Fettleber (Steatosis hepatis)

Fettleber

Die Leber ist eines der zentralen Organe im menschlichen Körper und erfüllt lebenswichtige Funktionen wie die Entgiftung, Speicherung von Nährstoffen sowie die Produktion von Gallenflüssigkeit. Kommt es zu einer Ablagerung von Fett in den Zellen der Leber (Hepatozyten), spricht man von einer Fettleber oder Steatosis hepatis. Dies ist eine häufige und oft unterschätzte Erkrankung und kann langfristig zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen.

Was ist eine Fettleber?

Die Fettleber (Steatosis hepatis) beschreibt eine übermässige Fettablagerung in den Leberzellen (Hepatozyten), die häufig durch Überernährung, Alkoholkonsum oder Stoffwechselstörungen ausgelöst wird. Sie wird gefährlich, wenn sie unbehandelt bleibt, da sie zu Entzündungen (Fettleberhepatitis), Leberfibrose oder sogar zur Leberzirrhose führen kann.

Liegt der Fettleber übermässiger Alkoholkonsum zugrunde, bezeichnet man diese Form als alkoholische Fettleber (AFL). Ist die Fettleber durch eine andere Ursache entstanden, bezeichnet man diese als nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD).

Quellen:

Stufen der Fettleber / Zusammenhang von Fettleber und Leberzirrhose

Die Fettlebererkrankung kann in verschiedenen Stadien verlaufen – von einer harmlosen Fettablagerung bis hin zur gefährlichen Leberzirrhose. Für die Prognose entscheidend ist das frühzeitige Erkennen der Erkrankung und die Behandlung der Ursachen. Die Entwicklung der Stufen verdeutlicht, wie eine unbehandelte Fettleber zur Leberzirrhose führen kann.

Quellen:

Stufe 1 - Steatosis Hepatis

In der ersten Phase kommt es zur vermehrten Einlagerung von Fett in den Leberzellen, ohne dass eine Entzündung vorliegt. Die Leberfunktion ist in diesem Stadium noch nicht stark eingeschränkt, und die Erkrankung bleibt häufig unbemerkt – und symptomlos.

Durch Lebensstiländerungen lässt sich die Fettleber in diesem Stadium oft problemlos rückgängig machen.

Stufe 2 - Steatohepatitis (Fettleberhepatitis)

In dieser Phase kommt es zur Entwicklung einer  entzündlichen Reaktion in der Leber. Die Fetteinlagerungen schädigen die Leberzellen und führen zu einer chronischen Entzündung. Durch diese Entzündung erhöht sich das Risiko für eine Fibrose (Bildung von Narbengewebe anstelle von Lebergewebe), was den Krankheitsverlauf verschlechtern kann. Symptome wie Müdigkeit, Oberbauchschmerzen und Lebervergrösserung (Hepatomegalie) können auftreten.

Stufe 3 - Leberzirrhose

In etwa 10 % der Fälle führt eine unbehandelte Fettleber zur Leberzirrhose. Dieses Stadium ist durch den fortschreitenden Umbau des Lebergewebes in funktionsloses Narbengewebe gekennzeichnet. Die Leber verliert zunehmend ihre Funktionen, was zu Komplikationen wie Aszites, Ikterus und Leberversagen führen kann.
Die alkoholische Steatosis hepatis ist der Hauptverursacher der Leberzirrhose.

Bei 10-30 % der Betroffenen mit nicht-alkoholischer Fettleber (NAFLD) kann die Erkrankung ebenfalls zur Zirrhose führen.

Quellen:

Ursachen Fettleber

Durch eine gestörte Fettverwertung der Leber kommt es zu einer Einlagerung von Fett in den Leberzellen (Hepatozyten). Dies kann unterschiedlichste Ursachen haben: Neben der alkoholischen Fettleber (AFL) welche durch übermässigem Alkoholkonsum entsteht, können auch andere Ursachen eine sogenannte nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) verursachen. Hierzu zählen beispielsweise Stoffwechselerkrankungen, ungesunde Ernährung und genetische Faktoren. Da eine unbehandelte Fettleber zu schwerwiegenden Leberschäden führen kann, ist es wichtig, die Ursachen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Massnahmen einzuleiten.

Quellen:

Alkohol (AFL)

Die häufigste Ursache für eine Fettleber ist übermässiger Alkoholkonsum. Der Abbau von Alkohol belastet die Leber stark und fördert die Einlagerung von Fett. Eine langfristige, alkoholbedingte Fettleber kann in eine alkoholische Steatohepatitis (ASH) übergehen und das Risiko für eine Leberzirrhose erheblich steigern.

Quellen:

Adipositas

Übergewicht und insbesondere eine ausgeprägte Adipositas fördern die Entwicklung einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD). Überschüssiges Fett wird nämlich nicht nur im Fettgewebe, sondern auch in der Leber gespeichert.

Adipositas geht oft mit anderen Stoffwechselerkrankungen – wie Insulinresistenzen und Diabetes Mellitus Typ 2 – einher, die das Risiko für eine Fettleber zusätzlich steigern.

Quellen:

Stoffwechselstörungen (Adipositas, Insulinresistenzen: Diabetes mellitus Typ 2)

Eine Insulinresistenz führt dazu, dass die Körperzellen weniger empfindlich auf Insulin reagieren. Dies kann zu dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten und einer vermehrten Fetteinlagerung in der Leber führen. Menschen mit Adipositas, Diabetes mellitus oder einer gestörten Glukosetoleranz haben daher ein erhöhtes Risiko für eine Fettleber.

Quellen:

Ungesunde Ernährung

Eine kalorienreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an Zucker, gesättigten Fetten und stark verarbeiteten Lebensmitteln kann die Fetteinlagerung in der Leber fördern. Besonders Fructose (z. B. in Softdrinks) kann zur Entwicklung einer Fettleber beitragen. Zudem begünstigt eine ungesunde und unausgeglichene Ernährung Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2, welche ebenfalls zur Bildung einer Fettleber führen können.

Nährstoffmängel

Ein Mangel an essentiellen Nährstoffen wie Vitamin E, Cholin und Omega-3-Fettsäuren kann den Fettstoffwechsel der Leber beeinträchtigen. Dies kann die Entstehung einer Fettleber begünstigen oder deren Fortschreiten beschleunigen. Nährstoffmängel sind sehr häufig eine Begleiterscheinung vom Alkoholabusus.

Eine ausgewogene Ernährung spielt also auch bei der Prävention eine wichtige Rolle, um eine Fettleber nicht zu begünstigen.

Hohe Blutfettwerte

Erhöhte Triglycerid- und Cholesterinwerte im Blut stehen in direktem Zusammenhang mit einer Fettleber. Überschüssige Fette, die nicht in den Körperzellen gespeichert werden, gelangen in die Leber und fördern dort die Fettansammlung.

Diese treten bei Alkoholabusus, Adipositas, Diabetes mellitus und auch familiären Stoffwechselerkrankungen wie Hypercholesterinämie auf.

Bluthochdruck / Metabolisches Syndrom

Bluthochdruck steht in engem Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom, welches auch die Entstehung einer Fettleber begünstigt. Eine dauerhaft erhöhte Blutdruckbelastung kann die Leberfunktion beeinträchtigen und das Risiko für eine Leberfibrose erhöhen.

Das metabolische Syndrom ist eine Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck, Insulinresistenz und erhöhten Blutfettwerten. Es gilt als eine der Hauptursachen der nicht-alkoholischen Fettleber.

Quellen:

Toxine

Die Leber gilt als das zentrale Entgiftungsorgan des Körpers. Das bedeutet, die Leber filtert Schadstoffe aus dem Blut und baut diese ab. Diese Schadstoffe können aus der Umwelt (z.B. Schwermetalle, Pestizide) oder auch durch Nahrung aufgenommen werden (z.B. Alkohol, Drogen, Lebensmittelzusatzstoffe, kontaminierte Nahrung). Auch Medikamente, Zigarettenrauch und Feinstaub fallen unter Schadstoffe, welche die Leber versucht abzubauen.

Eine erhöhte Toxinbelastung führt zu oxidativem Stress und fördert Entzündungsprozesse – dies greift die Leberzellen direkt an. Dies kann zu einer Überbelastung der Entgiftungsfunktion führen und in Folge zu einer Einlagerung von Fett in den Leberzellen.

Quellen:

Medikamente

Bestimmte Medikamente können die Fettverwertung der Leber beeinträchtigen und so eine medikamenteninduzierte Fettleber verursachen. Hierzu gehören Medikamente wie Kortikosteroide, Zytostatika und einige Antidepressiva.
Auch der längere oder übermässige Gebrauch von Schmerzmitteln (z.B. Paracetamol), Antibiotika oder Chemotherapeutika können die Leber belasten und so das Risiko der Entstehung einer Fettleber erhöhen.

Erbliche Stoffwechselerkrankungen

Genetische Störungen wie Dyslipidämien, das Gilbert-Syndrom oder Hämochromatose können den Fettstoffwechsel der Leber beeinflussen und so eine Fettleber-Entstehung begünstigen.

Das Gilbert-Syndrom gilt meist als harmlos, kann jedoch bei zusätzlichen Belastungen wie Übergewicht oder Toxinen, zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Schäden führen – hierzu gehört auch die erhöhte Anfälligkeit für die Entstehung einer Fettleber.

Bei der Hämochromatose besteht eine genetisch bedingte Überladung des Körpers mit Eisen. Dies lagert sich in der Leber ab und sorgt für eine Schädigung der Leberzellen. Hierdurch erhöht sich das Risiko für die Entwicklung einer Fettleber.

Fettleber Symptome

Die Fettleber verläuft in den frühen Stadien meist symptomlos und wird daher häufig zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung oder Blutuntersuchung entdeckt.

Erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium treten Symptome auf: bei der Entwicklung einer entzündlichen Reaktion (Stufe 2) oder schweren Leberschädigungen wie der Leberzirrhose (Stufe 3).

Quellen:

Symptome Stufe 1 - Steatosis hepatis

Die erste Stufe verläuft in der Regel symptomfrei. Bei fortgeschrittenem Verlauf können Symptome wie Völlegefühl oder Druckgefühl im rechten Oberbauch (Lebergegend), Blähungen und verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit auftreten.

Symptome Stufe 2 - Statohepatitis

Bei der nicht-alkoholischen Fettleberentzündung (NASH) und der alkoholbedingten Fettleber Entzündung treten erstmals deutliche Symptome auf. Diese Stufe bezeichnet man dann auch als Steatohepatitis.

Symptome der Steatohepatitis:

  • Entzündungsreaktion: erhöhte Leberwerte im Blutbild (ALT, AST, Gamma-GT)
  • Gelbsucht (Ikterus): Gelbfärbung der Haut und des Augenweiss aufgrund einer gestörten Bilirubinausscheidung
  • Allgemeine Beschwerden: Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Schmerzen oder Druckgefühl in der Lebergegend

Symptome Stufe 3 - Leberzirrhose Symptome

In der letzten Stufe des Krankheitsverlaufes, kommt es aufgrund der starken Vernarbung (Fibrose) der Leber zu erheblichen Funktionseinschränkungen. Hierdurch treten schliesslich ernsthafte Symptome auf:

  • Gelbsucht (Ikterus): Gelbfärbung der Haut und des Augenweiss aufgrund einer gestörten Bilirubinausscheidung
  • Hautveränderung: Rötung der Handflächen (Palmaerythem) und kleine Spinnenartige Blutgefässe auf der Haut (Spider nävi)
  • Trommelschlegelfinger: Vergrösserung der Fingerspitzen
  • Juckreiz am ganzen Körper

Quellen:

Diagnostik Fettleber

Die Diagnostik der Fettleber erfolgt meist zufällig, da sie in der Regel in den frühen Stadien symptomlos verläuft. Im Rahmen von Routineuntersuchungen fällt sie dann beispielsweise durch auffällige Leberwerte im Blutbild oder bei einer Routine Ultraschalluntersuchung auf.

Zur Bestimmung des Schweregrades und zum Einleiten der richtigen Therapie ist eine genaue Diagnostik notwendig.

Quellen:

Leberwerte Blutbild - Gamma GT Wert (GGT Wert), GPT Wert, GOT Wert, Albumin und Bilirubin

Die Leberwerte im Blutbild können den Zustand der Leber gut widerspiegeln.

GOT (auch AST oder ASAT) und GPT (auch ALT oder ALAT) sind die Leberenzyme und können auf Leberzellschädigungen hindeuten. Während die GOT auch in anderen Organen vorkommt, ist die GPT hingegen leberspezifisch. Daher gilt sie als guter Marker für den Zustand der Leber.

Gamma-GT (kurz GGT) steht für die Gamma-Glutamyltransferase. Auch sie ist in anderen Organsystemen zu finden, die höchste Expression findet sich jedoch in der Leber.

Bei einer bestehenden Fettleber kann es zur Erhöhung dieser drei Enzyme im Blutbild kommen.

Quellen:

Bildgebende Verfahren (Ultraschall, MRT, CT, MRE)

Zur Diagnostik der Fettleber können ebenfalls bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT, CT und MRE herangezogen werden.

Häufig wird die Fettleber im Rahmen einer routinemässigen Ultraschalluntersuchung diagnostiziert. Hierbei erscheint die Leber hell und vergrössert. Auf dieser Basis kann bereits eine Diagnose gestellt werden.

Auch mithilfe einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) können überschüssige Fettansammlungen innerhalb der Leber festgestellt werden.

Die Magnetresonanz-Elastographie (MRE) dient dazu festzustellen, ob gegebenenfalls Narbengewebe oder eine Leberzirrhose vorliegen.

Quellen:

Leberbiopsie

Die Leberbiopsie ist unter den Diagnostikverfahren der eindeutigste Test, allerdings auch der einzige invasive. Bei der Biopsie wird Lebergewebe entnommen und anschliessend Mikroskopisch untersucht. Mit Hilfe der Biopsie kann genau beurteilt werden, ob eine Fettleber vorliegt, welche Ursache zugrunde liegt und wie gravierend die Leberschädigung ist.

Quellen:

Fettleber Behandlung / Fettleber heilen

Das Ziel der Behandlung ist das Entlasten der Leber, durch das Beheben beziehungsweise das unter Kontrolle bringen der Ursache. Die Fettleber ist in der Regel reversibel – insofern es nicht bereits zur Fibrosierung gekommen ist.

Die Behandlungsform ist natürlich abhängig von der zugrundeliegenden Ursache.

Quellen:

Medikamente absetzen

Ist die Ursache für die Fettleber ein bestimmtes Medikament, sollte ärztlich abgeklärt werden, ob es möglich ist, das Medikament durch ein anderes zu ersetzen oder gar abzusetzen. In jedem Fall sollte dies mit dem Arzt besprochen werden.

Unter diese Medikamente fallen beispielsweise Kortikosteroide, einige Chemotherapeutika und auch die vermehrte Einnahme von Schmerzmitteln (z.B. Paracetamol). 

Fettleber Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung und die Reduktion von Übergewicht spielen bei der Behandlung der Fettleber eine grosse Rolle. Durch eine angepasste Diät kann der Prozess der “Leberentfettung” gefördert und die Symptome gelindert werden.

Adipositas, familiäre Hypercholesterinämie, Diabetes mellitus Typ 2 und auch übermässiger Alkoholkonsum sind nur einige Beispiele für Ursachen der Fettleber, bei der eine Lebensstiländerung essentiell für ihre Behandlung ist.

Durch eine reduzierte Kalorienzufuhr kann das Körpergewicht und so auch die Fettablagerungen innerhalb der Leber reduziert werden.

Zudem sollte auf stark verarbeitete Lebensmittel, raffinierten Zucker, Transfette und zu viele Kohlenhydrate verzichtet werden. Stattdessen sollten Lebensmittel wie Obst, Gemüse, gesunde Fette (z.B. Nüsse), Vollkornprodukt und Proteine (z.B. Fisch und Geflügel) in den Ernährungsplan aufgenommen werden.

Quellen:

Alkoholkonsum einstellen

Liegt übermässiger Alkoholkonsum der bestehenden Fettleber zugrunde, ist das Einstellen des Alkoholkonsums der wichtigste therapeutische Ansatz. Da Alkohol zu einer Schädigung und in dessen Folge zur Verfettung der Leberzellen führt, kann die Leber sich bei bestehendem Alkoholkonsum nicht regenerieren. Rascher Alkoholentzug kann aber seriöse und teils lebensgefährliche Begleiterscheinungen mit sich ziehen, deswegen sollte man dieses unbedingt zuerst mit einem Arzt abklären.

Diabetes behandeln / Triglyceride senken

Bei einem unbehandelten Diabetes mellitus und erhöhten Triglycerid-Werten (TAG-Werten) im Blut wird das Ablagern von Fett in der Leber begünstigt.

Die Triglyceride im Blut können infolge von Diabetes mellitus oder auch aufgrund anderer Stoffwechselerkrankungen erhöht sein. Diese gilt es durch Anpassung der Ernährung oder auch medikamentös zu senken, um so die Fettablagerung der Leber abzubauen. 

Quellen:

Leber entgiften

Die Leber spielt eine zentrale Rolle bei der Entgiftung des Körpers, kann jedoch durch Alkohol, ungesunde Ernährung, Umweltgifte oder Medikamente stark belastet werden. Eine übermässige Belastung kann ihre Funktion einschränken und langfristig zu Schäden führen. Um die Leber zu entgiften, helfen eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, ausreichend Flüssigkeitszufuhr sowie regelmässige Bewegung. Auch die Reduzierung von Umweltgiften und eine gesunde Darmflora tragen zur Unterstützung der Leberfunktion bei. Professionelle Massnahmen der Entgiftung bei einem Experten können die Leberentgiftung weiter unterstützen. Dazu gehören z.B. die Chelat-Therapie oder die INUSpherese.

Darmsanierung

Die Gut-Liver-Achse spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD). Ein gestörtes Darmmikrobiom kann die Darmbarriere schwächen, wodurch bakterielle Toxine in die Leber gelangen und dort Entzündungsreaktionen sowie Fetteinlagerungen fördern. Studien zeigen, dass eine gezielte Darmsanierung durch Probiotika, Präbiotika und eine ballaststoffreiche Ernährung die Darmflora stabilisieren, Entzündungen reduzieren und die Leberfunktion verbessern kann. Durch diese Massnahmen lässt sich die Entwicklung einer Fettleber positiv beeinflussen, und das Fortschreiten der Erkrankung kann möglicherweise verhindert werden. Eine gesunde Darmflora trägt somit wesentlich zur Entgiftung der Leber bei und unterstützt deren Regeneration.

Quellen:

Fettleber Folgen und Prognose

Unbehandelt kann die Fettleber schwere Komplikationen mit sich tragen. Eine häufige Folge ist die Vergrösserung der Leber – die Hepatomegalie. Diese kann mit einem Druckgefühl im rechten Oberbauch einhergehen.

Durch frühzeitige Diagnose und Behandlung ist die Prognose in der Regel gut und die Fettleber reversibel.

In fortgeschrittenen Stadien kann sich eine Entzündung der Leber ausbilden, was das Risiko einer Leberzirrhose erheblich steigert.

Quellen:

Leberzirrhose Symptome

Die Leberzirrhose ist eine mögliche Folge einer langjährig bestehenden, unbehandelten Fettleber. Besonders die durch starken Alkoholabusus bedingte Fettleber, birgt ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Leberzirrhose. Auch eine nicht-alkoholische Fettleber kann sich in seltenen Fällen zur Leberzirrhose entwickeln.

Typische Symptome:

  • Gelbsucht (Ikterus): Gelbfärbung der Haut und des Augenweiss durch gestörte Bilirubinausscheidung.
  • Bauchwassersucht (Aszites): Ansammlung von Wasser im Bauchraum zwischen den Organen.
  • Erhöhte Blutungsneigung: Im gesunden Zustand bildet die Leber die Gerinnungsfaktoren. Dies sind Proteine, die essentiell für die Blutgerinnung sind. Durch die verminderte Syntheseleistung der Leber kommt es zum Mangel an Gerinnungsfaktoren und somit zu einer gesteigerten Blutungsneigung.
  • Chronische Müdigkeit und Schwäche

Quellen:

Schwangerschaftsfettleber

In seltenen Fällen kann sich während der Schwangerschaft eine akute Schwangerschaftsfettleber entwickeln. Diese tritt meist im dritten Trimester auf und kann sowohl für die Mutter als auch für das Kind gefährlich werden.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind daher essentiell. Die Ursachen hierfür sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen genetische und biochemische Fettsäurestoffwechselstörungen der Leber eine entscheidende Rolle. Bei frühzeitiger Diagnose ist die Prognose meist gut.

Symptome sind Gelbsucht (Ikterus), Übelkeit und Müdigkeit.

Quellen:

Dr. med. Karsten Ostermann M.A.

Eine gesunde Lebensweise kann das Fortschreiten der Fettleber verlangsamen und in einigen Fällen sogar umkehren. Fachärzte können Ihnen mit individuellen Massnahmen zur Verbesserung der Lebergesundheit helfen.

Dr. Karsten Ostermann

Fragen und Antworten zur Fettleber

Die Fettleber (Steatosis hepatis) ist eine ernsthafte Erkrankung, die zwar häufig vorerst unbemerkt verläuft, jedoch zu schweren Folgen führen kann. Um Ihnen ein besseres Verständnis zu vermitteln, haben wir die häufigsten Fragen dazu zusammengestellt und beantwortet.

Bei einer Fettleber hilft eine gesunde Lebensweise: Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und der Verzicht auf Alkohol, um die Leber zu entlasten. Eine moderate Gewichtsabnahme und die Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder hohen Blutfettwerten sind ebenfalls essenziell. Mit diesen Massnahmen kann die Fettleber oft vollständig geheilt werden.

“Steatosis hepatis” ist ein anderer Begriff für die Fettleber. Sie bezeichnet eine krankhafte Ansammlung von Fett in den Leberzellen (Hepatozyten). Sie entsteht häufig durch übermässige Kalorienzufuhr, Alkohol, Stoffwechselerkrankungen oder ungesunde Lebensgewohnheiten. Obwohl sie anfangs meist symptomlos verläuft, kann sie unbehandelt zu Entzündungen, Leberfibrose oder sogar einer Leberzirrhose führen.

Erhöhte Leberwerte weisen auf eine mögliche Schädigung oder Belastung der Leber hin. Dabei werden vor allem die Enzyme Gamma-Glutamyltransferase (GGT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT) sowie Bilirubin und Albumin im Blut gemessen. Ursachen für erhöhte Werte können Lebererkrankungen wie Fettleber, Hepatitis, Leberzirrhose oder auch bestimmte Medikamente und Alkoholkonsum sein.

Normwerte für die Leber:

  • Gamma-Glutamyltransferase (GGT): Männer < 60 U/l, Frauen < 40 U/l
  • Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT): < 35 U/l
  • Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT): < 45 U/l für Männer, < 35 U/l für Frauen
  • Bilirubin: Gesamtbilirubin < 1,2 mg/dl (20 µmol/l)
  • Albumin: 35–52 g/l

Erhöhte Leberwerte wie Gamma-GT (GGT), GPT (ALT) und GOT (AST) können auf eine Leberschädigung hinweisen. Besonders gefährlich sind Werte, die dauerhaft erhöht sind oder stark ansteigen, da sie auf Entzündungen, Fettleber, Hepatitis oder Leberzirrhose hinweisen können.

Ein zu niedriges Albumin oder ein erhöhter Bilirubinspiegel können zudem auf eine eingeschränkte Leberfunktion hindeuten und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Das Gamma-GT (GGT, Gamma-Glutamyltransferase) ist ein wichtiger Marker für die Leberfunktion. Normwerte liegen bei Frauen unter 40 U/l und bei Männern unter 60 U/l.

Werte oberhalb dieser Grenzen können auf eine Leberschädigung durch Alkohol, Fettleber, Medikamente oder andere Ursachen hinweisen.

Besonders gefährlich sind stark erhöhte Werte von >200 U/l. Diese deuten auf schwerwiegende Erkrankungen wie eine Hepatitis oder Leberzirrhose hin. Hier ist eine ärztliche Abklärung dringend notwendig.

Die Rückbildung der Fettleber ist abhängig von der Schwere der Erkrankung und den ergriffenen Massnahmen. Bei konsequenter Ernährungsumstellung, Alkoholkarenz und regelmässiger Bewegung können sich erste Verbesserungen innerhalb weniger Wochen zeigen. Eine vollständige Regeneration der Leber dauert in der Regel mehrere Monate, kann aber bei schwereren Fällen auch länger dauern.

Bei einer bestehenden Fettleber empfiehlt sich eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln. Obst, Gemüse und Vollkornprodukte wie Haferflocken, Quinoa und Vollkornprodukte sollten in den Ernährungsplan eingebunden werden. Auch gesunde Fette wie Lachs, Avocado, Nüsse und Olivenöl sind sehr hilfreich, um eine Fettleber zu therapieren. Eiweissreiche Lebensmittel wie mageres Fleisch, Hülsenfrüchte oder fettarme Milchprodukte tragen ebenfalls zu einer ausgewogenen Ernährung bei.

Auf zuckerhaltige, fettige und stark verarbeitete Lebensmittel sollte unbedingt verzichtet werden.

Eine Fettleber bleibt oft lange symptomlos und wird häufig nur zufällig durch Blutuntersuchungen oder Bildgebung entdeckt. Erste Hinweise können unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, ein Druckgefühl im rechten Oberbauch oder Völlegefühl sein. Zur sicheren Diagnose sind erhöhte Leberwerte (Gamma-GT, GPT, GOT), ein Ultraschall der Leber oder weitere Tests wie eine Leberbiopsie notwendig.

Die Leber zu “entfetten” gelingt durch eine gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker und gesättigten Fetten, regelmässige Bewegung und der Verzicht auf Alkohol sind entscheidend.

Bereits eine moderate Gewichtsabnahme und die Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder hohen Blutfettwerten können die Leber entlasten und die Fettablagerungen reduzieren. So kann sich die Leber nach und nach regenerieren.

Nein, die Leber kann nicht schmerzen. Die Leber selbst hat keine Schmerzrezeptoren und kann daher nicht direkt Schmerzen. Beschwerden entstehen oft durch eine Dehnung der Leberkapsel, beispielsweise bei einer Lebervergrösserung (Hepatomegalie), was als Druck- oder Schmerzgefühl im rechten Oberbauch wahrgenommen wird. Solche Schmerzen können ein Hinweis auf Erkrankungen wie eine Fettleber, Entzündungen oder eine Stauung der Leber sein und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.