden.

Schleimbeutelentzündung an der Schulter

An der Schulter sind die Bursa subacromialis und Bursa subdeltoidea mit am häufigsten von Schleimbeutelentzündungen betroffen. Diese Schleimbeutel liegen zwischen dem Schulterdach (Acromion) und der Rotatorenmanschette, welche um das Schulterblatt gelegt ist und den Oberarmknochen im Schultergelenk hält. Hier führen wiederholte Bewegungen über den Kopf, wie sie beim Schwimmen oder Tennis vorkommen, zu einer Entzündung und übermässigen Reizung. Schmerzen treten in der Regel meist bei Bewegungen des Arms auf, weswegen es zu Einschränkungen im Bewegungsumfang des Armes kommt.

Schleimbeutelentzündung an der Hüfte

Bei der Bursitis im Bereich der Hüfte entzündet sich meistens die Bursa trochanterica. Sie liegt am seitlichen Hüftknochen und spielt eine entscheidende Rolle bei der Dämpfung und dem Schutz der angrenzenden Gewebe. Denn bei Überlastung, wie beim Laufen, Radfahren oder auch bei langem Sitzen, kann sich dieser Schleimbeutel entzünden. Betroffene berichten oft deshalb von stechenden Schmerzen an der Aussenseite der Hüfte.

Schleimbeutelentzündung an der Ferse

An der Ferse liegt eine der Bursen, die Bursa subachillea, die sich zwischen der Achillessehne und dem Fersenbein befindet. Durch ihre anatomische Lage ist sie häufiger von Schleimbeutelentzündungen betroffen. Besonders das Tragen von schlecht sitzendem Schuhwerk oder intensives Lauftraining kann eine Bursitis an der Ferse verursachen. Oftmals treten dabei Schmerzen und Schwellungen im Fersenbereich auf, die vor allem beim Gehen oder Laufen verstärkt werden.

Symptome der Schleimbeutelentzündung

Eine Schleimbeutelentzündung äussert sich in der Regel durch mehrere charakteristische Symptome. Zu den auffälligsten Beschwerden zählen in der Regel starke Schmerzen, die häufig im betroffenen Gelenk auftreten und sich bei Bewegung verstärken. Zudem führt die Entzündung zu einer deutlichen Schwellung im betroffenen Gelenk, ausgelöst durch die Ansammlung von Flüssigkeit im Schleimbeutel. Oft ist das entzündete Gewebe auch überhitzt und gerötet, was Charakteristika der Entzündungsreaktion sind. Diese Symptome gehen häufig mit Bewegungseinschränkungen einher, da Schmerzen und Schwellungen die Mobilität des Gelenks deutlich beeinträchtigen und sehr unangenehm sein können.

Behandlung der Schleimbeutelentzündung

Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Ruhe, Kühlung, Antibiotika, und Physiotherapie sind häufige Ansätze.
In einigen Fällen kann ein Absaugen der entzündeten Flüssigkeit oder eine lokale Injektion zur Hemmung der Entzündung und Linderung der Schmerzen erwogen werden.
Bei hartnäckigen Fällen ist möglicherweise eine chirurgische Entfernung des Schleimbeutels (Bursektomie) erforderlich:

  • Ruhe: durch Vermeidung von bestimmten schmerzenden oder belastenden Bewegungen
  • Kühlung: Kälte, um Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern
  • Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen des Schleimbeutels (septische Bursitis) ist eine antibiotische Therapie notwendig
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen können die Beweglichkeit fördern und zudem die Muskulatur stärken, um wiederkehrende Entzündungen zu vermeiden
  • Injektionen: In schwereren Fällen können entzündungshemmende Medikamente direkt in den Schleimbeutel gespritzt werden

Aus einer ganzheitlichen Perspektive ist es von entscheidender Bedeutung, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren. Denn versteckte Entzündungen (Silent inflammation) im Körper können oft die Gesundheit der Gelenke beeinflussen. Es ist auch enorm wichtig die Darmgesundheit und den Status der Mikronährstoffe zu überprüfen und entsprechend zu behandeln. Ein gut funktionierender Darm spielt eine zentrale Rolle für das Immunsystem und kann so Entzündungsprozesse im Körper positiv beeinflussen. Deshalb kann auch eine gezielte Darmsanierung dazu beitragen, die Darmflora zu verbessern. Schliesslich spielt auch die orthomolekulare Medizin eine wichtige Rolle, indem sie sich ergänzend auf eine Zufuhr von wichtigen Mikronährstoffen konzentriert, um Mängel auszugleichen und die körpereigenen Heilungsprozesse zu unterstützen.

Zudem gibt es weitere verschiedene effektive Methoden. Die Infusionstherapie kann helfen, wichtige Nährstoffe in den Blutkreislauf zu bringen und so die allgemeine Gesundheit zu fördern. Die Ozontherapie hat sich als hilfreich erwiesen, da sie entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und die Sauerstoffversorgung der umliegenden Gewebe verbessern kann. Ein weiterer Ansatz ist die Neuraltherapie, die das Nervensystem reguliert.
Diese Methoden können Hand in Hand wirken und dazu beitragen, sowohl die Symptome einer Schleimbeutelentzündung zu lindern als auch langfristig die Gesundheit zu fördern.

Quellen:

Schleimbeutelentfernung

Eine weitere Behandlungsoption ist die chirurgische Entfernung des Schleimbeutels (Bursektomie). Diese wird vor allem dann in Erwägung gezogen, wenn konservative Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind. Bei der Bursektomie beispielsweise am Ellenbogen (besonders häufig nach chronischen oder wiederholten Entzündungen) wird der entzündete Schleimbeutel vollständig entfernt, um Schmerzen und Einschränkungen zu beheben und auch zeitlich das Infektionsrisiko zu senken.

Hausmittel bei schleimbeutelentzündung

Bei einer Schleimbeutelentzündung können natürliche Hausmittel helfen, Ihre Beschwerden zu lindern und zugleich den Heilungsprozess zu unterstützen. Diese Mittel sind oft einfach anzuwenden und können ergänzend zu medizinischen Behandlungen eingesetzt werden.

  • Kühlung: Das Auflegen von Kühlpacks oder Eiswickeln kann Schwellungen reduzieren und Schmerzen lindern
  • Quarkwickel: Der kühle Quark wirkt entzündungshemmend und abschwellend. Die kühle und feuchtigkeitsspendende Wirkung des Quarks kann so zur Linderung von Entzündungen beitragen (https://link.springer.com/article/10.1007/BF03652558)
  • Ruhe und Schonung
  • Kräutertees: Tees aus entzündungshemmenden Kräutern wie Brennnessel oder Ingwer können innerlich helfen, die Entzündung zu bekämpfen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9923611/)

Verschleppte Schleimbeutelentzündung

Eine verschleppte Schleimbeutelentzündung entsteht meist, wenn das betroffene Gelenk trotz Schmerzen und Schwellungen weiterhin belastet wird oder wenn eine unzureichende Behandlung erfolgt ist. So kann die Entzündung nicht ausreichend abheilen und folglich wird das umliegende Gewebe geschädigt. Durch diese Schädigungen kann der Heilungsprozess erheblich verlängert werden. Im schlimmsten Fall kann es auch zur Bildung von Narbengewebe oder Verklebungen kommen, die langfristig die Beweglichkeit, beispielsweise der Hüfte, beeinträchtigen können. Auch besteht somit die Gefahr, dass der Schmerz sich chronifizieren kann. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, frühzeitig auf die Symptome zu achten und einen Arzt aufzusuchen.

Gregor Nowak

Bei einer Schleimbeutelentzündung liegen häufig tiefe gesundheitliche Ursachen vor. Daher kann ein integrativer Ansatz mit Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen eine dauerhafte Besserung der Bursitis erzielen.

Gregor Nowak

Häufige Fragen und Antworten zur Schleimbeutelentzündung

In diesem Abschnitt finden Sie Antworten auf häufige Fragen rund um das Thema Schleimbeutelentzündung, darunter auch mögliche Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Tipps zur Linderung der Beschwerden. So können Sie noch zusätzliche Informationen erhalten, die Ihnen helfen können, die Erkrankung besser zu verstehen und vielleicht auch zu Teilen selbst zu behandeln.

Da es viele mögliche Ansätze gibt, um eine Bursitis zu behandeln, bietet sich viel Auswahl. Kälteanwendungen, entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen und lokale Behandlungen mit Salben oder auch Quarkwickel können die Beschwerden lindern.

Ja, Zugsalben wie Ichthyol-Salben können bei oberflächlichen Schleimbeutelentzündungen hilfreich sein, da sie entzündungshemmend und auch abschwellend wirken. Auch bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion können sie verwendet werden.

Die Heilungsdauer hängt von der Schwere und Ausbreitung der Entzündung sowie der betroffenen Stelle ab. In vielen Fällen verbessert sich eine akute Bursitis innerhalb von zwei bis drei Wochen, wenn sie richtig behandelt wird. Chronische Fälle können jedoch mehrere Monate in Anspruch nehmen, insbesondere wenn das betroffene Gelenk, besonders in der Schulter, Ellenbogen oder Knie, weiterhin belastet wird, da diese Gelenke meist unerlässlich für alltägliche Bewegungen sind.

Wenn ein Schleimbeutel platzt, bedeutet dies, dass er so stark gereizt und entzündet ist, dass die Flüssigkeit nach aussen dringen muss und durch den hohen Druck der Schleimbeutel nachgibt. Dies kann vor allem zu einer Infektion führen und sollte ärztlich behandelt werden. Häufig treten solche Fälle am Knie oder Ellenbogen auf.

Ja, es kann sich um eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) handeln, auch wenn keine Schmerzen vorliegen. Denn in manchen Fällen kann sich Flüssigkeit im Schleimbeutel ansammeln, ohne dass akute Schmerzen auftreten.

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.