Schilddrüsenkrebs

Schilddrüsenkrebs ist eine seltene Krebserkrankung, bei der bösartige Zellen in der Schilddrüse entstehen, einem wichtigen Organ für die Regulierung des Stoffwechsels. Obwohl Schilddrüsenkrebs im Vergleich zu anderen Krebsarten relativ gut behandelbar ist, ist dennoch eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um die Heilungschancen zu verbessern und Komplikationen so gut wie möglich zu vermeiden. Zu den häufigsten Anzeichen für Schilddrüsenkrebs gehören typischerweise Knoten im Halsbereich, Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen und Heiserkeit. Die Lebenserwartung bei Schilddrüsenkrebs ist oftmals gut, besonders wenn der Krebs noch in einem frühen Stadium entdeckt wird. Die Behandlung besteht oftmals aus einer Kombination aus Operation, Radiojodtherapie und gegebenenfalls Hormontherapie.
Was ist Schilddrüsenkrebs?
Schilddrüsenkrebs ist ein maligner Tumor, der aus den Zellen der Schilddrüse entsteht. Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ im Halsbereich, das für die Produktion von Hormonen verantwortlich ist, die den Stoffwechsel steuern. Bei dieser Form von Krebs handelt es sich um die häufigste endokrine Entartung, die zudem überwiegend bei Frauen auftritt. Der Tumor entwickelt sich durch eine Vielzahl von Veränderungen in den Zellen, häufig entstehen diese durch genetische Mutationen oder durch eine langfristige Belastung der Schilddrüse durch Strahlung. Diese Veränderungen können dazu führen, dass die Zellen unkontrolliert wachsen und sich zu einem Krebs entwickeln.
Schilddrüsenkrebs wird je nach Art und Aggressivität des Tumors in verschiedene Stadien und Differenzierungsgrade (Grading) eingeteilt, um die Ausbreitung und den Schweregrad des Tumors genauer zu bestimmen. In der Regel gibt es vier Stadien, wobei Stadium 1 einen nur lokal begrenzten Tumor bezeichnet und Stadium 4 für bereits gebildete Metastasen in anderen Organen. Das Grading bezieht sich darauf, wie stark die Tumorzellen bereits von gesunden Zellen abweichen und gibt damit genauere Aufschlüsse über die Aggressivität des Tumors. Schilddrüsenkrebs, insbesondere das papilläres und follikuläres Karzinom, wächst in der Regel recht langsam und hat bei frühzeitiger Diagnose eine sehr gute Prognose, weshalb die Notwendigkeit, den Tumor nach einem Grading zu klassifizieren, für die Therapieentscheidung oft weniger entscheidend ist. Obwohl der Krebs im Allgemeinen gut behandelbar ist, variiert die Prognose je nach Tumortyp und Stadium. Die Todesrate von Schilddrüsenkrebs ist im Vergleich zu anderen Krebsarten relativ niedrig, insbesondere bei bereits frühzeitiger Erkennung und Behandlung.
Formen von Schilddrüsenkrebs
Schilddrüsenkrebs wird in verschiedene Formen unterteilt, die sich hinsichtlich ihrer Entstehung, Ausbreitung und Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden. Die häufigsten Formen sind papilläres und follikuläres Karzinom, während seltener vorkommende, aber aggressivere Formen das anaplastische und medulläre Karzinom sind.
- Papilläres Karzinom: Das papilläre Karzinom ist die häufigste Form des Schilddrüsenkrebses und macht etwa 80% aller Fälle aus. Es betrifft in der Regel die Follikelzellen der Schilddrüse. Die Krebszellen des papillären Karzinoms wachsen oft langsam und bilden mikroskopische Papillen-ähnliche Strukturen. Typisch für Papilläre Karzinome ist es, sich relativ spät in benachbarte Lymphknoten auszubreiten. Sie sind in den meisten Fällen gut behandelbar und haben eine ausgezeichnete Prognose, insbesondere bei frühzeitiger Diagnose.
- Follikuläres Karzinom: Das follikuläre Karzinom macht in der Regel etwa 10-15% der Schilddrüsenkrebsfälle aus. Es entsteht ebenfalls aus den Follikelzellen und wächst tendenziell etwas langsamer als das papilläre Karzinom. Diese Form von Schilddrüsenkrebs streut jedoch schneller in entfernte Organe wie Lunge und Knochen.
- Anaplastisches Karzinom: Das anaplastische Karzinom ist eine sehr seltene, aber besonders aggressive Form von Schilddrüsenkrebs, die etwa 1-2% der Fälle ausmacht. Sie entwickelt sich oft aus einem bereits bestehenden papillären oder follikulären Karzinom und wächst extrem schnell. Anaplastische Karzinome sind in der Regel nicht operierbar und haben eine sehr schlechte Prognose, da sie sich schnell in benachbarte Gewebe und Organe ausbreiten und resistent gegen viele Therapeutika sind.
- Medulläres Karzinom: Das medulläre Karzinom betrifft als einzige Form die C-Zellen der Schilddrüse. Sie sind normalerweise für die Produktion von Calcitonin verantwortlich. Diese Form von Schilddrüsenkrebs macht etwa 5-10% der Schilddrüsenkrebsfälle aus. Medulläre Karzinome neigen oft dazu, in die benachbarten Lymphknoten und manchmal auch in weiter entfernte Organe zu metastasieren. Sie sind daher schwieriger zu behandeln als papilläre und follikuläre Karzinome.
Jede dieser Formen von Schilddrüsenkrebs hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale, Behandlungsmöglichkeiten und Prognosen, wobei eine frühzeitige Diagnose eine entscheidende Rolle für den Erfolg der Behandlung aller Formen von Schilddrüsenkrebs spielt.
Schilddrüsenkrebs Symptome und Anzeichen
Schilddrüsenkrebs kann sich durch eine Vielzahl von Symptomen äussern, die oftmals auf das Wachstum des Tumors oder auf eine mögliche Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion zurückzuführen sind. Da die Schilddrüse eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und in der Regulierung von Hormonen spielt, können die Symptome eines Schilddrüsentumors oft Ähnlichkeiten zu denen einer Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse aufweisen.
- Schmerzen im Hals: Der Tumor kann auf benachbarte Nerven und Strukturen drücken, was zu Schmerzen führt, insbesondere beim Schlucken oder Sprechen.
- Knoten im Halsbereich: Ein tastbarer Knoten im Hals, insbesondere im Bereich der Schilddrüse, ist eines der typischsten Symptome für Schilddrüsenkrebs.
- Heiserkeit: Wenn der Tumor auf den Nerven drückt, der die Stimmbänder innerviert, können Heiserkeit oder Veränderung der Stimme entstehen.
- Schluckbeschwerden: Der Tumor kann die Speiseröhre oder Luftröhre beeinträchtigen, was das Schlucken erschwert.
- Atemnot: Ein grösserer Tumor kann in manchen Fällen auch die Atemwege blockieren und zu Atemnot führen.
- Geschwollene Lymphknoten im Halsbereich: Schilddrüsenkrebs kann in die Lymphknoten metastasieren, was zu einer Schwellung im Halsbereich führt.
- Gewichtszunahme oder -abnahme, Müdigkeit: Diese Symptome sind oft Anzeichen für eine Funktionsstörung der Schilddrüse.
Die Symptome von Schilddrüsenkrebs ähneln häufig denen der Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) oder Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse). Bei Hypothyreose, die sich durch eine zu geringe Produktion von Schilddrüsenhormonen kennzeichnet, können Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und Schluckbeschwerden auftreten. Diese Symptome entstehen in der Regel durch einen verlangsamten Stoffwechsel. Auf der anderen Seite kann eine Hyperthyreose, die mit einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen verbunden ist, zu einer Gewichtsabnahme sowie zu Heiserkeit und Nervosität führen. Beide Erkrankungen können ähnliche Symptome wie Schilddrüsenkrebs hervorrufen, da der Tumor den Hormonhaushalt der Schilddrüse in den meisten Fällen mit beeinflusst. Deshalb ist es bei Verdacht auf Schilddrüsenkrebs besonders wichtig, alle Symptome sorgfältig zu überwachen und die genaue Ursache durch eine genaue Diagnostik abzuklären.
Schilddrüsenkrebs-Symptome bei Frau
Frauen haben ein deutlich höheres Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, was vor allem durch hormonelle Unterschiede zum männlichen Geschlecht bedingt ist. Die Symptome von Schilddrüsenkrebs bei Frauen können leicht mit denen von Schilddrüsen-Funktionsstörungen verwechselt werden, wie beispielsweise hormonellen Störungen, Menstruationsstörungen und Gewichtsproblemen. Diese Beschwerden sind häufig eher mit einer Schilddrüsenunter- oder überfunktion oder den Wechseljahren verbunden, was die Diagnose erschweren kann. Ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs besteht vor allem bei postmenopausalen Frauen, da die hormonellen Veränderungen in dieser Lebensphase die Schilddrüse anfälliger für Tumorbildungen machen können. Das Risiko steigt daher mit zunehmendem Alter und ist in der Regel bei Frauen höher, da sie in einem höheren Prozentsatz Schilddrüsenerkrankungen entwickeln. Daher sollten Frauen bei Verdacht auf Schilddrüsenprobleme und bei ungewöhnlichen hormonellen Veränderungen einen Arzt aufsuchen, um mögliche Schilddrüsentumore frühzeitig zu erkennen.
Schilddrüsenkrebs Ursachen und Risikofaktoren
Die genaue Ursache für Schilddrüsenkrebs ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch gibt es verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen können. Diese Faktoren betreffen häufig sowohl genetische als auch umweltbedingte Einflüsse und können das Entstehen von Tumoren in der Schilddrüse nachweislich begünstigen.
- Genetische Prädisposition: Eine familiäre Häufung von Schilddrüsenkrebs oder vererbten Syndrome, wie der Multiple Endokrinen Neoplasie Typ 2, können das Risiko erhöhen. Hierbei liegt eine genetische Veranlagung vor, die eine prädisponierte Anfälligkeit für Krebs in der Schilddrüse mit sich bringt.
- Exposition gegenüber Strahlung: Besonders bei Menschen, die in ihrer Kindheit oft einer hohen Strahlenexposition ausgesetzt waren, beispielsweise durch frühere Bestrahlungen im Kopf-Hals-Bereich, ist das Risiko für Schilddrüsenkrebs deutlich erhöht.
- Hormonelle Einflüsse und Autoimmunerkrankungen: Hormonelle Einflüsse, wie sie in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten, können das Risiko für Schilddrüsenkrebs beeinflussen. Zudem haben Frauen eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, was auf eine hormonelle Disposition hinweist. Auch Autoimmunerkrankungen wie die Hashimoto können das Krebsrisiko erhöhen, da sie oftmals mit chronischen Entzündungen einhergehen.
- Alter und Geschlecht: Das Risiko für Schilddrüsenkrebs steigt mit zunehmendem Alter, allerdings können auch junge Menschen, insbesondere Frauen, erkranken.
- Familiäre Vorbelastung
- Jodmangel: Ein unzureichender Jodspiegel im Körper, insbesondere in Regionen, in denen die Jodversorgung nicht ausreichend gewährleistet ist, kann zu einer Schilddrüsenvergrösserung und langfristig auch zu Schilddrüsenkrebs führen. Ein Jodmangel führt dazu, dass die Schilddrüse verstärkt Jod aufnehmen muss, was das Risiko von Zellveränderungen erhöhen kann.
- Umweltgifte und Schadstoffe: Auch eine Exposition gegenüber bestimmten Umweltgiften, wie Quecksilber oder Pestiziden, wird als möglicher Risikofaktor für Schilddrüsenkrebs angesehen. Sie können das hormonelle Gleichgewicht stören und Veränderungen in den Schilddrüsenzellen begünstigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der Regel das Risiko für Schilddrüsenkrebs durch ein Zusammenspiel von genetischen, umweltbedingten und hormonellen Faktoren beeinflusst wird. Ein Verständnis über diese Risikofaktoren ist daher entscheidend, um frühzeitig Massnahmen zur Prävention und Diagnose zu ergreifen.
Schilddrüsenkrebs erkennen: Das sind die wichtigsten Tests für eine sichere Diagnose
Die Diagnose von Schilddrüsenkrebs erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus mehreren klinischen Untersuchungen, bildgebenden Verfahren und Gewebeproben. Zu Beginn wird häufig eine Palpation des Halses durchgeführt, bei der gezielt nach Knoten oder Vergrösserungen in der Schilddrüse oder den benachbarten Lymphknoten gesucht wird. Eine tastbare Schwellung kann erste Hinweise auf einen Tumor geben, sie ist jedoch nicht allein ausschlaggebend, um einen Tumor zu bestätigen. Mittels einer Feinnadelbiopsie kann in der Regel eine endgültige Diagnose gestellt werden. Dabei wird mit einer dünnen Nadel eine kleine Gewebeprobe aus dem verdächtigen Bereich der Schilddrüse entnommen und mikroskopisch auf Krebszellen untersucht. Diese Untersuchung ist entscheidend, um letztenendes zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren zu unterscheiden und die genaue Art des Schilddrüsenkrebses festzustellen. Ein weiteres wichtiges diagnostisches Verfahren ist der Ultraschall, der oft die primär bildgebende Methode ist. Durch den Ultraschall werden die Schilddrüse und mögliche Knoten sichtbar gemacht, was eine schnelle und nicht-invasive Untersuchung möglich macht. Wenn ein Verdacht auf Metastasen oder eine Ausbreitung des Tumors besteht, kommen CT (Computertomographie) und MRT (Magnetresonanztomographie) zum Einsatz. Beide Verfahren liefern präzise Bilder und sind besonders nützlich, um Tumore in weiter tiefer gelegenen Bereichen des Halses oder benachbarten Organen zu untersuchen. Zusätzlich kann auch die Szintigraphie verwendet werden, um die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen und mögliche metastasierende Tumoren zu erkennen. Durch all diese verschiedenen diagnostischen Methoden wird eine umfassende Beurteilung des Schilddrüsenkrebses und seiner Ausbreitung ermöglicht, was von grosser Bedeutung für die Auswahl der geeigneten Therapie ist.
Welche Blutwerte bei Schilddrüsenkrebs von Bedeutung sind
Bei der Diagnose und Überwachung von Schilddrüsenkrebs spielen verschiedene Blutwerte eine entscheidende Rolle, die mittels einer Blutuntersuchung erfasst werden. So kann der funktionelle Zustand der Schilddrüse und das Vorhandensein von Krebszellen im Körper beurteilt werden. Zu den wichtigsten Parametern gehören:
- TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): Dieser Wert ist ein Indikator für die Funktion der Schilddrüse. Ein hoher TSH-Wert deutet auf eine Unterfunktion der Schilddrüse hin, während niedrige TSH-Werte eine Überfunktion anzeigen können.
- T3 (Triiodthyronin) und T4 (Thyroxin): Diese Hormone sind für die Regulierung des Stoffwechsels im Körper verantwortlich. Ein Ungleichgewicht kann auf Funktionsstörungen der Schilddrüse hinweisen.
- Calcitonin: Dieser Wert ist besonders wichtig, da Calcitonin nur in den C-Zellen der Schilddrüse produziert wird. Ein erhöhter Calcitonin-Wert kann daher auf das Vorliegen eines medullären Schilddrüsenkarzinoms hinweisen. Ein Anstieg des Calcitonins wird oft als Tumormarker verwendet, um das Voranschreiten der Erkrankung zu überprüfen.
- Thyreoglobulin: Dieser Wert ist besonders relevant für Patienten, die wegen eines papillären oder follikulären Schilddrüsenkarzinoms behandelt wurden. Ein erhöhter Thyreoglobulin-Wert kann ein Zeichen für ein Rezidiv oder das Vorhandensein von Metastasen sein. Es wird oft als Tumormarker nach der Entfernung der Schilddrüse genutzt.
Diese Blutwerte sind nicht nur entscheidend für eine Diagnose, sondern auch für die Überwachung des Krankheitsverlaufs und das frühzeitige Erkennen von Rückfällen oder Metastasen.
Behandlung bei Schilddrüsenkrebs
Die Behandlung von Schilddrüsenkrebs umfasst oftmals eine Vielzahl von Ansätzen, die je nach Art, Stadium und individuellen Faktoren des Patienten ausgewählt und angepasst werden. Zu den häufigsten Behandlungen gehören chirurgische Eingriffe, Strahlentherapie, und in bestimmten Fällen auch Chemotherapie sowie zielgerichtete Therapien. Darüber hinaus spielen regelmässige Nachkontrollen und gut strukturierte Nachsorge eine entscheidende Rolle, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls erneut zu behandeln. Die Wahl der Therapie hängt folglich von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Tumors, dem Grad der Ausbreitung und den spezifischen Bedürfnissen des Patienten.
Schulmedizinische Ansätze
Die Behandlung von Schilddrüsenkrebs richtet sich orientierend an der Tumorart, dem Stadium der Erkrankung und möglichen Metastasen. Eine der wichtigsten schulmedizinischen Therapien ist die chirurgische Entfernung der Schilddrüse, die sogenannte Thyreoidektomie. Dabei wird entweder die gesamte Schilddrüse oder nur ein Teil entfernt. Falls sich bereits Krebszellen in den umliegenden Lymphknoten angesiedelt haben, kann auch eine zusätzliche Lymphknotenentfernung erforderlich sein, um das Risiko eines erneuten Tumorwachstums zu minimieren. Bei einer chirurgischen Entfernung der Schilddrüse bestand oftmals ein erhöhtes Risiko für eine Recurrensparese sowie Nachblutungen, doch durch moderne chirurgische Verfahren wie die intraoperative Neuromonitoring-Technik und verbesserte hämostatische Methoden konnte dieses Risiko mittlerweile deutlich minimiert werden.
Nach einer operativen Entfernung der Schilddrüse kommt oft ergänzend die Radiojodtherapie zum Einsatz. Hierbei wird dem Patienten radioaktives Jod verabreicht, das gezielt verbliebene Krebszellen in der Schilddrüse oder im Körper zerstört, ohne dabei gesundes Gewebe stark zu beeinträchtigen. Diese Therapie ist besonders wirksam bei differenzierten Schilddrüsenkarzinomen wie dem papillären oder follikulären Karzinom, da diese Tumorarten Jod aufnehmen und dadurch gezielt durch das radioaktive Jod zerstört werden können.
Zusätzlich kann eine gezielte medikamentöse Therapie notwendig sein, insbesondere bei aggressiveren oder fortgeschrittenen Tumorformen. Thyreostatische Medikamente helfen dabei, das Wachstum von Schilddrüsenzellen genauer zu kontrollieren, während moderne Kinase-Inhibitoren gezielt Signalwege im Tumor blockieren und so die weitere Zellteilung hemmen können. In bestimmten Fällen wird auch eine Immuntherapie eingesetzt, um das körpereigene Abwehrsystem zusätzlich zu stärken und die Bekämpfung der Krebszellen zu unterstützen.
Jede dieser Behandlungsmethoden wird individuell auf den Patienten abgestimmt, um eine bestmögliche Heilungschance zu gewährleisten und Rückfälle zu vermeiden.
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Komplementärmedizinische Ansätze
Die komplementärmedizinischen Ansätze bei Schilddrüsenkrebs und anderen Krebserkrankungen konzentrieren sich darauf, die konventionelle Behandlung zu unterstützen, die Lebensqualität zu verbessern und körperliche sowie psychische Belastungen zu lindern. Diese Massnahmen zielen darauf ab, den Heilungsprozess zu fördern und Nebenwirkungen der schulmedizinischen Therapien zu verringern.
- Hyperthermie: Die Hyperthermie ist eine Behandlung, bei der Gewebe mit Hilfe von Wärme einer gezielten Therapie ausgesetzt wird. Bei Krebspatienten kann die Hyperthermie das Tumorwachstum bremsen und die Wirkung von Strahlentherapie oder Chemotherapie verstärken. Dabei können lokale Hyperthermie und Ganzkörperhyperthermie oftmals einen Ansatz in der Behandlung von Krebs finden.
- Misteltherapie: Die Misteltherapie ist ein weit verbreiteter komplementärmedizinischer Ansatz in der Krebsbehandlung. Es wird angenommen, dass Mistelpräparate das Immunsystem stimulieren und die Krebstherapie unterstützen, indem sie Tumorzellen gezielt angreifen. Diese Therapie kann zusätzlich auch die Lebensqualität der Patienten verbessern, indem sie das allgemeine Wohlbefinden steigert und Nebenwirkungen wie Erschöpfung und Appetitlosigkeit lindert.
- Ozontherapie: Bei der Ozontherapie wird medizinisches Ozon in den Körper eingebracht, um die Sauerstoffversorgung der Gewebe zu verbessern und somit Entzündungen zu reduzieren. Es wird angenommen, dass diese Form der Therapie das Immunsystem stärkt und den Heilungsprozess positiv unterstützt, indem sie die Sauerstoffversorgung der Zellen verbessert und die Regeneration fördert.
- Ernährung und Mikronährstoffe: Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung ist essentiell, um den Körper während der Krebstherapie zu stärken. Mikronährstoffe wie Vitamine, z.B. Vitamine D und C, Mineralstoffe wie Selen und sekundäre Pflanzenstoffe können eine wichtige Rolle beim Zellschutz, der Stärkung des Immunsystems und der Reduktion von Entzündungsprozessen spielen. Spezielle Ernährungsstrategien, wie die antioxidative Diät, werden in einigen Fällen auch in der Krebstherapie verwendet, um das Tumorwachstum zu beeinflussen.
- Alternativmedizinische Verfahren: Zu den alternativen Behandlungsansätzen gehören Techniken wie Akupunktur und Meditation, die zur Linderung von Schmerzen, der Reduktion von Stress und der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen können. Akupunktur wird insbesondere eingesetzt, um unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erschöpfung während der Chemotherapie zu lindern, während Meditation hilft, die geistige Ruhe und Konzentration zu fördern. Beide Methoden können ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung eingesetzt werden.
Alle diese komplementärmedizinischen Ansätze können die schulmedizinische Behandlung ergänzen und als unterstützende Massnahmen den Heilungsprozess sowie das allgemeine Wohlbefinden der Patienten fördern.
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Schilddrüsenkrebs Lebenserwartung und Prognose
Schilddrüsenkrebs ist insgesamt eine Krebsart mit einer sehr guten Prognose, vor allem bei einer frühzeitigen Diagnose. Die Erkrankung entwickelt sich in der Regel recht langsam und lässt sich mit verschiedenen Therapien wie einer Operation oder Radiojodtherapie oft gut behandeln. Entscheidend für die Lebenserwartung sind dabei die genaue Tumorart und das Stadium bei der Diagnose. Im Allgemeinen haben viele Patienten mit Schilddrüsenkrebs gute Aussichten auf eine vollständige Heilung. Auch Patienten mit fortgeschrittenem Krebs haben noch gute Überlebenschancen, besonders bei gut differenzierten Tumoren.
Lebenserwartung und Überlebenschancen bei Schilddrüsenkrebs
Die Prognose bei Schilddrüsenkrebs ist in der Regel sehr gut. Für gut differenzierte Formen wie das papilläre und follikuläre Karzinom ist die 5-Jahres-Überlebensrate nahezu 100%, wenn der Tumor auf die Schilddrüse begrenzt ist. Diese Formen wachsen deutlich langsamer und sprechen gut auf Radiojodtherapien an, was den Erfolg der Behandlung entscheidend unterstützt. Im Gegensatz dazu sind die Prognosen für medulläre und undifferenzierte Tumoren, wie dem anaplastischen Karzinom, schlechter. Dies ist meist auf ein deutlich aggressives Wachstum sowie ein geringeres Ansprechen auf die Standardtherapien zurückzuführen. Bei diesen Formen sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate signifikant, besonders bei sehr fortgeschrittenen Stadien.
Schilddrüsenkrebs mit Metastasen Prognose
Die Prognose von Schilddrüsenkrebs verschlechtert sich, wenn der Krebs bereits Metastasen gebildet hat, insbesondere wenn diese sich in lebenswichtige Organe wie Lunge, Knochen oder Leber ausbreiten. Metastasen sind ein klares Indiz für ein Ausbreiten des Tumors über die Schilddrüse hinaus, was die Behandlung erschwert und die Überlebenschancen verringert. Dennoch ist es auch bei metastasiertem Schilddrüsenkrebs oft noch möglich, mit einer gezielten Behandlung wie Radiojodtherapie, Chemotherapie oder Immuntherapie die Krankheit unter Kontrolle zu bringen. Die Behandlung zielt darauf ab, das Tumorwachstum zu stoppen und die Lebensqualität zu erhalten.
Schilddrüsenkrebs und Lebensqualität
Die Diagnose Schilddrüsenkrebs kann auch erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen mit sich bringen, sowohl während der Behandlung als auch langfristig. Besonders nach einer Schilddrüsenentfernung können hormonelle Schwankungen auftreten, die zu Gewichtsveränderungen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und einem allgemeinen Unwohlsein führen. Die Schilddrüse ist für die Produktion wichtiger Hormone verantwortlich, die den Stoffwechsel und viele Körperfunktionen regulieren. Nach einer Entfernung oder Behandlungen wie der Radiojodtherapie kann es zu einer dauerhaften Hypothyreose kommen, die eine lebenslange Hormontherapie erforderlich macht, um den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Zudem besteht nach einer operativen Entfernung der Schilddrüse das Risiko einer Recurrensparese, einer Schädigung des Stimmbandnervs, die zu anhaltender Heiserkeit oder sogar Atemproblemen führen kann. Des Weiteren spielt auch die psychische und emotionale Unterstützung eine entscheidende Rolle. Viele Patienten kämpfen mit den psychischen Auswirkungen der Diagnose und Behandlung sowie Angst und Stress. Daher ist es wichtig, möglicherweise professionelle psychologische Betreuung in Anspruch zu nehmen, um die seelische Gesundheit zu unterstützen. Auch Selbsthilfegruppen können eine wertvolle Möglichkeit für Austausch und Unterstützung bieten, während auch die Unterstützung durch Familie und Freunde eine zentrale Rolle bei der emotionalen Bewältigung der Krankheit spielt. Daher ist es entscheidend, die Lebensqualität während der Behandlung zu berücksichtigen und zu unterstützen.
Heilungschancen und Langzeitbehandlung
Schilddrüsenkrebs hat bei rechtzeitiger Diagnose und adäquater Behandlung in den meisten Fällen sehr gute Heilungschancen. Besonders bei den häufigsten Formen wie dem papillären und follikulären Karzinom ist die Prognose äusserst positiv, mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von nahezu 100%. Die Behandlung umfasst oft die chirurgische Entfernung der Schilddrüse, begleitet von einer Radiojodtherapie, die zusätzlich verbleibende Tumorzellen zerstört und somit das Risiko eines Rückfalls minimiert. Nach erfolgter Behandlung ist auch eine langfristige Überwachung entscheidend, um sicherzustellen, dass keine Rückfälle auftreten.
Schilddrüsenkrebs Nachsorge
Die Nachsorge bei Schilddrüsenkrebs ist von grosser Bedeutung, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen und die Lebensqualität der Patienten zu sichern. Sie umfasst regelmässige Bluttests zur Kontrolle von Parametern wie TSH, Thyreoglobulin, Calcitonin und Anti-Tg-Antikörpern, die auf verbleibende Tumorzellen hinweisen können. Ausserdem werden häufig ergänzende Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um den Halsbereich auf mögliche Veränderungen, Rückfälle oder Lymphknotenmetastasen zu überprüfen. Die Häufigkeit und Art der Nachsorgeuntersuchungen hängen jedoch vom Tumortyp und Stadium des Schilddrüsenkrebses ab. Bei gutartigen oder weniger fortgeschrittenen Tumoren sind die Untersuchungen oft weniger intensiv, während bei aggressiveren Formen, wie dem anaplastischen oder medullären Karzinom, engmaschigere Kontrollen unumgänglich sind.
Dr. med. Karsten Ostermann M.A.
Die Zusammenarbeit zwischen Endokrinologen und integrativer Medizin ermöglicht individuelle Behandlungspläne, die nicht nur die Krankheit behandeln, sondern auch die Lebensqualität des Patienten nach der Operation sichern.

Häufige Fragen zu Schilddrüsenkrebs
Im Folgenden wollen wir genauer auf Ihre Fragen rund um das Thema Schilddrüsenkrebs eingehen.
Die ersten Anzeichen von Schilddrüsenkrebs sind oft schmerzlose, tastbare Knoten im Hals, die sich vergrössern können. Manchmal treten auch ergänzende Beschwerden wie Heiserkeit, Schluckprobleme oder ein Druckgefühl im Hals auf, wenn der Tumor auf umliegende Strukturen drückt. Geschwollene Lymphknoten im Halsbereich können ebenfalls ein Hinweis sein. Da die Symptome zunächst recht unspezifisch sind, sollte jede Veränderung der Schilddrüse ärztlich abgeklärt werden.
Ja, Schilddrüsenkrebs ist in den meisten Fällen gut heilbar, insbesondere wenn er frühzeitig diagnostiziert wird. Die differenzierten Formen wie das papilläre und follikuläre Karzinom haben eine sehr hohe Heilungschance, oft über 90 %, insbesondere mit einer Kombination aus Operation und Radiojodtherapie. Weniger gut differenzierte oder anaplastische Formen haben eine schlechtere Prognose, erfordern aber ebenfalls eine intensive Behandlung. Des Weiteren sind regelmässige Nachsorgeuntersuchungen entscheidend, um Rückfälle frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die Lebenserwartung bei unbehandeltem Schilddrüsenkrebs hängt stark von der Art und dem Stadium des Tumors ab. Gut differenzierte Karzinome wie das papilläre oder follikuläre Schilddrüsenkarzinom wachsen langsam, jedoch können sie ohne Therapie über Jahre hinweg Metastasen bilden. Medulläre und insbesondere anaplastische Schilddrüsenkarzinome sind oft deutlich aggressiver und führen unbehandelt oft innerhalb weniger Monate bis Jahre zum Tod.
Die Überlebenschancen bei Schilddrüsenkrebs sind insgesamt sehr gut, insbesondere bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung. Das papilläre und follikuläre Schilddrüsenkarzinom haben eine 5-Jahres-Überlebensrate von über 90–100 %, da sie langsam wachsen und gut behandelbar sind. Medulläre Karzinome haben eine etwas schlechtere Prognose, mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von etwa 75 %, die abhängig vom Stadium ist. Das anaplastische Schilddrüsenkarzinom hingegen ist die aggressivste Form, mit einer Überlebensrate von unter 10 %, da es sehr schnell metastasiert und schwer behandelbar ist.
Schilddrüsenkrebs kann durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Laborwerten gut erkannt werden. Erste Anzeichen sind oftmals ein schmerzloser Knoten im Hals, Heiserkeit oder Schluckbeschwerden. Eine Ultraschalluntersuchung ist hilfreich, um verdächtige Knoten zu identifizieren, während eine Feinnadelbiopsie zur Sicherung der Diagnose dient. Blutwerte wie TSH, Calcitonin oder Thyreoglobulin können zusätzliche Hinweise auf eine bösartige Veränderung geben.
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