Fersensporn
Der Fersensporn ist ein Krankheitsbild im Fussbereich, das mit Schmerzen verbunden ist. Die Ursache für die Entstehung des Fersensporns liegt in einer Entzündung der Sehnenplatte, die das Fussgewölbe aufspannt (Plantarfaszie) oder in einer Entzündung der Achillessehne am Ansatz zum Fersenbein. Besteht die chronische Entzündung über einen längeren Zeitraum, kommt es zu Verkalkungen der Ferse, die im Röntgenbild dann als Sporn sichtbar wird. Entsprechend unterscheidet man den oberen und unteren Fersensporn.
Was versteht man unter Fersensporn
Der Fersensporn ist eine kleine Verknöcherung am Fersenbein, die häufig im Bereich der Fusssohle, aber auch an der Rückseite des Fusses (unterhalb der Achillesferse) auftreten und bei den Betroffenen Schmerzen verursachen kann.
Der Fersensporn selbst ist oft nicht der Schmerzauslöser. Die Schmerzen kommen von der Entzündung der Plantarfaszie oder der Achillessehne.
Unterer Fersensporn
Der untere Fersensporn, auch plantarer Fersensporn genannt, entsteht an der Fusssohlenseite des Fersenbeins (Calcaneus) und steht mit der Plantarfaszie in Verbindung.
Hintere Fersensporn
Der hintere Fernsensporn, auch als dorsaler Fersensporn bezeichnet, entsteht an der Rückseite des Fersenbeins und steht mit der Achillessehne in Kontakt.
Haglund Exostose
Die Haglund Exostose (Haglundferse) ist ebenfalls eine Verknöcherung am hinteren Fersenbein, aber am oberen Rand. Sie kann angeboren oder durch Überbelastung entstanden sein.
Ursachen vom Fersensporn
Die Ursachen der verschiedenen Formen der Verknöcherung unterscheiden sich je nach Lokalisation. Gemein ist Ihnen eine biomechanische Funktionsstörung, die dann zu Beschwerden führt.
Für alle Formen des Fersensporns ist Adipositas ein wichtiger Risikofaktor, da ein Mehrfaches des Körpergewichts auf den Füssen lastet und so eine Überlastung wahrscheinlicher wird.
Plantarfasziitis
Die Entzündung der Plantarfaszie, die sogenannte Plantarfasziitis, ist die Ursache des unteren Fersensporns. Durch eine Überlastung dieser Sehne, die den Fussbogen aufspannt, kommt es zu einer Entzündung. Mit der Zeit lagert sich Kalk in der Sehnenentzündung ein, was dann als Fersensporn im Röntgenbild sichtbar wird.
Ursächlich für die Überlastung können verschiedene Ursachen sein. Einerseits ungewohnte Belastungen des Fussgewölbes durch langes Gehen oder Springen. Häufiger sind jedoch chronische Fehlbelastungen durch Fussfehlstellungen wie Senk- oder Spreizfuss.
Achillodynie und Haglund Ferse/ Hinterer Fersensporn
Auch auf der Rückseite des Fersenbein kann es zu akuten oder chronischen Überlastungen kommen. Lange Strecken in bergigen Geländen, lange Laufstrecken oder der Druck von bestimmten Schuhformen können zu akuter Überlastung der Achillessehne und hier zu einer Entzündung, der sogenannten Achillodynie, führen.
Ebenso führt ein Knickfuss zu ungünstiger Belastung der Sehne und damit zu Schmerzen.
Sehr häufig liegt eine absolute oder relative Achillessehnenverkürzung vor, die eine Überlastung begünstigt.
Besteht die Überlastung und die damit verbundene Entzündung über eine längeren Zeitraum, kann eine Verknöcherung im Sehnenansatz entstehen, die im Röntgenbild als hinterer Fersensporn oder als Haglundexostose sichtbar werden, in manchen Fällen auch beides.
Für alle Formen des Fersensporns ist Übergewicht ein wichtiger Risikofaktor, da durch die Hebelwirkung ein mehrfaches des Körpergewichts auf den Füssen in Bewegung lastet und so eine Überlastung wahrscheinlicher wird.
Fersensporn Symptome
Die Symptome umfassen beim plantaren Fersensporn stechende Schmerzen bei Belastung, insbesondere beim Gehen oder Stehen, meistens besonders auf hartem Untergrund. Diese können mit der Zeit dauerhaft werden oder auch wechselnd besser und schlechter werden.
Beim hinteren Fersensporn treten diese Beschwerden bei Druck, beispielsweise durch Schuhe oder auch bei Dehnung der Achillessehne auf.
Behandlung bei Fersensporn
Die Behandlung bei einem Fersensporn zielt darauf ab, die Ursachen zu eliminieren, Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu reduzieren. Massnahmen wie physiotherapeutische Übungen, Schuheinlagen, entzündungshemmende Salben und Medikamente, Kältetherapie und das Vermeiden von übermässiger Belastung können dabei hilfreich sein. Sehr bewährt hat sich die frühzeitige Anwendung der Extrakorporalen Stosswellentherapie. Bei dieser werden mechanische Wellen gezielt ins Gewebe abgegeben. Dabei werden Stoffwechselprozesse in Gang gesetzt, welche zu einer Hemmung der Entzündung und zum Abbau der Verkalkungen führen.
In schwereren Fällen kann eine lokale Injektion oder gar eine operative Abtragung notwendig werden, um das Leiden zu reduzieren. Üblicherweise wird Kortison injiziert, was kurzfristig hilfreich ist, aber unterschiedliche Nachteile mit sich bringt. Wie man inzwischen weiss, können Kortikosteroide die Sehnen schädigen und somit langfristig zu Problemen führen. Alternativ kann Botox und PRP (plättchenreiches Plasma) injiziert werden.
Unterstützend haben sich ganzheitliche entzündungshemmende Massnahmen bewährt. So sollten versteckte Entzündungen im Körper, sogenannte Silent inflammation, ausfindig gemacht und eliminiert werden. Diese können sich z.B. im Kieferknochen (Kieferentzündungen) oder im Darm befinden. Darmsanierung, INUSpherese, intravenöse Lasertherapie aber auch die Infusionstherapie haben sich zur Entzündungshemmung als wirksam erwiesen.
Einlagen beim Fersensporn
Eine frühzeitige Diagnose und individuelle Behandlung sind entscheidend, um die Beschwerden zu mildern und eine Chronifizierung zu verhindern. Bei anhaltenden oder intensiven Schmerzen im Bereich der Ferse sollte ein Arzt konsultiert werden, um die beste Vorgehensweise zu ermitteln und eine unnötige Belastung der Lebensqualität zu vermeiden. So sollte die erste Massnahme die orthopädietechnische Versorgung sein. Beim plantaren Fersensporn sollte eine Analyse des Ganges und ggfs. der zugrundeliegenden Fussfehlstellung erfolgen, um eine Therapie mit Einlagen einzuleiten. Diese werden dann mit einer Weichpolsterung entlang der Sehne, die den Fuss aufspannt, ausgeführt, um diese zu entlasten. Bei Fehlstellungen können andere Faktoren mitbehandelt werden.
Der hintere Fersensporn ist mit Einlagen allein schwieriger zu behandeln. Meist kommen hier zusätzlich Bandagen, Fersenerhöhungen zur Entlastung der Achillessehne oder durch den Orthopädieschuhmacher angefertigte Fersenweichbettungen zum Einsatz.
Die enge Zusammenarbeit von Orthopäden, Orthopädieschuhmacher und -techniker führt in den meisten Fällen zum Erfolg.
Gregor Nowak
Einem Fersensporn kann durch eine gesunde Lebensweise, einschliesslich der richtigen Bewegung und (Fuss-)Haltung, vorgebeugt werden. Mit einem integrativen Ansatz kann ein individueller Plan zur Vorbeugung und Behandlung eines Fersensporn erstellt werden.
Häufige Fragen und Antworten zum Thema Fersensporn
Ein Fersensporn kann starke Schmerzen verursachen und schränkt oft die Mobilität ein. Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen zu Behandlungsmöglichkeiten, Übungen und weiteren Tipps zur Linderung.
Entzündungshemmende Medikamente und weiche Schuhe sollten zu einer schnellen Linderung führen. Langes Laufen auf hartem Untergrund sollte vermieden werden, ebenso wie Barfusslaufen mit Fussbodenheizung.
Dehnübungen der Fußsohlen- und Achillessehne sind hilfreich.
Ja, Dehnübungen sind ein wichtiger Bestandteil der Therapie.
Nein. Barfusschuhe sind wenig gepolstert. Bei einem Abrollen über die Ferse kann es zu Verschlimmerung kommen.
Salben sind in der Regel nicht wirksam, da die Hornhaut am Fuss zu dick ist, als dass Salben diese durchdringen könnten.
Es ist von einer bedingten Wirkung auszugehen.
Obwohl Pferdesalbe bei muskulären Problemen gut hilft, ist sie beim Fersensporn nur wenig hilfreich.
Auch hier ist keine grosse Linderung zu erwarten.
Entzündungshemmende Medikamente, entweder als Tabletten, oder direkt an den Ort des Geschehens mittels Injektion, können gute Wirkung entfalten.
Nein, der Fersensporn kann nicht zertrümmert werden. Aber die Stosswellentherapie kann den Körper anregen, die Verkalkung aufzulösen.
Meist handelt es sich um eine multifaktorielle Ursachenkombination aus Überlastung und Fehlstellung des Fusses.
Weiterführende Informationen
Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.