CMV (Zytomegalie)

Das Cytomegalievirus (CMV) gehört zur Familie der Herpesviren (Humanes Herpesvirus Typ 5) und ist weltweit verbreitet. Es ist auch unter den Bezeichnungen CMV, Cyto Virus, Cytomegalie oder Zytomegalie bekannt.
Bei immunkompetenten Menschen verläuft die Infektion meist unbemerkt oder mit milden grippeähnlichen Symptomen. Für immungeschwächte Personen, Schwangere und Neugeborene kann dieser sonst harmlose Infekt jedoch gefährlich sein. In diesen Fällen kann CMV schwere Organschäden verursachen, insbesondere im Zentralnervensystem, in der Lunge oder im Verdauungstrakt. Die Übertragung erfolgt durch Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Blut oder Muttermilch.
Was ist das Cytomegalievirus (CMV)?
Das Cytomegalievirus (CMV) ist ein DNA-Virus aus der Familie der Herpesviren (Herpesviridae). Nach einer Erstinfektion verbleibt es lebenslang im Körper und kann bei Immunschwäche reaktiviert werden. CMV wird durch direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen, was eine hohe Durchseuchung in der Bevölkerung zur Folge hat. Die Infektion erfolgt durch Blut, Körperflüssigkeiten und transplantierte Organe.
CMV Symptome
Bei einem gesunden Menschen bleibt eine CMV-Infektion oft symptomlos oder äussert sich mit grippeähnlichen Beschwerden. Typisch sind Mononukleose-ähnliche Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellungen und Halsschmerzen. Gefährlich wird das Virus insbesondere für immungeschwächte Personen und Neugeborene.
Die Symptomatik unterscheidet sich für ansonsten gesunde Menschen, immunsupprimierte Menschen und Schwangere.
Quellen:
Allgemeine Symptome des Cytomegalie Infektion
Das Cytomegalovirus kann eine Reihe von Symptomen hervorrufen, die oft mit einer klassischen Virusinfektion verbunden sind. Besonders in der Anfangsphase sind die Beschwerden vielfältig und können den Alltag der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Fieber:
Ein häufiges Symptom des Cytomegalovirus ist Fieber, das besonders bei einer Primärinfektion auftritt. Die Körpertemperatur kann über mehrere Tage bis Wochen erhöht sein und wird oft von Schüttelfrost begleitet. Das Fieber ist ein typisches Zeichen der körpereigenen Reaktion auf die Infektion und signalisiert eine verstärkte Immunabwehr.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit:
Betroffene des Cytomegalovirus berichten oft von anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung, die weit über das normale Mass hinausgeht. Diese extreme Kraftlosigkeit kann die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit stark einschränken und führt häufig zu längeren Phasen der Unfähigkeit, alltägliche Aktivitäten zu bewältigen.
Muskel- und Gelenkschmerzen
Muskel- und Gelenkschmerzen gehören ebenfalls zu den häufigsten Beschwerden, die mit einer Cytomegalie Infektion einhergehen. Diese Schmerzen können in ihrer Intensität variieren und vor allem in den ersten Tagen der Erkrankung stark ausgeprägt sein, was zu einer weiteren Einschränkung der Mobilität und des Wohlbefindens führt.
Kopfschmerzen
Kopfschmerzen sind ein weiteres typisches Symptom. Sie können sich als dumpf oder stechend äussern und in ihrer Intensität schwanken. Oft treten sie in Kombination mit anderen Symptomen wie Fieber oder Müdigkeit auf, was die allgemeine Belastung der betroffenen Person verstärkt.
Halsschmerzen, Schluckbeschwerden
Auch Halsschmerzen sind ein häufiges Symptom des Cytomegalovirus. Diese können von leichtem Kratzen bis hin zu starken, schmerzhaften Empfindungen beim Schlucken reichen. In vielen Fällen gehen sie mit weiteren Entzündungen im Rachenraum einher, was das Sprechen und Essen erschwert.
Symptome bei immungeschwächten Personen
Bei immungeschwächten Personen kann eine Infektion mit dem Cytomegalovirus schwerwiegendere und teils lebensbedrohliche Symptome hervorrufen. Das geschwächte Immunsystem ist weniger in der Lage, die Viruslast effektiv zu bekämpfen, was zu schweren Komplikationen führen kann.
Lungenschäden
Eines der schwerwiegendsten Symptome bei immungeschwächten Personen ist die Entwicklung von Lungenschäden, wie etwa einer Pneumonie. Diese Entzündung der Lunge kann zu Atemnot, starkem Husten und einer erheblichen Beeinträchtigung der Atemfunktion führen, was eine intensivmedizinische Behandlung notwendig machen kann.
Sehstörungen (Netzhautentzündung)
Das Cytomegalovirus kann auch die Augen betreffen und zu Sehstörungen führen, die oft durch eine Netzhautentzündung bedingt sind. Betroffene klagen über verschwommenes Sehen, Lichtempfindlichkeit und in schweren Fällen sogar über einen teilweisen Verlust des Sehvermögens. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung ist entscheidend, um bleibende Schäden zu vermeiden.
Gastrointestinale Beschwerden
Immungeschwächte Personen sind auch anfälliger für gastrointestinale Beschwerden, die häufig durch das Cytomegalovirus verursacht werden. Zu den typischen Symptomen gehören Durchfall, Übelkeit und Bauchkrämpfe, die zu einer weiteren Schwächung des Körpers führen können. In manchen Fällen kann die Infektion zu einer Dehydrierung führen, welche eine ärztliche Versorgung erfordert.
Enzephalitis (Hirnentzündung) oder Meningitis
In besonders schweren Fällen kann das Cytomegalovirus zu einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder der Hirnhäute (Meningitis) führen. Diese Erkrankungen sind mit starken Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit und neurologischen Ausfällen verbunden. Sie stellen eine ernsthafte Bedrohung für das Leben dar. Eine schnelle medizinische Behandlung ist hierbei unerlässlich.
Diagnostik der Cytomegalie Infektion
Die Diagnose einer Cytomegalie-Infektion erfolgt durch verschiedene klinische, labordiagnostische und histologische Verfahren. Besonders wichtig ist der Nachweis von CMV-spezifischen Antikörpern im Blut sowie der direkte Nachweis des Virus in Körperflüssigkeiten. Die Diagnostik spielt eine entscheidende Rolle, da CMV-Infektionen oft unauffällig verlaufen und erst durch gezielte Untersuchungen erkannt werden.
Klinische Diagnostik
Die erste Einschätzung basiert auf der Anamnese und den klinischen Symptomen (siehe oben). Besonders bei Neugeborenen und immungeschwächten Patienten ist eine genaue Untersuchung wichtig.
Labordiagnostik
Zur Bestätigung einer CMV-Infektion werden serologische Tests und molekulare Nachweismethoden eingesetzt. In der Serologie erfolgt der Nachweis von CMV-spezifischen IgM- und IgG-Antikörpern im Blut:
- IgM: Hinweis auf eine frische Infektion
- IgG: Hinweis auf eine frühere Infektion oder Immunität
Während IgM-Antikörper auf eine frische Infektion hinweisen, deuten IgG-Antikörper auf eine bereits durchgemachte oder chronische Infektion hin. Die IgG-Werte können mithilfe von Referenztabellen interpretiert werden, um den Infektionszeitpunkt besser einzugrenzen.
Ein direkter Virusnachweis gelingt durch eine PCR-Untersuchung, bei der CMV-DNA aus Blut, Urin oder anderen Körperflüssigkeiten nachgewiesen wird. Besonders bei Neugeborenen wird eine Urinkultur durchgeführt, um das Virus anzuzüchten.
Zusätzlich kann ein Blutbild Hinweise auf eine aktive Infektion liefern, insbesondere wenn der Monozytenanteil erhöht ist.
In besonderen Fällen, etwa bei immungeschwächten Patienten, kann eine Gewebebiopsie notwendig sein, um das Virus in infizierten Organen nachzuweisen.
Histologische Untersuchung
Bei Verdacht auf Gewebeschäden durch CMV kann eine histologische Untersuchung durchgeführt werden. Besonders bei immunsupprimierten Personen oder kongenitalen Infektionen wird mikroskopisch nach den für CMV typischen Einschlusskörperchen gesucht. Diese sind ein charakteristisches Zeichen einer CMV-Infektion in betroffenen Zellen.
Sind bei einer CMV Infektion die Monozyten zu hoch?
Bei einer CMV-Infektion kann der Monozytenanteil im Blut erhöht sein. Monozyten gehören zu den weissen Blutkörperchen und spielen eine wichtige Rolle in der Immunabwehr. Kommt es zu einer aktiven CMV-Infektion, reagiert das Immunsystem, indem es vermehrt Monozyten bildet, die das Virus bekämpfen sollen. Besonders in der akuten Phase kann ein erhöhter Monozytenwert auffallen.
Allerdings ist eine isolierte Erhöhung der Monozyten nicht spezifisch für CMV, da sie auch bei anderen Virusinfektionen oder chronischen Entzündungen auftreten kann. Daher werden für eine sichere Diagnose weitere Tests, die oben beschriebene serologische Untersuchung (CMV-IgM, CMV-IgG) oder ein PCR-Nachweis der Virus-DNA, durchgeführt.
Behandlung/ Therapie bei Zytomegalie
Die Behandlung einer CMV-Infektion ist abhängig vom Schweregrad der Infektion und dem Immunstatus der betroffenen Person. Während gesunde Menschen mit einem funktionierenden Immunsystem in der Regel keine spezielle Therapie benötigen, kann die Infektion bei Neugeborenen oder immungeschwächten Personen schwerwiegende Folgen haben. In solchen Fällen kommen sowohl schulmedizinische als auch komplementärmedizinische Ansätze zum Einsatz.
Schulmedizinische Ansätze
In schweren Fällen oder bei immungeschwächten Patienten und Patientinnen wird eine antivirale Therapie mit Virostatika eingesetzt, um die Vermehrung des Virus zu hemmen. Häufig verwendete Wirkstoffe sind:
- Ganciclovir: Wird vor allem bei Immunsupprimierten und schwerwiegenden CMV-Infektionen eingesetzt. Es hemmt die Virusvermehrung, kann aber Nebenwirkungen wie eine Beeinträchtigung der Blutbildung haben.
- Valganciclovir: Eine orale Form von Ganciclovir, die häufig bei CMV-Retinitis oder kongenitaler CMV-Infektion angewendet wird.
- Foscarnet: Eine Alternative für Patienten, die Ganciclovir nicht vertragen oder bei denen eine Resistenz besteht.
- Cidofovir: Wird bei schweren CMV-Infektionen eingesetzt, insbesondere wenn andere Medikamente nicht ausreichend wirken.
Zusätzlich erfolgt eine symptomatische Behandlung, um vorliegende Beschwerden zu lindern. Hierzu zählen Fiebersenkende Medikamente (wie beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen) bei Fieber sowie schmerzlindernde Medikamente, um Kopf- und Halsschmerzen entgegenzuwirken. Falls durch die CMV-Infektion Entzündungen entstehen, werden diese durch entzündungshemmende Medikamente gelindert. Ausserdem ist Flüssigkeitssubstitution sehr wichtig, um möglichem Flüssigkeitsverlust entgegenzuwirken.
Bei immungeschwächten Patienten müssen mögliche Komplikationen, wie eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder eine Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis), gezielt behandelt werden. In bestimmten Fällen kann zudem eine Therapie mit Immunglobulinen sinnvoll sein, um das geschwächte Immunsystem zu unterstützen.
Komplementärmedizinische Ansätze
Neben den schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es alternative Therapieformen, die das Immunsystem stärken und die Genesung unterstützen können.
Dazu gehören unter anderem folgende Therapien:
- Hyperthermie und Fiebertherapie: Die Hyperthermie und Fiebertherapie sind therapeutische Massnahme, welche die heilende Wirkung des körpereigenen Fiebers ausnutzen. Durch gezieltes Anheben der Körpertemperatur soll das Immunsystem aktiviert und die Virusabwehr unterstützt werden.
- Sanum-Therapie: Die Sanum-Therapie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die auf der Stärkung des körpereigenen Milieus basiert und den Organismus dabei unterstützen soll die körpereigene Immunantwort zu stärken. So kann der Körper das Virus besser bekämpfen.
- Ozontherapie: Durch die Zufuhr von aktivem Sauerstoff (Ozon) soll das Immunsystem stimuliert und die Viruslast reduziert werden. Bei der Ozonbehandlung wird das Immunsystem unterstützt, Schmerzen gelindert und der Körper zur Selbstheilung angeregt.
- Darmsanierung: Da CMV-Infektionen mit Durchfallsymptomen einhergehen können, wird eine Darmsanierung empfohlen, um die Darmflora zu stabilisieren und das Immunsystem zu unterstützen.
CMV in der Schwangerschaft
Bei Schwangeren verläuft eine Erstinfektion mit CMV in der Regel symptomlos oder mit milden grippeähnlichen Beschwerden. Problematisch wird es, wenn das Virus über die Plazenta auf das Kind übertragen wird (kongenitale CMV-Infektion). Dies kann besonders im ersten und zweiten Trimester zu schweren Komplikationen führen.
Die möglichen Folgen einer angeborenen CMV-Infektion reichen von milden Symptomen bis hin zu schweren Behinderungen.
Etwa 10-15 % der infizierten Neugeborenen zeigen bei der Geburt Symptome. Auch scheinbar gesunde Babys können später noch Spätfolgen wie Hörverlust oder Entwicklungsstörungen entwickeln.
CMV wird durch Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Tränen, Muttermilch oder Genitalsekrete übertragen. Besonders kleine Kinder, die das Virus häufig in sich tragen, stellen eine Ansteckungsquelle dar. Schwangere, die engen Kontakt mit Kleinkindern haben, sind daher besonders gefährdet. Aufgrund dessen sollten besonders Schwanger beim Umgang mit Kleinkindern auf eine sorgfältige Hygiene achten.
Symptome beim Kind durch CMV in der Schwangerschaft (Kongenitale CMV-Infektion)
Die kongenitale CMV-Infektion bedeutet, dass sich ein ungeborenes Kind bereits während der Schwangerschaft mit dem Cytomegalovirus (CMV) ansteckt. Dies geschieht, wenn die Mutter das Virus während der Schwangerschaft erstmals bekommt oder eine frühere Infektion erneut aktiv wird. Für gesunde Erwachsene ist es meist harmlos, aber für ungeborene Babys kann es ernsthafte Folgen haben.
Nicht alle betroffenen Neugeborenen zeigen sofort Symptome. Manche kommen gesund zur Welt und entwickeln erst später Probleme, während andere von Geburt an sichtbare Anzeichen oder Entwicklungsstörungen aufweisen. Die Ausprägung und Schwere der Erkrankung können also sehr unterschiedlich sein.
Quellen:
Wachstumsstörungen beim Fötus
Eine intrauterine CMV-Infektion (Infektion innerhalb der Gebärmutter) kann zu einer Wachstumsverzögerung führen. Betroffene Föten zeigen häufig ein geringes Geburtsgewicht, was auf eine gestörte Plazentafunktion und direkte virale Effekte auf das fetale Wachstum zurückzuführen ist.
Hörverlust
Ein Hörverlust gehört zu den häufigsten Folgen einer angeborenen CMV-Infektion. Dabei sind die Nerven im Innenohr betroffen, sodass das Gehirn Geräusche nicht mehr richtig verarbeiten kann. Manche Babys haben direkt nach der Geburt Probleme mit dem Hören, bei anderen wird der Hörverlust erst später bemerkt. Das Gehör kann sich mit der Zeit weiter verschlechtern, und die Beeinträchtigung kann nur ein Ohr oder beide Ohren betreffen.
Entwicklungsstörungen
CMV kann das Gehirn des Babys schädigen und dazu führen, dass es sich langsamer entwickelt. Manche Kinder haben Schwierigkeiten beim Lernen, Sprechen oder Bewegen. In schweren Fällen kann es zu Lähmungen oder starken Bewegungsstörungen kommen. Ausserdem kann der Kopf kleiner als normal bleiben (Mikrozephalie), weil sich das Gehirn nicht richtig entwickelt. Bei vielen betroffenen Babys findet man auch Ablagerungen von Kalk im Gehirn, die auf eine frühere Schädigung hinweisen.
Gelbsucht des Neugeborenen
Einige Babys mit einer CMV-Infektion entwickeln eine Gelbsucht (Ikterus). Dabei verfärbt sich die Haut gelblich, weil sich Bilirubin im Blut ansammelt. Das kann passieren, wenn die Leber, die für den Abbau von Bilirubin zuständig ist, noch nicht richtig arbeitet oder durch das Virus geschädigt wurde. Oft ist die Leber vergrössert (Hepatomegalie), auch die Milz kann vergrössert sein (Splenomegalie).
Blutungen
CMV kann die Blutbildung des Babys beeinflussen, sodass es weniger Blutplättchen (Thrombozyten) gibt. Diese sind wichtig für die Blutgerinnung. Wenn sie fehlen, können kleine, punktförmige Blutungen in der Haut auftreten, sogenannte Petechien, oder es kann zu stärkeren Blutungen kommen. Dies ist häufig ein Zeichen einer schweren systemischen Infektion.
Prävention
Bei der Prävention von Zytomegalievirus (CMV) liegt der Fokus auf unterschiedliche Präventionsmassnahmen und regelmässigen Gesundheitschecks, insbesondere für Risikogruppen. Schwangere und immunsupprimierte Personen profitieren von einer engmaschigen Überwachung, um eine Infektion frühzeitig zu erkennen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Quellen:
Prävention bei Immungeschwächten Patienten:
Immungeschwächte Personen, wie Organtransplantierte, Krebspatienten unter Chemotherapie oder HIV-Infizierte, haben ein besonders hohes Risiko für schwere Verläufe einer CMV-Infektion. Um Komplikationen zu vermeiden, spielt die Prävention eine entscheidende Rolle.
Eine wichtige Massnahme ist die antivirale Prophylaxe, die insbesondere nach Transplantationen angewendet wird, um einer CMV-Reaktivierung oder -Erkrankung entgegenzuwirken. Hierbei kommen häufig Virostatika wie Ganciclovir oder Valganciclovir zum Einsatz.
Darüber hinaus sind regelmässige Kontrolluntersuchungen essenziell. Durch engmaschige Laborkontrollen, beispielsweise mittels PCR-Testung auf CMV-DNA im Blut, kann eine Infektion frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Zusätzlich kann bei bestimmten Hochrisikopatienten eine Immunglobulin-Supplementierung erwogen werden. Diese Therapie soll das Immunsystem unterstützen und das Risiko einer schweren CMV-Erkrankung verringern.
Durch diese Massnahmen lässt sich das Infektionsrisiko deutlich reduzieren und die Prognose immungeschwächter Patienten verbessern.
Quellen:
- specific intravenous immunoglobulin for the prevention of primary CMV infection and disease after marrow transplant – PubMed [EN]
- Intravenous immunoglobulin infusions for the prophylaxis of secondary cytomegalovirus infection – PubMed [EN]
- Cytomegalovirus in solid organ transplant recipients-Guidelines of the American Society of Transplantation Infectious Diseases Community of Practice – PubMed [EN]
Prävention in der Schwangerschaft (Kongenitale Infektionen)
Schwangere, die nicht immunisiert sind, sollten eine CMV-Exposition vermeiden. Es sollten konsequente Hygienemassnahmen, insbesondere im Kontakt mit Kindern, angewandt werden. Hierzu gehören Händewaschen und auch Vermeidung des Kontakts mit Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin und Schleimsekreten von Kindern. Nach Kontakt sollten die Hände sorgfältig gewaschen werden.
Eine weitere Massnahme ist die Testung auf CMV-Infektion, insbesondere bei bestehendem Risikofaktor.
CMV Spätfolgen
Die CMV-Infektion kann nicht nur bei Neugeborenen und immungeschwächten Patienten langfristige Folgen nach sich ziehen, sondern auch bei gesunden Individuen. Während die akute Infektion meist unbemerkt bleibt oder mit milden Symptomen verläuft, können bei bestimmten Risikogruppen erhebliche Spätfolgen auftreten, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.
Spätfolgen bei Neugeborenen
Bei Neugeborenen, die die kongenitale CMV-Infektion erleiden, können die Spätfolgen teils schwerwiegende Auswirkungen haben. Selbst Kinder, die bei der Geburt asymptomatisch sind, können später gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Hörverlust, Entwicklungsverzögerungen oder kognitive Defizite entwickeln. Etwa 10–15 % der infizierten Neugeborenen zeigen Symptome, die auch Jahre nach der Geburt auftreten können. Hierzu gehören Symptome wie neurologische Schäden und Sehstörungen.
Spätfolgen bei Immungeschwächten
Bei immungeschwächten Patienten, wie HIV-Patienten oder Organtransplantierten, kann eine CMV-Infektion zu schweren Langzeitschäden führen. Betroffen sein kann besonders häufig die Lunge, was zu chronischen Atembeschwerden und einer CMV-Pneumonie führen kann. Darüber hinaus können wiederkehrende Infektionen auftreten, die zu dauerhaften Organschäden, z. B. an der Leber oder am Magen-Darm-Trakt, führen. Unbehandelt kann eine CMV-Infektion auch bei diesen Patienten zu schwerwiegenden Komplikationen und sogar zum Tod führen.
Quellen:
Spätfolgen bei Gesunden
Während die meisten gesunden Erwachsenen nach einer CMV-Infektion keine langfristigen Spätfolgen erleben, können in sehr seltenen Fällen auch bei immunkompetenten Personen Langzeitfolgen wie chronische Fatigue, wiederkehrende Virus-Aktivierung oder Sehstörungen auftreten. Diese Spätfolgen sind jedoch in der Regel weniger gravierend und treten vor allem bei Personen mit eingeschränkter Immunfunktion auf.
Quellen:
Dr. med. Karsten Ostermann M.A.
Das Zytomegalie Virus kann unbemerkt, über viele Jahre persistieren und die Gesundheit aus dem Gleichgewicht bringen. Nachweislich wirksame integrative Therapiepläne können bei einer CMV-Infektion eine wertvolle Unterstützung bieten.

Fragen und Antworten zum CMV
Um Ihnen ein besseres Verständnis zu vermitteln, haben wir die häufigsten Fragen zum Zytomegalievirus (CMV) zusammengestellt und beantwortet.
Zytomegalie (CMV) ist eine weit verbreitete Virusinfektion, die durch das humane Cytomegalovirus verursacht wird. In den meisten Fällen verläuft die Infektion unbemerkt und bleibt symptomfrei. CMV gehört zur Familie der Herpesviren und bleibt nach einer Erstinfektion lebenslang im Körper, kann aber bei bestimmten Risikogruppen (wie Schwangeren oder immungeschwächten Personen) zu schwerwiegenden Komplikationen führen.
Die Symptome einer CMV-Infektion können sehr unterschiedlich sein und hängen vom Gesundheitszustand der betroffenen Person ab. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion meist symptomfrei oder mit milden Grippesymptomen wie Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen.
Bei immungeschwächten Personen oder Neugeborenen können schwere Symptome wie Lungenentzündungen, Augenentzündungen oder neurologische Schäden auftreten.
Das Zytomegalievirus wird über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Urin, Blut, Sperma oder Muttermilch übertragen. Besonders häufig erfolgt die Ansteckung durch engen Kontakt, wie das Küssen oder den Austausch von Körperflüssigkeiten.
Schwangere können das Virus auf ihr ungeborenes Kind übertragen, was zu einer sogenannten kongenitalen CMV-Infektion führen kann.
Zytomegalie wird in erster Linie durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten einer infizierten Person übertragen. Zu den häufigsten Übertragungswegen zählen:
- Speichel (z. B. beim Küssen)
- Urin (besonders bei Kleinkindern)
- Blut (z. B. bei Bluttransfusionen oder Organtransplantationen)
- Sperma und Vaginalsekret
CMV IgG ist ein Antikörper, den der Körper nach einer Infektion mit dem Zytomegalievirus bildet. Das Vorhandensein von CMV IgG im Blut zeigt an, dass eine Person in der Vergangenheit mit dem Virus infiziert war und eine Immunantwort entwickelt hat. Der IgG-Titer bleibt nach der Infektion lebenslang im Körper und schützt vor einer erneuten Infektion.
Zu den möglichen Spätfolgen einer CMV-Infektion gehören langfristige gesundheitliche Probleme wie Hörverlust, Entwicklungsverzögerungen und kognitive Beeinträchtigungen bei Neugeborenen mit kongenitaler Infektion. Bei immungeschwächten Personen können chronische Lungen- oder Lebererkrankungen, eine CMV-Pneumonie oder wiederkehrende Virus-Aktivierungen auftreten. Gesunde Erwachsene haben in der Regel keine langfristigen Spätfolgen.
Nein, in der Schweiz und in Deutschland ist CMV in der Regel nicht meldepflichtig, da es meist keine schwerwiegenden akuten Erkrankungen verursacht. Bei besonderen Ausbrüchen oder in risikobehafteten Populationen (wie bei Neugeborenen oder Immunsupprimierten) kann jedoch eine Meldung erforderlich sein, insbesondere in Fällen von kongenitaler CMV-Infektion.
Ja, die Monozyten können bei einer CMV-Infektion im Blut erhöht sein. Monozyten gehören zu den weissen Blutkörperchen und spielen eine wichtige Rolle in der Immunabwehr. Kommt es zu einer aktiven CMV-Infektion, reagiert das Immunsystem, indem es vermehrt Monozyten bildet, die das Virus bekämpfen sollen. Besonders in der akuten Phase kann ein erhöhter Monozytenwert auffallen. Allerdings ist eine isolierte Erhöhung der Monozyten nicht spezifisch für CMV, daher werden für eine sichere Diagnose weitere serologische Tests durchgeführt.
Video zum Thema chronische Infektionen
Weiterführende Informationen
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