Kehlkopfkrebs
Kehlkopfkrebs, auch als Larynxkarzinom bekannt, ist eine ernsthafte Erkrankung des Kehlkopfes, die vor allem Raucher und Menschen mit hohem Alkoholkonsum betrifft.
Wenn der Tumor eine bestimmte Grösse erreicht, können Symptome wie Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Atemprobleme auftreten, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen und eine Behandlung erforderlich machen.
Deshalb ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und umfassend zu behandeln. Dazu gehören regelmässige Vorsorgeuntersuchungen, die Abklärung von Risikofaktoren und moderne Behandlungsmethoden.
Im Folgenden möchten wir Ihnen mehr über die Symptome, Therapiemöglichkeiten und häufige Fragen zu diesem Thema erläutern.
Was versteht man unter Kehlkopfkrebs?
Das Larynxkarzinom ist eine ernstzunehmende Erkrankung des Kehlkopfgewebes. Der Kehlkopf, der obere Teil der Luftröhre (Trachea), verbindet die Mund- und Nasenhöhle mit der Lunge. Daher spielt der Kehlkopf eine wichtige Rolle beim Schlucken, Sprechen und Atmen. Ein Tumor in diesem Bereich kann daher besonders problematisch sein.
Wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann er sich auf umliegende Lymphknoten ausbreiten und Metastasen im gesamten Körper bilden, was die Behandlung erheblich erschwert.
Ursachen von Kehlkopfkrebs
Die Ursachen von Kehlkopfkrebs sind vielfältig und noch nicht vollständig erforscht. Allerdings sind Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum und HPV-Infektionen bekannte Risikofaktoren, die zur Entstehung der Krankheit beitragen können.
Auch Faktoren wie familiäre Vorbelastung, Ernährung, unbehandeltes Sodbrennen oder berufliche Schadstoffexpositionen können das Risiko erhöhen.
Falls Sie einen oder mehrere dieser Risikofaktoren bei sich feststellen, sprechen Sie doch mit Ihrem Arzt über mögliche Vorsorgeuntersuchungen. So können Sie ein mögliches Karzinom frühzeitig erkennen und behandeln lassen.
Einteilung von Kehlkopfkrebs
Kehlkopfkrebs kann je nach Lage in verschiedene Subtypen unterteilt werden. Dabei dienen die Stimmbänder (Glottis) als Referenzpunkt, um Tumore oberhalb und unterhalb der Stimmbänder zu unterscheiden.
Je nach Subtyp variieren die Häufigkeit des Auftretens und die Symptome deutlich, und auch die Behandlungsmethoden sind unterschiedlich.
Supraglottisches Karzinom
Das supraglottische Karzinom befindet sich oberhalb der Stimmbänder und betrifft den Kehldeckel, den umliegenden Knorpel oder die Taschenfalten. Es macht etwa ein Drittel der Kehlkopfkarzinome aus und äussert sich durch ein Druckgefühl im Hals und später auch durch Heiserkeit.
Da es frühzeitig metastasieren kann, liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei knapp 60 %
Glottiskarzinom - Stimmbandkrebs
Ein Glottiskarzinom, auch als Stimmbandkrebs bekannt, ist ein bösartiger Tumor im Bereich der Stimmlippen. Dieser Tumor macht fast zwei Drittel aller Kehlkopfkarzinome aus.
In den meisten Fällen wird der Tumor schnell symptomatisch und äussert sich durch Heiserkeit, was eine frühe Erkennung und Behandlung ermöglicht.
Dank der frühen Erkennung und der seltenen Metastasierung liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei 90 %.
Subglottisches Karzinom
Das subglottische Karzinom zeichnet sich durch den Tumorbefall der Subglottis (Bereich unterhalb der Stimmlippen) aus.
Er ist mit einem Anteil von 5 % aller Larynxkarzinome vergleichsweise selten, allerdings ist die Behandlung schwierig und der Tumor metastasiert früh.
Folglich liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate nur bei 50 %.
Hypopharynxkarzinom
Das Hypopharynxkarzinom betrifft das Gewebe im unteren Bereich des Rachens, der “Röhre” hinter dem Kehlkopf, die zum Magen führt. Dieses Karzinom ist leider sehr aggressiv, da es sich frühzeitig auf das Lymphsystem ausbreitet.
Zu den Symptomen gehören leichte Schluckstörungen und ein Fremdkörpergefühl. Später kann auch Heiserkeit auftreten.
Aufgrund des schnellen Wachstums liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate auch bei früher Entdeckung nur bei etwa 30 %.
Erste Anzeichen für Kehlkopfkrebs
Je nachdem, welcher Teil des Kehlkopfes betroffen ist, können die Symptome leicht variieren und zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten.
Oft sind erste Anzeichen eine anhaltende Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder ein Druckgefühl im Hals.
Wenn diese Anzeichen ohne erkennbaren Grund auftreten oder länger anhalten, ist es ratsam, eine Untersuchung durchzuführen, um Kehlkopfkrebs auszuschliessen.
Symptome bei Kehlkopfkrebs
Die Symptome von Kehlkopfkrebs können je nach Art und Stadium sehr unterschiedlich sein.
Im Frühstadium bemerken Betroffene oft Heiserkeit, Schluckbeschwerden und leichte Atemprobleme, die leicht mit einer Erkältung verwechselt werden können.
Im späteren Verlauf und im Endstadium können dann Schwellungen der Lymphknoten, blutiger Auswurf, Schmerzen, Gewichtsverlust und ernsthafte Schluck- und Atembeschwerden auftreten.
Deshalb ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen aufmerksam zu sein, um möglichst schnell die richtige Behandlung zu beginnen.
Behandlung bei Kehlkopfkrebs
Die Behandlung von Kehlkopfkrebs umfasst in der Regel die chirurgische Entfernung des Tumors, gefolgt von einer Chemo- oder Strahlentherapie. Diese Massnahmen zielen darauf ab, die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens des Tumors zu verringern und eventuell entstandene Metastasen zu behandeln.
In letzter Zeit gewinnen auch die Hyperthermie und die ergänzende Misteltherapie immer mehr an Beliebtheit, da sie zu besseren Behandlungserfolgen beitragen können.
Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Verfahren.
OP - Laryngektomie
Die Laryngektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Kehlkopf vollständig entfernt wird und eine künstliche Öffnung im Hals geschaffen wird, durch die der Patient atmen kann.
Da dieser Eingriff eine spezielle Nachsorge erfordert und Patienten das Sprechen neu erlernen müssen, kann die Lebensqualität beeinträchtigt sein. Daher sollte die Entscheidung für diese Therapie sorgfältig abgewogen und nur bei fortgeschrittenen Tumoren in Betracht gezogen werden.
OP- Teilresektion
Die Teilresektion ist eine bevorzugte Methode, wenn eine Laryngektomie vermieden werden kann. In den meisten Fällen bleiben dabei die Funktionen der Sprachproduktion und des Schluckens erhalten, und es ist keine dauerhafte künstliche Halsöffnung zum Atmen nötig.
Ein Nachteil besteht jedoch darin, dass Tumorreste im Hals verbleiben können und es zu einem Rückfall kommen kann. Daher sollte immer individuell entschieden werden, welcher Eingriff am sinnvollsten ist.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine häufige Behandlungsoption für Kehlkopfkrebs, besonders in den frühen Stadien oder als ergänzende Behandlung nach einer Operation, um die Rückfallrate zu senken.
Dabei wird der Tumor mit hochenergetischer Strahlung behandelt, die Mutationen in den Tumorzellen hervorruft und so deren Absterben bewirkt.
In der Regel treten nur vorübergehende Nebenwirkungen auf, und die Therapie kann nicht-invasiv durchgeführt werden.
Hyperthermie, ggf mehr Studien finden
Hyperthermie wird genutzt, um Strahlen- und Chemotherapie noch wirksamer zu machen. Dabei werden die Zellen vor der Hauptbehandlung durch Wärme geschwächt, sodass sie anschliessend empfindlicher auf die Therapie reagieren.
Eine sorgfältige Planung und Durchführung durch ein spezialisiertes medizinisches Team sind entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Wenn Sie Interesse haben, sprechen Sie doch einfach mit Ihrem Arzt oder einem unserer erfahrenen Ärzte. Gemeinsam finden wir heraus, ob die Behandlung für Sie geeignet ist.
Konservative Thermo-Chemo-Strahlen-Therapie des lokal fortgeschrittenen Kehlkopfkrebses
Misteltherapie
Die Misteltherapie kann wunderbar ergänzend zur Primärtherapie eingesetzt werden, um deren Wirksamkeit zu steigern und die Lebensqualität der Patienten während der Behandlung zu verbessern.
Dabei wird Mistelextrakt entweder intravenös oder oral verabreicht, um tumorsuppressive und das Immunsystem stärkende Effekte zu erzielen und so die Primärtherapie optimal zu unterstützen.
Der Einsatz von Mistel in der Behandlung von Kehlkopfkrebs
Wenn Sie Interesse an der Behandlung haben, sprechen Sie doch einfach mit Ihrem behandelnden Arzt darüber, wie die Misteltherapie in Ihre Krebsbehandlung integriert werden kann.
Altersverteilung bei Kehlkopfkrebs
Kehlkopfkrebs ist eine Tumorerkrankung, die oft im Alter zwischen 55 und 75 Jahren auftritt. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 67 Jahren.
Interessanterweise sind Männer viermal häufiger betroffen als Frauen.
Heilungs- und Überlebenschancen bei Kehlkopfkrebs
Die individuellen Heilungs- und Überlebenschancen hängen stark vom Subtyp des Tumors, der Therapie, dem Stadium und der allgemeinen Gesundheit des Betroffenen ab und können erheblich von den hier genannten Prognosen abweichen.
Grundsätzlich ist die 5-Jahres-Überlebensrate für frühe Stadien mit 70-90 % sehr gut, und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit auf vollständige Heilung.
In späteren Stadien, wenn die Metastasierung fortgeschritten ist, sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate auf etwa 30-50 %, und eine vollständige Heilung ist seltener.
In allen Fällen ist es wichtig, nach der Behandlung Risikofaktoren wie Rauchen und Alkoholkonsum zu reduzieren, um die besten Überlebenschancen zu erreichen.
Dr. med. Karsten Ostermann M.A.
Bei der Behandlung von Kehlkopfkrebs ist es wichtig, auch stärkende und unterstützende Massnahmen anzuwenden. Dadurch kann die Prognose für Kehlkopfkrebs verbessert werden.
Häufige Fragen und Antworten zu Kehlkopfkrebs
Eine Kehlkopfkrebs-Diagnose wirft oft viele Fragen auf. Hier möchten wir die wichtigsten davon beantworten und Ihnen kurze, hilfreiche Antworten geben.
Falls Sie noch Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, sich an Ihren behandelnden Arzt zu wenden.
Viele Patienten beschreiben ein Engegefühl im Hals, Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder das Gefühl, sich ständig räuspern zu müssen.
Wenn diese oder ähnliche Symptome länger anhalten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Kehlkopfkrebs und Kehlkopfentzündung können ähnliche Symptome haben, was die Unterscheidung schwierig machen kann.
Eine Kehlkopfentzündung tritt meist plötzlich auf und geht oft mit Erkältungssymptomen, Fieber und einer Dauer von wenigen Tagen bis Wochen einher.
Kehlkopfkrebs entwickelt sich hingegen schleichend und die Symptome werden im Laufe der Zeit stärker.
Wenn Sie länger als zwei Wochen Symptome haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Nein, das sind zwei verschiedene Erkrankungen. Kehlkopfkrebs betrifft den Larynx, der für die Sprachproduktion und den Verschluss der Luftröhre zuständig ist, während Luftröhrenkrebs die Atemwege unterhalb des Kehlkopfes betrifft.
Die Symptome unterscheiden sich ebenfalls leicht. Kehlkopfkrebs verursacht oft Heiserkeit, während Luftröhrenkrebs zu Atembeschwerden und anhaltendem Husten führen kann.
Wenn Sie diese Symptome über einen längeren Zeitraum haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Oralsex ist kein direkter Auslöser von Kehlkopfkrebs, aber beim Oralverkehr kann HPV übertragen werden, das als Risikofaktor für Kehlkopfkrebs bekannt ist.
Durch sichere Sexualpraktiken und eine Impfung gegen HPV kann das Risiko einer Infektion erheblich reduziert werden.
Es gibt keine spezifischen Tumormarker für Kehlkopfkrebs, die routinemässig zur Diagnostik verwendet werden.
Dennoch können sich im Verlauf der Erkrankung Veränderungen im Blutbild zeigen, die untersucht und gegebenenfalls behandelt werden sollten.
In der Regel ist Kehlkopfkrebs nicht von aussen sichtbar, auch nicht in fortgeschrittenen Stadien.
In seltenen Fällen kann es jedoch durch Schwellung der umliegenden Lymphknoten zu einer sichtbaren Schwellung des Halses kommen.
Ja, Kehlkopfkrebs im Alter von 30 Jahren ist ungewöhnlich, aber nicht unmöglich.
Mehrere Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, berufliche Exposition oder HPV-Infektionen können bereits in jungen Jahren zur Tumorentstehung führen.
Nein, die Symptome sind bei Männern und Frauen identisch. Allerdings sind Männer insgesamt häufiger von Kehlkopfkrebs betroffen, was unter anderem an der höheren Exposition gegenüber Risikofaktoren liegt.
Weiterführende Informationen
Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.