Endometriose

Endometriose

Die Endometriose ist eine gynäkologische Erkrankung, bei der endometriumartiges Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, ausserhalb der Gebärmutter wächst. Dabei kommt es insbesondere zu Ansiedlungen an den Eierstöcken, Eileitern oder dem Bauchfell. Weltweit sind etwa 10-15% der Frauen im gebärfähigen Alter von Endometriose betroffen. Dabei erleben sie häufig starke Schmerzen, insbesondere während der Menstruation, sowie Probleme beim Kinderwunsch. Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen auf die Lebensqualität und Fruchtbarkeit stellt Endometriose eine bedeutende medizinische und soziale Herausforderung dar.

Was ist Endometriose?

Die Endometriose ist eine chronische Erkrankung der Frau, bei der es zum Vorkommen von gebärmutterschleimhautähnlichem Gewebe ausserhalb der Gebärmutter kommt. Diese ektopischen Zellinseln können sich an verschiedenen Stellen im Körper ansiedeln, zum Beispiel an den Eierstöcken, am Bauchfell oder am Darm. Obwohl es sich um eine gutartige Erkrankung handelt, verursacht Endometriose oft starke Beschwerden, da das Gewebe auf den hormonellen Zyklus der Frau reagiert. Auf diese Weise baut sich die Schleimhaut auf, wird später abgestossen und blutet. Da die Blutung nicht auf natürlichem Weg abfliessen kann, kann es als Folge zu Entzündungen, Schwellungen und langfristig auch zu Vernarbungen kommen. Endometriose ist eine der häufigsten gutartigen, chronischen Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Dabei ist etwa jede zehnte Frau betroffen. Im Gegensatz zu Infektionskrankheiten, welche durch Erreger wie Bakterien oder Viren verursacht werden, ist die Endometriose nicht ansteckend. Es handelt sich dabei um eine nicht-infektiöse, hormonell beeinflusste Erkrankung, bei der gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe ausserhalb der Gebärmutter wächst und zu Beschwerden führt. 

Endometriose Ursachen

Die genauen Ursachen von Endometriose sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass verschiedene körperliche und genetische Einflüsse zusammenwirken und die Entstehung der Krankheit begünstigen können. Auch wenn bisweilen nicht alle Zusammenhänge verstanden sind, gibt es bereits einige Erklärungsansätze, die als besonders wahrscheinlich gelten.

  • Retrograde Menstruation: Bei der retrograden Menstruation kommt es nicht zu einem üblichen Abfliessen des Menstruationsbluts durch die Scheide, sondern über die Eileiter zurück in den Bauchraum. Auf diesem Weg können Schleimhautzellen ausserhalb der Gebärmutter angesiedelt werden.
  • Genetische Veranlagung: Endometriose tritt in manchen Familien gehäuft auf, was darauf hindeutet, dass eine erbliche Komponente beteiligt sein könnte.
  • Störungen im Immunsystem: Ein geschwächtes oder gestörtes Immunsystem könnte dafür verantwortlich sein, dass sich abgewanderte Schleimhautzellen nicht wie normalerweise abgebaut werden, sondern im Körper verbleiben und weiterwachsen.
  • Hormonelle Einflüsse: Das Hormon Östrogen spielt eine zentrale Rolle im Menstruationszyklus und bei der Zellvermehrung. Ein Überangebot an Östrogen oder eine besondere Empfindlichkeit gegenüber dem Hormon kann das Wachstum von Endometriose-Herden fördern.
  • Metaplasie-Theorie: Diese Theorie besagt, dass sich bestimmte Zellen des Bauchfells unter bestimmten Bedingungen in gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe umwandeln können.
  • Verbreitung über Blut- oder Lymphgefässe: Einige Wissenschaftler vermuten zudem, dass Zellen der Gebärmutterschleimhaut auch über den Blutkreislauf oder das Lymphsystem an andere Stellen im Körper gelangen können.

Endometriose Lokalisation

Endometriose kann an sehr unterschiedlichen Stellen im Körper auftreten, daher gestaltet sich die Erkrankung als recht vielseitig und ist oftmals aufgrund dessen schwer zu erkennen. Die Herde befinden sich fast immer ausserhalb der Gebärmutter, meist in Bereichen, die in direkter Nähe zu den inneren Geschlechtsorganen liegen. Je nach Ort der Herde können die Beschwerden stark variieren, weshalb eine auf jede einzelne Patientin abgestimmte Diagnostik entscheidend ist.

Häufige Lokalisation der Endometriose-Herde

In den meisten Fällen entstehen Endometriose-Herde im kleinen Becken, also in der Region rund um Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke. Da diese Bereiche nah an der Gebärmutter liegen, können sich dort leichter Zellen der Gebärmutterschleimhaut ansiedeln, wie etwa durch Zurückfliessen des Menstruationsblutes oder über Blut- und Lymphgefässe.

  • Eierstöcke (Ovarien): Hier können sogenannte Endometriose-Zysten, auch Schokoladenzysten genannt, entstehen. Sie sind mit altem Blut gefüllt und können den Eisprung beeinträchtigen. Aufgrund dessen sind sie oft mit Schmerzen verbunden.
  • Bänder der Gebärmutter: Die Ligamente, die die Gebärmutter im Becken stabilisieren, sind eine häufig von Endometriose betroffene Stelle. Endometriose an diesen Bändern kann besonders bei Bewegung oder während der Periode Schmerzen verursachen.
  • Bauchfell und Beckenraum: Endometriose-Herde finden sich oft an der Auskleidung der Bauchhöhle oder am Gewebe im kleinen Becken. Hier kann es durch die zyklisch aktiven Zellinseln zu Entzündungen oder Verwachsungen kommen.

Die häufige Betroffenheit dieser Regionen lässt sich vor allem dadurch erklären, dass sie nahe an der Gebärmutter liegen. Zudem sind diese Arten von Gewebe gut durchblutet und hormonell beeinflussbar. Diese beiden Faktoren begünstigen zudem die Einnistung und das Wachstum von gebärmutterschleimhautähnlichem Gewebe ausserhalb der Gebärmutter.

Seltene Lokalisation der Endometriose-Herde

Endometriose tritt am häufigsten im Bereich des kleinen Beckens auf, jedoch kann es in selteneren Fällen auch zu Absiedlungen an ungewöhnlichen Stellen im Körper kommen. Je nach Lokalisation der Herde können sie sehr unterschiedliche Symptome verursachen. Somit kann sich eine Endometriose auch durch Verdauungsprobleme, Schmerzen beim Wasserlassen oder auch Atembeschwerden bemerkbar machen. Solche Lokalisationen sind selten, sollten aber bei unklaren Beschwerden immer mitbedacht werden.

  • Aussenfläche des Darms: Endometriose kann sich an der Aussenseite des Darms, insbesondere des Dickdarms, anlagern. Dies kann zu Schmerzen beim Stuhlgang, Durchfall oder Verstopfungen führen. Sie kommen vor allem während der Periode vor.
  • Harnleiter: Sind die Harnleiter betroffen von Endometriose-Herden, kann es zu einer Verengung oder sogar zu einem Harnstau kommen. Dies kann langfristig die Nieren belasten, bleibt aber häufig zunächst unbemerkt.
  • Blase: Endometriose an der Blase kann zyklusabhängig zu häufigem Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen oder sogar Blut im Urin führen.
  • Pleura (Lungenfell): In sehr seltenen Fällen kann Endometriose in den Brustraum wandern. Frauen mit einer sogenannten thorakalen Endometriose berichten über zyklische Brustschmerzen, Husten oder sogar Atemnot.
  • Perikard (Herzbeutel): Extrem selten wurde Endometriose auch im Bereich des Herzens beobachtet. Solche Fälle sind klare Ausnahmen und medizinisch besonders anspruchsvoll.
  • Vulva: Endometriose im Bereich der äusseren Geschlechtsorgane ist sehr ungewöhnlich, kann aber starke Schmerzen oder tastbare Knoten verursachen. Sie sind oft ebenfalls zyklusabhängig.
  • Gebärmutterhals (Zervix): Auch im Bereich des Muttermundes können sich Herde der Endometriose entwickeln. So kommt es vor allem zu Kontaktblutungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
  • Operationsnarben des Abdomens: Nach operativen Eingriffen, wie etwa einem Kaiserschnitt, kann Endometriose in das Narbengewebe einwandern und dort Beschwerden verursachen, besonders bei Druck oder Dehnung der Narbe.

Zusammenhang von Endometriosis und Hidrometriosis

Endometriose und Hidrometriosis sind zwei unterschiedliche Krankheitsbilder, die jedoch in manchen Fällen miteinander verbunden sein können. Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, ausserhalb der Gebärmutter wächst. Diese Herde reagieren auf zyklische Veränderungen, was oft zu Schmerzen, Entzündungen und in manchen Fällen auch zu Fruchtbarkeitsproblemen führt.

Hidrometriosis, auch Hydrometra genannt, bezeichnet auf der anderen Seite einen Zustand, bei der sich Flüssigkeit in der Gebärmutter ansammelt. Dies ist oft der Fall, wenn der natürliche Abfluss über den Gebärmutterhals gestört ist, etwa durch eine Verengung (Zervixstenose), wie durch einen Tumor, Verwachsungen oder nach operativen Eingriffen. Diese Flüssigkeitsansammlung führt zu einem Spannungsgefühl im Unterbauch, aber kann auch völlig unbemerkt bleiben.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen Endometriose und Hidrometriosis besteht dann, wenn die Endometriose selbst zu Veränderungen im Bereich der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses führt. Endometriose-Herde oder narbige Strukturen können den Gebärmutterhals verengen, sodass die Schleimhautflüssigkeit nicht mehr regelrecht abfliessen kann. Die Folge ist eine Stauung der Flüssigkeit in der Gebärmutter, also eine Hidrometriosis. Auch anatomische Fehlbildungen oder Verwachsungen im kleinen Becken, die durch Endometriose begünstigt werden, können diesen Mechanismus fördern.

Wichtig zu betonen ist, dass die Endometriose eine systemische, hormonell getriebene Erkrankung ist, die den gesamten Körper betreffen kann. Hidrometriosis dagegen ist eher eine mechanische Folgeerscheinung, die nicht durch hormonelle Reize, sondern durch eine Blockade oder Engstelle entsteht. Dennoch ist es von Bedeutung, beide Krankheitsbilder auch in Verbindung bringen zu können, vor allem wenn bei betroffenen Frauen unklare Unterbauchbeschwerden oder ein unerfüllter Kinderwunsch bestehen.

Endometriose Symptome und Anzeichen

Endometriose ist eine chronische, oftmals schmerzhafte Erkrankung. Da die Endometrioseherde an sehr unterschiedlichen Stellen im Körper auftreten können, ist auch das Bild der Beschwerden äusserst vielfältig. Je nachdem, wo sich die Endometriose manifestiert, können Schmerzen, Zyklusstörungen oder auch Magen-Darm-Beschwerden im Vordergrund stehen. Diese Variabilität erschwert oftmals die Diagnose, besonders da viele Frauen über Jahre hinweg unter zunächst diffusen Symptomen leiden, ohne die Ursache zu kennen. Typische Symptome umfassen dabei:

  • Schmerzen: Das Leitsymptom vieler Betroffener starke Bauchschmerzen, die sich in verschiedenen Ausprägungen bemerkbar machen und oft schwer zuzuordnen sind:
  • Starke Unterbauchschmerzen während der Menstruation (Dysmenorrhoe): Die Schmerzen können krampfartig sein und weit über normale Regelschmerzen hinausgehen.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie): Diese treten häufig tief im Becken auf, besonders bei bestimmten Positionen.
  • Zyklusunabhängige Schmerzen: Auch ausserhalb der Regelblutung kann es zu anhaltenden oder immer wiederkehrenden Schmerzen im Becken- oder Bauchraum kommen.
  • Rückenschmerzen: Insbesondere im unteren Rückenbereich können diese ebenfalls zyklusabhängig auftreten und teilweise in die unteren Extremitäten ausstrahlen. In einigen Fällen berichten Betroffene von nahezu lähmenden Schmerzen, die den Alltag stark beeinträchtigen.
  • Unfruchtbarkeit: Endometriose zählt zu den häufigen Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit. Durch die Erkrankung können die Eileiter blockiert oder die Eizellreifung beeinträchtigt sein.
  • Starke, unregelmässige oder verlängerte Menstruationsblutungen: Viele Betroffene berichten von besonders starken oder lang anhaltenden Perioden.
  • Darm- und Blasenbeschwerden: Dazu zählen Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang, Durchfall, Verstopfung oder das Gefühl unvollständiger Entleerung.
  • Erschöpfung und Müdigkeit: Chronische Schmerzen und der Entzündungsprozess im Körper können zu starker körperlicher und seelischer Erschöpfung führen.
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese treten oftmals in Zusammenhang mit den Schmerzen auf, besonders während der Menstruation.
  • Gewichtsveränderungen: Appetitlosigkeit, hormonelle Einflüsse oder wiederkehrende Übelkeit können zu einer unbeabsichtigten Zu- oder Abnahme des Gewichts führen.

Wenn mehrere dieser Symptome gleichzeitig auftreten oder sich monatlich regelmässig wiederholen, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine frühzeitige Diagnose kann dazu beitragen, die starken Schmerzen zu lindern, mögliche Folgeerkrankungen zu vermeiden und die Lebensqualität wieder zu verbessern.

Endometriose am Darm – Symptome erkennen

Endometriose kann sich nicht nur auf die Fortpflanzungsorgane beschränken, sondern auch andere Strukturen im Bauchraum betreffen. Besonders häufig sind der Enddarm (Rektum) oder der Übergang von Dünn- zu Dickdarm betroffen. Wenn sich Endometriose-Herde im Bereich des Darms ansiedeln, kann dies zu einer Vielzahl unspezifischer Symptome führen.

Typische Beschwerden sind zyklusabhängige oder auch zyklusunabhängige Bauchschmerzen, die vor oder während der Menstruation besonders stark ausgeprägt sind. Betroffene berichten häufig über Krämpfe, Blähungen, ein Druckgefühl im Unterbauch oder Schmerzen beim Stuhlgang. In manchen Fällen kann es auch zu Durchfall oder Verstopfung kommen. Bei im Bauchraum tiefer sitzenden Herden, insbesondere im Rektum, treten zum anderen auch Blut im Stuhl oder ein schmerzhaftes Gefühl beim Stuhlgang auf. Da diese Beschwerden häufig mit Magen-Darm-Erkrankungen, wie dem Reizdarmsyndrom, verwechselt werden, ist eine genaue Diagnostik durch erfahrene Fachärzte entscheidend. Besonders, wenn die Beschwerden im zeitlichen Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus stehen, sollte auch eine Endometriose in Betracht gezogen werden. Die frühzeitige Erkennung ist zudem wichtig, um Komplikationen wie Verwachsungen oder eine Einschränkung der Darmfunktion zu vermeiden und eine passende Therapie zu beginnen.

Formen der Unterleibschmerzen bei Endometriose – Ziehen im Unterbauch

Unterleibsschmerzen zählen zu den häufigsten und am stärksten beeinträchtigenden Beschwerden bei Endometriose. Besonders herausfordernd ist, dass die Schmerzen von Patientin zu Patientin ganz unterschiedlich erlebt und wahrgenommen werden. So können sie sowohl in Form, Stärke und Häufigkeit stark variieren. Typisch ist jedoch ein ziehender, krampfartiger Schmerz im Unterbauch, der häufig in Wellen auftritt und viele Betroffene im Alltag stark einschränkt. Diese Beschwerden lassen sich oft nicht eindeutig lokalisieren, da Endometrioseherde an verschiedenen Stellen im Beckenraum wachsen können. Ein zentrales Merkmal von Unterleibsschmerzen, die bedingt durch eine Endometriose sind,  ist ihre Abhängigkeit vom Menstruationszyklus. Viele Frauen verspüren die Schmerzen vor oder während ihrer Periode, wenn das gebärmutterschleimhautähnliche Gewebe auf hormonelle Veränderungen reagiert. Diese zyklusabhängigen Schmerzen können in Form eines konstanten Druckgefühls, eines tief sitzenden Ziehens oder als stechender Schmerz auftreten. Sie strahlen häufig in den unteren Rücken, die Beine oder in den Dammbereich aus.

Nicht zu vernachlässigen sind zudem Schmerzen, die unabhängig vom Zyklus auftreten. Auch sie können ein Hinweis sein, dass sich die Endometriose weiter ausgebreitet hat oder bereits chronisch entzündliche Prozesse verursacht wurden. Diese anhaltenden Beschwerden sollten daher ernst genommen und abgeklärt werden, um langfristige Folgen wie Verwachsungen oder Fruchtbarkeitsprobleme zu vermeiden.

Endometriose: Diagnose

Da eine Endometriose mit sehr unterschiedlichen und teils unspezifischen Symptomen einhergeht, kann die Diagnosestellung oftmals erschwert sein. Für viele Frauen ist es ein langer Weg, bis die genaue Ursache ihrer Beschwerden gefunden wird. Umso wichtiger ist eine gezielte Diagnostik, die neben Erfassung der Beschwerden auch bildgebende Verfahren und gegebenenfalls operative Massnahmen beinhaltet.

Grundsätzlich basiert die Diagnose meist auf mehreren Schritten. Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese, in der vor allem zyklusabhängige Schmerzen, unerfüllter Kinderwunsch oder Darm- und Blasenbeschwerden besprochen werden. Im nächsten Schritt kommen bildgebende Verfahren wie der transvaginale Ultraschall oder in bestimmten Fällen auch eine Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz. Diese Methoden können dabei helfen, grössere Endometrioseherde oder Zysten sichtbar zu machen.

Darüber hinaus ist bei unklaren Beschwerden auch eine sorgfältige Differentialdiagnose wichtig. Sie dient zur genaueren Abgrenzung von anderen gynäkologischen, urologischen oder gastrointestinalen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen. Eine frühzeitige und präzise Diagnose ist entscheidend, um gezielte Behandlungswege einzuleiten und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.

Endometriose im Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung ist ein zentraler Bestandteil der ersten Abklärung bei Verdacht auf das Vorliegen einer Endometriose. Besonders der transvaginale Ultraschall gilt als wichtigste nicht-invasive Methode, um bestimmte Formen der Endometriose sichtbar zu machen. Vor allem sogenannte Endometriome, also Zysten an den Eierstöcken, die durch eingekapseltes Endometriosegewebe entstehen, lassen sich auf diese Weise gut darstellen. Auch tief infiltrierende Endometriose-Herde im Bereich der Scheidenwand oder des Enddarms können mit dem Ultraschall erkannt werden. Trotz der hohen Aussagekraft des Ultraschalls, können oberflächliche Herde auf dem Bauchfell oder kleinere, verstreut liegende Endometrioseareale sich häufig nicht darstellen. Der Ultraschall wird somit nicht nur zur Bildgebung genutzt, sondern auch bei der Beurteilung der Lage und Ausdehnung möglicher Endometriose-Herde.

Bauchspiegelung bei Endometriose

Die Bauchspiegelung, fachlich auch als Laparoskopie bezeichnet, gilt als zuverlässigste Methode zur Diagnostik von Endometriose. Mittels der Laparoskopie kann die Bauchhöhle direkt inspiziert werden und somit eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Dabei lassen sich selbst kleinste Endometriose-Herde, wie auf dem Bauchfell, den Eierstöcken, Eileitern oder im Bereich des Darms, sichtbar machen und bei Bedarf unmittelbar entfernen oder biopsieren. Bei der Bauchspiegelung wird unter Narkose eine kleine Kamera durch einen Schnitt in der Bauchdecke eingeführt und die inneren Organe genauer betrachtet. Eine Laparoskopie ist insbesondere dann empfohlen, wenn trotz eindeutiger Beschwerden, wie chronischer Unterbauchschmerzen oder unerfülltem Kinderwunsch, durch nicht-invasive Verfahren keine eindeutige Diagnose gestellt werden kann.  

Der Endometriose-Test

Die Diagnose von Endometriose stellt bisweilen eine Herausforderung dar, besonders, da sie in der Regel nur durch aufwendige Verfahren wie eine Bauchspiegelung oder gezielte bildgebende Diagnostik sichergestellt werden kann. Seit 2024 gibt es jedoch eine neue Möglichkeit, mittels eines sogenannten Speicheltests die Früherkennung der Erkrankung zu erleichtern. Der Test basiert auf der Analyse von Speichelproben, um bestimmte biologische Marker zu identifizieren, die mit Endometriose in Verbindung stehen. Der Speicheltest bietet eine nicht-invasive Methode, die besonders für Frauen von Interesse sein könnte, die wiederholt unter Symptomen wie starken Schmerzen leiden oder bislang keine klare Diagnose erhalten haben.

Die Durchführung des Tests gestaltet sich besonders einfach. Die Betroffenen müssen lediglich eine kleine Menge Speichel in einem speziellen Sammelbehälter geben. Es wird empfohlen, den Test in einem möglichst ruhigen Zustand und am besten morgens nach dem Aufwachen durchzuführen, um eine möglichst präzise Probe zu erhalten. Die entnommene Probe wird dann an ein spezialisiertes Labor geschickt, wo sie auf bestimmte Marker untersucht wird, die auf das Vorliegen von Endometriose hindeuten könnten.

Obwohl der Speicheltest vielversprechend ist, wird er derzeit noch als ergänzende Methode betrachtet. Er kann helfen, Verdachtsfälle frühzeitig zu erkennen, ersetzt jedoch nicht die klassische Diagnostik.

Endometriose Behandlung

Die Behandlung von Endometriose richtet sich individuell nach den Bedürfnissen und Beschwerden der betroffenen Patientin. Ziel ist es, eine Therapie zu finden, die bestmöglich zur jeweiligen Lebenssituation und Symptomatik passt. Da die Erkrankung vielfältige Auswirkungen auf den Körper hat, ist es wichtig, sowohl schulmedizinische als auch komplementärmedizinische Ansätze zu kombinieren, um die Beschwerden langfristig zu kontrollieren und zu lindern. Während die schulmedizinischen Methoden oft auf eine direkte Behandlung der Symptome und Ursachen ausgerichtet sind, können komplementärmedizinische Ansätze unterstützend wirken, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und den Heilungsprozess zu fördern.

Schulmedizinische Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose

Die schulmedizinische Behandlung von Endometriose zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Wachstum von Endometriosegewebe zu kontrollieren und in einigen Fällen die Fruchtbarkeit zu erhalten. Die Auswahl der passenden Behandlungsmethode hängt besonders von der Schwere der Erkrankung, dem Alter der Frau, dem Wunsch nach einer Schwangerschaft sowie der individuellen Symptomatik ab.

Die häufigste Symptomatik bei Endometriose sind starke Schmerzen, insbesondere während der Menstruation. Um diese zu lindern, werden oft nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen eingesetzt. Sie wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend und können die Beschwerden während eines akuten Schubes kontrollieren. Ein zentraler Therapieansatz bei der Behandlung der Endometriose ist die Hormontherapie. Durch die Hemmung der Eierstockfunktion kann das Wachstum des Endometriosegewebes verlangsamt oder gänzlich gestoppt werden. Zu den am häufigsten verwendeten Medikamenten gehören dabei:

  • Antibabypillen: Sie regulieren den Menstruationszyklus und können die Menstruationsblutung verringern, was wiederum die Entzündung des Endometriosegewebes mildert.
  • GnRH-Analoga (Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten): Sie hemmen die Östrogenproduktion und erzeugen künstliche Wechseljahre, wodurch das Wachstum von Endometriosegewebe gestoppt werden kann.
  • Gestagene: Diese Hormone können das Wachstum des Endometriosegewebes unterdrücken und die Symptome lindern.
  • Intrauterine Systeme (IUS): Eine Hormonspirale, die kontinuierlich geringe Mengen eines Gestagens abgibt, kann die Symptome ebenfalls reduzieren.

In Fällen, in denen die medikamentöse Behandlung nicht ausreichend wirkt, kann ein ergänzender chirurgischer Eingriff notwendig sein. Hierbei wird das überschüssige Endometriosegewebe entfernt, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen. Dies geschieht in der Regel durch eine minimalinvasive Laparoskopie. In sehr schweren Fällen von Endometriose, wenn andere Behandlungsoptionen nicht erfolgreich sind oder die Patientin keinen weiteren Kinderwunsch hat, kann auch eine operative Entfernung der Gebärmutter und/oder der Eierstöcke in Erwägung gezogen werden. Dies führt zu einem definitiven Stopp des hormonellen Einflusses auf das Endometriosegewebe, da keine Eierstöcke mehr vorhanden sind, die Hormone produzieren. Diese Massnahme wird jedoch in der Regel als letzter Schritt in der Behandlung angesehen und sollte gründlich besprochen und überdacht werden.

Die schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose sind vielfältig und werden in der Regel kombiniert, um eine optimale Linderung der Symptome zu erreichen. In vielen Fällen kann durch eine frühzeitige Diagnose und eine individuell abgestimmte Therapie die Lebensqualität der betroffenen Frauen deutlich verbessert werden.

Komplementärmedizinische Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose

Neben der schulmedizinischen Therapie gibt es verschiedene komplementärmedizinische Ansätze, die unterstützend bei der Behandlung von Endometriose helfen können. Diese Methoden zielen darauf ab, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität der betroffenen Frauen zu verbessern. Sie ergänzen die konventionelle Behandlung und bieten eine ganzheitliche Herangehensweise bei Behandlung der Endometriose.

Ozontherapie

Die Ozontherapie hat sich in mehreren Bereichen der Medizin als unterstützende Massnahme etabliert, auch bei der Behandlung von Endometriose. Bei Endometriose kann die Ozontherapie helfen, die Entzündungen im betroffenen Gewebe zu reduzieren, die Schmerzen zu lindern und das Wachstum des Endometriosegewebes zu verlangsamen. Die Therapie wird meist lokal angewendet, etwa in Form von Injektionen in das betroffene Gewebe.

Sanum-Therapie

Die Sanum-Therapie zielt auf die Verwendung von homöopathischen Mitteln ab, welche speziell zur Behandlung von chronischen Erkrankungen entwickelt wurden. Sie nutzt in erster Linie isopathische Präparate, um die Immunabwehr zu stärken und die körpereigenen Heilungsprozesse zu fördern. Bei Endometriose kann die Sanum-Therapie helfen, die Entzündungen zu reduzieren und die Symptome wie Schmerzen und Unregelmässigkeiten im Menstruationszyklus zu lindern.

Akupunktur

Akupunktur ist eine therapeutische Methode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), bei der feine Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers platziert werden, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Bei Endometriose kann Akupunktur helfen, die Schmerzen zu lindern, den Energiefluss zu regulieren und hormonelle Ungleichgewichte auszugleichen. Studien zeigen, dass Akupunktur insbesondere bei schmerzhaften Symptomen, wie sie bei Endometriose häufig vorkommen, eine positive Wirkung haben kann.

Neuraltherapie

Die Neuraltherapie ist ein Verfahren, bei dem Lokalanästhetika an spezifische Nervenzellen oder Triggerpunkte im Körper injiziert werden. Dies soll die Schmerzsignale blockieren und die Heilung fördern. Bei Endometriose kann diese Therapie helfen, die Schmerzrezeptoren im betroffenen Gewebe zu beruhigen und die Schmerzempfindlichkeit zu verringern.

Mikrobiotische Therapie und Darmsanierung

Ein ausgewogenes Mikrobiom im Darm spielt eine wichtige Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und das Immunsystem. Bei Frauen mit Endometriose wurde oftmals ein Ungleichgewicht im Mikrobiom festgestellt, das möglicherweise die entzündlichen Prozesse fördern kann. Eine mikrobiotische Therapie, die eine gezielte Darmsanierung und die Unterstützung einer gesunden Darmflora umfasst, kann helfen, das Immunsystem zu stärken und Entzündungen zu reduzieren. Dazu gehört die gezielte Einnahme von Probiotika und Präbiotika, um das Gleichgewicht der Darmbakterien wiederherzustellen.

Mikronährstofftherapie und Nahrungsergänzung

Auch eine ausgewogene Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kann die Heilung unterstützen und das Immunsystem stärken. Bei Endometriose sind insbesondere Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Zink und Magnesium wichtig, um Entzündungen zu bekämpfen und die körpereigenen Heilungsprozesse zu fördern. Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder pflanzlichen Quellen können ebenfalls entzündungshemmend wirken und die Symptome lindern.

Bewegung und Stressmanagement

Regelmässige körperliche Aktivität spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Endometriose. Bewegung wirkt dabei nicht nur fördernd auf die Durchblutung und stärkt den gesamten Körper, sondern trägt auch zur Schmerzreduktion bei. Insbesondere sanfte Übungen wie Yoga, Pilates oder Schwimmen können die Muskulatur entspannen und Spannungen lösen. Gleichzeitig ist ein gutes Stressmanagement ein wichtiger Aspekt der Behandlung. Stress kann Entzündungen im Körper verstärken und die Symptome verschärfen. Techniken wie Meditation, Achtsamkeit oder tiefes Atmen können helfen, den Stresslevel zu senken und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Ernährungstherapie

Eine gesunde, entzündungshemmende Ernährung kann die Symptome der Endometriose positiv beeinflussen. Es wird daher empfohlen, Lebensmittel zu sich zu nehmen, die reich an Antioxidantien sind und den Hormonhaushalt unterstützen. Eine entzündungshemmende Ernährung umfasst vor allem frisches Obst und Gemüse, Lebensmittel reich an Omega-3, wie Fisch und einige pflanzliche Öle, sowie hochwertige Vollkornprodukte. Bestimmte Nahrungsmittel wie Zucker und  raffinierte Kohlenhydrate und rotes Fleisch sollten eher reduziert oder vermieden werden, da sie entzündungsfördernd wirken können. In vielen Fällen kann eine Ernährungsumstellung dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Die komplementärmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten bieten eine wertvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie bei Endometriose. Sie helfen nicht nur dabei, die Symptome zu lindern, sondern unterstützen auch die ganzheitliche Heilung des Körpers, indem sie das Immunsystem stärken und den Hormonhaushalt in ein Gleichgewicht bringen.

Ernährung bei Endometriose

Die Ernährung spielt eine bedeutende Rolle bei der Behandlung und Symptomlinderung von Endometriose. Eine gezielte Ernährungsweise kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen und die Lebensqualität der betroffenen Frauen zu verbessern. Bestimmte Lebensmittel und Nährstoffe können besonders von Vorteil sein, um die Symptome zu lindern. Eine entzündungshemmende Ernährung ist dabei besonders wichtig, da Endometriose eine chronische entzündliche Erkrankung ist. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen sind, können dazu beitragen, entzündungsfördernde Prozesse im Körper zu hemmen. Fettreiche Fische, die eine hohe Konzentration an Omega-3-Fettsäuren enthalten, sind besonders empfehlenswert. Auch pflanzliche Fette aus Leinöl, Walnüssen oder Chiasamen wirken sich positiv aus. Zudem können Lebensmittel mit hohem Gehalt an Antioxidantien, wie Beeren, grünem Blattgemüse und Nüsse, die Entzündungen weiter verringern. Phytoöstrogene, pflanzliche Substanzen mit einer östrogenähnlichen Wirkung können ebenfalls einen positiven Effekt auf den Hormonhaushalt haben. Bei Endometriose, die häufig durch hormonelle Ungleichgewichte beeinflusst wird, könnte die Verwendung von Phytoöstrogenen helfen, den Hormonspiegel zu regulieren. Das sollte unbedingt bei einem erfahrenen Arzt diagnostisch abgeklärt und entsprechend kontrolliert werden. Phytoöstrogene kommen vor allem in Soja, Leinsamen, Sesam, Linsen und Bohnen vor.

Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die Vermeidung von Milchprodukten und Gluten. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Lebensmittel bei einigen Frauen Entzündungen fördern und die Symptome verstärken können. Sowohl Milchprodukte als auch Gluten enthalten Stoffe, die das Immunsystem anregen und zu einer Verschlechterung der Beschwerden führen können. Eine glutenfreie oder milchproduktfreie Diät könnte bei manchen Frauen hilfreich sein, um die Symptomatik zu lindern. Zusätzlich kann eine gezielte Verbesserung durch die Substitution von Vitaminen unterstützend wirken. Besonders wichtig sind hier Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren sowie Antioxidantien wie Vitamin C und E. Diese Nährstoffe tragen nicht nur zur Reduktion von Entzündungen bei, sondern unterstützen auch das Immunsystem. 

Durch eine ausgewogene und entzündungshemmende Ernährung, unterstützt durch gezielte Nährstoffergänzungen und die Vermeidung entzündungsfördernder Nahrungsmittel, lässt sich der Krankheitsverlauf von Endometriose positiv beeinflussen.

Kinderwunsch und Schwangerschaft mit Endometriose

Die Diagnose Endometriose kann für Frauen mit Kinderwunsch eine zusätzliche Herausforderung darstellen. Endometriose kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, da das verbreitete Gebärmutterschleimhautgewebe die normalen Abläufe der Fortpflanzung stören kann. Zwar sind nicht alle Frauen mit Endometriose von Unfruchtbarkeit betroffen, jedoch gestaltet es sich bei vielen Frauen schwieriger, schwanger zu werden. Daher ist es für Frauen mit Endometriose besonders wichtig, sich frühzeitig mit einem Facharzt auseinanderzusetzen, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu verbessern.

Trotz dieser Herausforderungen ist eine Schwangerschaft bei Endometriose nicht vollkommen ausgeschlossen. Es gibt viele Frauen, die mit Endometriose erfolgreich schwanger werden. Bei anderen wiederum kann es notwendig sein, medizinische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wie etwa durch künstliche Befruchtung oder andere reproduktionsmedizinische Verfahren. Der Verlauf einer Schwangerschaft bei Endometriose kann jedoch auch mit Risiken verbunden sein. So besteht ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, Frühgeburten und Komplikationen während der Geburt.

Med. pract. Dana Hreus M.A.

Vor der Behandlung einer Endometriose ist es wichtig, dass ursächliche Faktoren genau abgeklärt werden. Auf dieser Grundlage können individuelle Therapiepläne erstellt werden, um die optimale Therapie sicherzustellen.

Med. pract. Dana Hreus M.A.

Fragen und Antworten zur Endometriose

Im folgenden Abschnitt möchten wir die wichtigsten Fragen zur Endometriose beantworten, um ein besseres Verständnis für diese Erkrankung und ihre Auswirkungen auf die betroffenen Frauen zu vermitteln.

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, ausserhalb der Gebärmutter wächst. Hierbei wächst es typischerweise an den Eierstöcken, dem Bauchfell oder in der Beckenregion. Diese Gewebeveränderung kann zu starken Schmerzen, vor allem während der Menstruation, und in einigen Fällen zu Unfruchtbarkeit führen. Obwohl bisweilen die genaue Ursache noch nicht vollständig geklärt ist, wird angenommen, dass hormonelle und immunologische Faktoren eine entscheidende Rolle spielen. Wegen der unterschiedlichen Lokalisationen können die Symptome stark variieren und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Bei der Endometriose wachsen Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, ausserhalb der Gebärmutter. Dieses Gewebe reagiert ebenfalls, wie das Endometrium in der Gebärmutter, auf hormonelle Veränderungen im Menstruationszyklus. Jedoch haben die Blutungen keinen direkten Ausweg. Dies kann zu Entzündungen, Vernarbungen und der Bildung von Verwachsungen führen, die starke Schmerzen, vor allem während der Menstruation oder beim Geschlechtsverkehr, verursachen. In schweren Fällen kann Endometriose auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, da das Gewebe die Funktion der Eierstöcke und Eileiter beeinträchtigen kann.

Aktuell ist Endometriose nicht heilbar, aber die Symptome können mit verschiedenen Behandlungsmethoden deutlich gemildert werden. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt dabei auf der Schmerzlinderung, der Reduzierung des Gewebewachstums und der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen. In einigen Fällen, insbesondere bei leichteren Formen, kann eine medikamentöse Behandlung oder auch eine operative Entfernung des betroffenen Gewebes helfen.

Gegen Endometriose gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Zu den gängigen Ansätzen gehören schmerzlindernde Medikamente und hormonelle Therapien, die das Wachstum des Gewebes hemmen. Darüber hinaus spielen komplementärmedizinische Ansätze wie Akupunktur, Ernährungstherapie und Stressmanagement eine unterstützende Rolle bei der symptomatischen Behandlung. Die Wahl der Therapie hängt jedoch besonders von der Schwere der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen der Patientin ab.

Ein Endometriose-Zentrum ist eine spezialisierte Einrichtung, die sich auf die Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Frauen mit Endometriose konzentriert und spezialisiert hat. Hier arbeiten interdisziplinäre Teams aus Gynäkologen, Schmerztherapeuten, Ernährungsberatern und anderen Fachärzten zusammen, um eine ganzheitliche Therapie anzubieten.

Ja, es gibt eine sogenannte “Endometriose-Pille”, die häufig in Form der Antibabypille verschrieben wird. Diese Pille enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Durch die Regulierung der Hormonproduktion kann sie die Schmerzen und Symptome der Endometriose lindern, da sie den Menstruationszyklus beeinflusst und das Wachstum des abnormen Gewebes verlangsamt. Sie wird oft als eine der ersten Behandlungsmöglichkeiten für Frauen mit Endometriose empfohlen, insbesondere wenn die Symptome durch den Menstruationszyklus bedingt sind. Eine genaue individuelle Abklärung, ob es sich um eine sinnvolle Massnahme handelt, sollte von einem erfahrenen Therapeuten vorgängig erfolgen.

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.